18.07.2011 Alter: 13 Jahr(e)
Katego­rie: Dorf­le­ben, Edere­ner Runde, Sons­tiges

Von: Richard Reu­ters
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"Unser Dorf hat Zukunft"

Sams­tag vor acht Tagen nahm Ede­ren am Dorfwett­bewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teil. Die Bewer­tungs­kommis­sion besich­tigte unter Beglei­tung inter­es­sier­ter Dorf­be­woh­ner den Ort.

Am 8. Juli 2011 nahm Ede­ren am Dorfwett­bewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teil.

"Unser Dorf hat Zukunft" ent­stand aus dem ehe­ma­ligen Wett­bewerb "Unser Dorf soll schöner wer­den", der den Fokus auf die Ver­schöne­rung des Dor­fes legte. Es kam auf schön geschnitte Rasen, bunt bepflanzte Blu­menbeete und her­ausge­putzte Straßenzüge an.

Wie der Name des neuen Wett­bewerbs schon sug­ge­riert, legt man heute mehr dar­auf Wert, die Per­spek­tiven des länd­li­chen Raums zu ver­be­s­sern. Nach­hal­tige Ent­wick­lun­gen und das bürger­schaft­li­che Engage­ment sind wich­tige Krite­rien des Wett­bewerbs. Zukunfts­fähige Ideen für die soziale, wirt­schaft­li­che, kulturelle und öko­logi­sche Aus­rich­tung eines Dor­fes ste­hen im Mit­tel­punkt.

42 Gemein­den hat die Kommis­sion im Kreis Düren besucht und eines davon war Ede­ren.

Die Kommis­sion wurde an der Bürger­halle von Bürgermeis­ter Wolfgang Witkopp und Ortsvor­ste­her Norbert Reitin­ger begrüßt. Beate Syben hatte eine Präsenta­tion vor­be­rei­tet, in der sie die Geschichte Ederens anriß und die Bedeu­tung des Engage­ments der Büger hervor hob. Wich­tige Eckpfeiler der Gemeinde sind die Ver­eine und die neu ent­stan­de­nen Ini­tia­tiven, die viele neue Impulse geben. Wie Beate Syben resümierte, lau­ten die Zau­berworte Eigen­in­i­tia­tive und Koope­ra­tion.

Nach der Einfüh­rung machte die Kommis­sion sich dann unter Beglei­tung inter­es­sier­ter Dorf­be­woh­ner dann auf den Weg durch und um den Ort. Von der Bürger­halle aus ging es durch die Wenauer­straße vor­bei am Gutshof Zillekens (1 zum Anwe­sen von Frau Rum­land (2. Die Kommis­sion war beein­druckt vom Zustand des Innen­ho­fes. Vor­bei am Fin­spern­hof 3) und dem denkmalge­schüt­zen Anwe­sen Alt in der Bahn­straße ging es das Aache­ner Ende hoch vor­bei am ehe­ma­ligen Gutshof Kleinermann (4 (heute Grischnik). Auf der ande­ren Seite konnte man bei Maria Esser einen Blick in den Inn­hof werfen.

Vor dem nun ein­setzen­den starken Regenschauer konn­ten wir uns auf den Hof von Franz-Josef Syben ret­ten. Neben­erwerbs­land­wirt Syben ergriff dort die Gelegen­heit, den Kommis­si­ons­mit­gliedern und den Begleitern die Situa­tion der Land­wirte im Ort zu erläu­tern.

Nach Abklin­gen des Regens ging es schließ­l­ich am Ort­ausgang rechts auf die Edere­ner Runde, vor­bei an den noch erhal­te­nen Obstwie­sen. Diese sind ein besonde­res und erhal­tens­wer­tes Merkmal von Ede­ren und in den umliegen­den Orten kaum zu fin­den. Vor­bei am Herz-Jesu-Denkmal (5 und dem neu eröffne­ten Blu­men­la­den von Frau Schleich ging es dann mit dem Bus über den Dorf­platz bis ans Orts­ende Rich­tung Welz und dort rechts ins Brüc­hel­chen. Dort konnte man noch einmal einen Blick auf die "Edere­ner Runde" werfen, deren Anfänge dort ihren Ursprung haben.

Vor­bei am ehe­ma­ligen Klos­ter / alten Kindergar­ten (6 und dem neuen Kindergar­ten ging es zum Wil­libr­ordusbrun­nen (7 und der Wil­libro­duska­pelle (8. Die Rund­reise endete dann wieder an der Bürger­halle.

Die Abschlussfeier des Wett­bewerbs mit Bekanntgabe der Sie­ger fin­det übri­gens am Don­ners­tag, den 21. Juli, ab 18 Uhr im Schloss­park Merode statt. Inter­es­sierte Mit­bür­ger kön­nen sich gerne dem Besuch anschließen.

 

1) Auch "Wenauer Hof" und "Till­manns Hof ". Er gehörte früher Klos­ter Wenau, das vom 16. -19. Jahrhundert hier viel Land besaß.

2) Joris­sen, "Fors­ter­hof". 350 Jahre im Besitz der glei­chen Sippe. Der jetzige Hof wurde 1727 erbaut. Spä­ter im Besitz der Familie Rey, die über meh­rere Gen­ra­tio­nen den Bürgermeis­ter von Ede­ren stell­ten.

