Fußball nach dem Krieg

Ab Oktober 1944 kam der Spiel­be­trieb zum Erliegen. Die Bewoh­ner Ederens gin­gen in die Eva­ku­ie­rung. Als die Front Ende Februar 1945 die Rur und kurze Zeit spä­ter auch den Rhein über­schrit­ten hatte, kamen ab Ende März schon einige Bewoh­ner, die nicht weit eva­ku­iert wor­den waren, nach Ede­ren zurück. Der Vor­sitzende Hubert FestFest, Hubert war ein guter Orga­ni­sa­tor. So berief er Mitte des Jah­res die schon heimge­kehr­ten Mit­glieder zu einer Ver­samm­lung zusam­men, mit dem Ziel, diese für die Instand­setzung des durch Granat­trich­ter und Pan­zer­­spu­ren unbe­spielbar gewor­de­nen Sport­platz zu motivie­ren. Am 30. August 1945 fand auf dem Platz in Ede­ren das erste Spiel nach dem Kriege gegen Rurdorf statt, wel­ches Ede­ren mit 4 : 0 gewann. Am 14. Oktober 1945 war der SV Baes­weiler zu Gast. Nach einem schö­nen Spiel siegte Ede­ren mit 6 : 3. Es folg­ten dann noch Spiele mit Jülich 1910, Bra­che­len, Rhena­nia Wür­se­len, Ale­man­nia Mariadorf und Vik­to­ria Koslar. Hubert Fest war insge­s­amt 10 Jahre Vor­sitzen­der des SC 1910 Ede­ren. Danach stellte er sich für andere Ämter zur Ver­fügung, so auch als Jugend­be­treuer.

Hubert Fest
Vorsitzender 1940-1946 und 1950-1954

Seit 1946 ver­suchte man bereits auf Kreis­ebene wieder einen Spiel­be­trieb zu orga­ni­sie­ren. Durch die Besatzungs­­macht waren jedoch zu die­ser Zeit noch Ver­samm­lun­gen von Men­schen und Ver­eins­gründun­gen ver­bo­ten, was die Vor­ha­ben ver­zögerte. Wieder­holte Anfra­gen führ­ten dann doch zum Erfolg; das Fuß­ball­spie­len wurde wieder erlaubt.

Es musste von vorne begon­nen wer­den. Alle Ver­eine des Krei­ses Jülich spiel­ten in einer Klasse, die auf vier Gruppen ver­teilt wur­den. Ede­ren wurde mit Bar­men, Siersdorf, Schlei­den, Gere­ons­weiler, Frei­al­den­hoven und Lohn Reserve in einer Gruppe zusam­men ein­ge­teilt. Der Start zu die­ser Meis­ter­schaft begann mit einem Rie­sen­erfolg. Das erste Spiel auf eige­nem Platz gegen Siersdorf wurde mit 14 : 0 gewon­nen. Bis zum Ende der Sai­son wurde kein Spiel ver­loren, gegen Bar­men und Frei­al­den­hoven trennte man sich unent­schieden. Außer Ede­ren waren noch Altdorf, Inden und Rödin­gen Meis­ter in einer der vier Gruppen im Kreis Jülich gewor­den. Diese muss­ten jetzt in Hin- und Rück­spie­len den Kreis­meis­ter ermit­teln, der dann auch in die Bezirks­klasse auf­stieg. Ede­ren ging auch dies­mal unge­schla­gen mit zwei Unent­schieden knapp vor Altdorf durchs Ziel.

Ede­ren

6

4

2

0

10:2

Altdorf

6

4

1

1

9:3

Die Kreis­meis­ter bil­de­ten nun wieder die neu zusam­men­ge­stellte Bezirks­klasse. Neben Ede­ren spiel­ten in die­ser Gruppe noch SV Baes­weiler, Hil­fahrt, Erkelenz, Aachen Forst, BC Kohl­scheid, Alsdorf und Kellersberg. Nach­dem unsere Mannschaft nach vier Spie­len punk­te­­gleich mit Kohl­scheid mit je 8 : 0 an der Spitze stand, trafen beide Mannschaf­ten am 12. Februar 1947 in Kohl­scheid zum Spitzenkampf zusam­men. Kurz nach Spielbe­ginn ging Ede­ren in Füh­rung. Da wurde Torwart NoldenNolden so schwer ver­letzt, dass er aus­schei­den musste. Nach den Bestim­mun­gen zu die­ser Zeit war es nicht mög­lich einen neuen Spie­ler aufs Feld zu schi­cken.

Die ver­bliebe­nen zehn Spie­ler waren so niederge­schla­gen, dass sie mit einer Nieder­lage von 10 : 1 die Heimreise antre­ten muss­ten.

Aber auch jetzt ließen sich die Spie­ler durch diese hohe Nieder­lage nicht ent­mu­tigen. In den nächs­ten Spie­len wur­den wieder Punkte geholt, am Ende der Serie stand man in der Spitzen­­gruppe, die zur Teil­nahme an den Spie­len um den Auf­stieg in die Bezirks­liga berech­tigt war.

Vor Beginn der Auf­stiegsrunde trug man aber noch ein Freundschafts­spiel gegen Ale­man­nia Aachen aus. Ale­man­nia trat mit der ers­ten Mannschaft an, zu der damals der Natio­nal­spie­ler Rein­hold MünzenbergMünzenberg, Rein­hold gehörte. Die Edere­ner Elf befand sich in Hoch­form. Nach einem schö­nen Spiel, wel­ches etwa 3000 Zuschauer angelockt hatte, trennte man sich 1 : 1. Es war wohl eines der schöns­ten Spiele, das je von einer Edere­ner Mannschaft gezeigt wurde. Die Aache­ner Spie­ler spra­chen vol­ler Hoch­ach­tung über den SC 1910 Ede­ren und wunder­ten sich über die starke Mannschaft.