01.10.2014 Alter: 10 Jahr(e)
Katego­rie: Sons­tiges

Von: Pres­se­stelle Kreis Düren
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Neue Erkennt­nisse bei der Quel­len­su­che zum Legionel­len-Aus­bruch in der Stadt Jülich

Legionel­len unter dem Mikro­skop (3D-Ren­der)

Belas­tun­gen von Rückkühl­anla­gen im Kraft­werk Weis­weiler festge­stellt - Exper­ten­treffen am Don­ners­tag im Umwelt­mi­niste­rium: Bei der Suche nach mög­li­chen Quel­len für die Legionel­len-Erkrankun­gen in Jülich gibt es neue Erkennt­nisse. Erste Ergeb­nisse von Pro­ben aus dem Kraft­werk in Weis­weiler, die heute dem Kreis Düren und dem Landes­umwelt­amt (LANUV) mit­ge­teilt wur­den, zei­gen eine Belas­tung des Kühl­was­sers mit Legionel­len.

Die Kon­zent­ra­tio­nen rei­chen von 7.500 Kolo­nien pro 100 ml im Block H bis zu 61.500 Kolo­nien im Block F, der Ablauf Q ist mit 4.000 Kolo­nien pro 100 ml belas­tet. Das Kraft­werk Weis­weiler liegt in der Städte­region Aachen unweit von Jülich.

Weitere Nach­weise von Legionel­len gibt es in einem Rückkühl­werk des For­schungs­zentrum Jülich sowie im Rückkühl­werk eines kunst­stoffver­arbei­ten­den Betrie­bes. Bei letzte­rem waren die nun nach­ge­wie­se­nen Keimbe­las­tun­gen aber so gering, dass keine Gesundheits­gefähr­dung zu befürch­ten ist. Diese Rückkühl­werke und das Rückkühl­werk eines metallver­arbei­ten­den Betrie­bes, indem nun keine Legionel­len nach­ge­wie­sen wer­den konn­ten, sind inzwi­schen außer Betrieb.

Ob diese Legionel­len-Befunde ursäch­lich mit den Erkrankun­gen in Jülich in einem Zusam­menhang ste­hen, ist Gegen­stand aktuel­ler Unter­su­chun­gen. So wur­den die aus dem Kraft­werk iso­lier­ten Legionel­len bereits an ein Spe­zi­allabor nach Dresden ver­sen­det, um dort einen Abgleich mit den Legionel­len-Typen durch­zu­füh­ren, die bei Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten aus Jülich festge­stellt wur­den.

Dar­über hin­aus hat das Umwelt­mi­niste­rium die Bezirks­regie­rung in Köln angewie­sen, gemein­sam mit dem Betreiber des Kraft­werkes Weis­weiler, RWE, Maß­nah­men zu  ergrei­fen, um die Belas­tung zu redu­zie­ren.

Das Umwelt­mi­niste­rium hat als weitere Reak­tion auf die neuen Ergeb­nisse Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Kreise, der Bezirks­regie­rung Köln, der Univer­si­tät Bonn, des Landes­umwelt­am­tes (LANUV), des Landes­zentrum Gesundheit (LZG) sowie des Kraftwerks­be­treibers für Don­ners­tag ein­ge­la­den, um weitere Maß­nah­men abzu­stim­men.

Bei der Häufung von Lun­gen­ent­zündun­gen durch Legionel­len in Jülich konnte der Erre­ger bislang bei 30 Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten als Ver­ur­sa­cher festge­stellt wer­den. Der letzte Pati­ent mit einer nach­ge­wie­se­nen Lun­gen­ent­zündung durch Legionel­len erkrankte am 15. Sep­tember.