3) Der Fin­spern­hof bil­dete bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts einen großen Gutshof. Spä­ter wurde der Hof in meh­rere Höfe auf­ge­teilt. Eines die­ser Gebäude wurde 1830 von der Gemeinde gekauft. In den unte­ren Räu­men war bis 1898 eine Schulklasse unter­ge­bracht, danach bis 1936 die Bürgermeiste­rei Ede­ren/Gere­ons­weiler. Der linke Trakt ist der heu­tige Gutshof Peters, der früher der Familie Rey gehört hat (wie der Fors­ter­hof).

4) Die geschlos­sene Hof­anlage des ehe­ma­ligen Gutshofs Kleinermann stammt aus dem Jahre 1826.

5) Ein­geweiht 1931. Es wurde vom Bau­un­ter­neh­mer Hubert Forst nach den Plä­nen des Architek­ten Hint­zen aus Oden­kir­chen errich­tet und in der Werk­statt des Pro­fes­sors Albermann in Köln angefer­tigt. Stif­ter des Denkmals waren die Ehe­leute Josef Syben und Josepha geb. Forst aus Ede­ren. Der Stif­ter hatte das Gelöb­nis abge­legt, für den Fall einer glück­li­chen Heimkehr aus dem I. Welt­krieg, dem Her­zen Jesu ein Denkmal zu errich­ten.

6) Der Bauern­hof Gel­ler wurde 1927 der Kir­che ver­macht mit der Auf­lage, dort ein Alten­heim einzu­rich­ten. Non­nen vom Orden der Palloti­ne­rin­nen, spä­ter der Chris­ten­se­rin­nen lei­te­ten das Alten­heim. Nach dem 2. Welt­krieg wurde zusätz­lich ein Kindergar­ten ein­ge­rich­tet. Als bei­des finan­zi­ell nicht mehr tragbar war, wurde das Gebäude in eine ambulante Kran­ken­opf­lege­sta­tion umge­wandelt.

7) Dem Was­ser des Wil­libr­ordusbrun­nens wurde eine besondere wunder­tä­tige und heilende Kraft gegen Schorf und Augenlei­den zuge­schrie­ben. In einem Zei­tungs­be­richt aus dem Jahr 1935 ist zu lesen, dass seit vie­len Jah­ren Pil­ger zur Quelle wall­fah­ren und sogar viele Gläubige aus dem benach­bar­ten Hol­land zu sehen sind. Viele Pil­ger hät­ten schon Hei­lung gefun­den, so daß der Andrang zur Wil­libr­ordusquelle von Jahr zu Jahr zunehme. Bevor der Ort um 1925 an das Was­ser­lei­tungs­netz ange­schlos­sen wurde, hol­ten sich die Anlie­ger das klare Quell­was­ser des Brun­nens zur Deckung ihres Was­serbedarfs. 1849 wurde auf den damals noch offe­nen Brun­nen eine hölzerne Pumpe gesetzt, um die Was­ser­ent­nahme zu erleich­tern. Spä­ter folgte die Über­da­chung mit einer Kup­pel. Die Quelle ist ver­siegt und der his­to­ri­sche Brun­nen fiel Ende des 2. Welt­krieges den Kriegs­wir­ren zum Opfer. In priva­ter Ini­tia­tive wurde er um 1980 von Fritz Reu­ters wieder origi­nalge­treu auf­ge­baut.

8) In der Nähe der Quelle hat in frühe­rer Zeit ein Hei­ligen­häu­sc­hen mit einer Statue des hei­ligen Wil­libr­ord gestan­den. 1898 wurde an Stelle des Hei­ligen­häu­sc­hens die heute noch vor­han­dene Kapelle errich­tet. Früher wurde in der Kapelle jede Woche einmal das hl. Meßop­fer gefei­ert. Die Kapelle war eine Schenkung des dama­ligen Bürgermeis­ters und Gut­s­be­sitzers Rey.

Zu Beginn refe­rierte Beate Syben in der Bürger­halle über die Aktivi­tä­ten in Ede­ren und gab einen Aus­blick auf die Zukunft
Anschließend star­tete die Gruppe zu einer einer Besich­tigungs­tour durch Ede­ren
Der erste Halt war das Anwe­sen von Frau Rum­land, der ehe­ma­lige Joris­sen-Hof
Die Kommis­sion war begeis­tert vom Zustand des alten Innen­ho­fes
Nächs­ter Halt war das Anwe­sen Alt in der Bahn­straße
Das denkmalge­schützte Haus besticht durch seine stilge­rechte Renovie­rung
Vor dem ein­setzen­den Regen fan­den wir Schutz auf dem Hof von Neben­erwerbs­land­wirt Franz-Josef Syben
Wei­ter ging es dann vom Aache­ner Ende aus über einen Abschnitt der "Edere­ner Runde"
Hier erklärt Dr. Willi Schmitz die Wich­tigkeit des Obstwie­sengür­tels um Ede­ren
Vor­bei an Brun­nen und Kapelle ging es dann über den Dorf­platz wieder zurück zur Bürger­halle