Vereinsgeschichte

Ein Ver­ein ent­steht nicht aus dem Nichts her­aus.

Ver­schiedene, zunächst unabhängige Gruppen, ent­de­cken ihre gemein­­sa­men Inter­es­sen und schließen sich zu einem Ver­ein zusam­men.

Tisch­ten­nis wurde an ver­schiede­nen Stel­len gespielt:

Bei "Fran­kens" - heute Gast­stätte ComansComans - wur­den acht Tische zusam­men­ge­scho­ben, ein Netz gespannt und los ging es. Diese Art, eine Platte zu bilden, ergab tolle Mög­lichkei­ten, die Reflexe zu trai­nie­ren, wenn der Ball die Naht­stel­len der Tische traf.

Eine andere Gruppe traf sich im Kel­ler der Kar­toffel­großhand­lung Siebe­richsSiebe­richs, Wilhelm, wo neben ein­ge­la­ger­ten Kar­toffeln auf einer durch hef­tiges Aus­le­ben auf­bre­chen­der Emo­tio­nen stark rampo­nier­ten Span­platte heiße Wettkämpfe aus­ge­tra­gen wur­den, wobei die Tat­sa­che, dass die Platte lose auf einem Unter­ge­stell auf­ge­legt war, dem wis­sen­den Besitzer durch ge­­schick­tes Her­un­ter­drü­c­ken zum geeig­ne­ten Zeit­punkt zu man­chem Punkt ver­half.

Die eigent­li­che Keim­zelle unse­res Ver­eins befand sich aber bei Franz Reu­tersReu­ters, Franz, wo eine Reihe jun­ger Leute sich zum Tisch­ten­nis­spiel traf. Herr Reu­ters baute dann die erste etwa reguläre Tisch­ten­nis­platte. Hier ent­stand der Gedanke, einen Ver­ein zu grün­den und am regulären Spiel­be­trieb des Ver­ban­des teilzu­neh­men. Man wandte sich an Ber­t­hold LappLapp, Ber­t­hold, der als Koslarer dem dort beste­hen­den Tisch­ten­nisver­ein angehört hatte. Auf des­sen Erfah­rung gestützt, grün­de­ten im Som­mer 1970 - Gün­ter EsserEsser, Gün­ter, Fred Wacht­meis­terWacht­meis­ter, Fred, Kurt Spelt­hannSpelt­hann, Kurt (alles noch heute aktive Spie­ler unse­res Ver­eins), Wal­ter Reu­tersReu­ters, Wal­ter, Georg Rüt­tenRüt­ten, Georg, Hans-Chris­tian EsserEsser, Hans-Chris­tian und Ber­t­hold Lapp, der im Jahre 1986 bei einem tragi­schen Unglück aus dem Leben schied, den TTC Ede­ren 1970.

Offi­zi­el­les Mit­glied des Westdeut­schen Tisch­ten­nis Ver­ban­des wurde der neue Ver­ein am 1. Februar 1971.

Im Ort gab man dem neuen Sport­ver­ein nur wenig Aus­sicht auf dau­er­haf­ten Erfolg, da die Domi­nanz des Fuß­ballver­eins in Ede­ren tra­di­tionell zu stark erschien. Doch bald stießen neue Mit­glieder, vor allem ganz junge Leute, zu den Gründern. Der Trai­nings­be­trieb wurde auf­ge­nom­men, bald auch der Spiel­be­trieb im Kreis Rur-Wurm.

Wie bei jedem Ver­ein war in der Mit­gliedschaft viel Bewe­gung. Phasen mit vie­len Mit­gliedern wech­sel­ten mit sol­chen, in denen nur wenige noch im Ver­ein tätig waren. Besonders bemer­kens­wert war jedoch die hohe Zugehö­rigkeit der Mädchen in den 70er und 80er Jah­ren.

Die Anfangs­schwie­rigkei­ten, ger­ade im finan­zi­el­len Bereich, waren auf­grund der Mit­glieder­­struktur besonders groß. Bezeich­nend für die Situa­tion und fast schon his­to­risch zu nen­nen, ist der Aus­spruch des 1. Vor­sitzen­den Ber­t­hold Lapp, mit der er die Mit­glieder auf einer der ers­ten Ver­samm­lun­gen begrüßte: "Wir sind heute zusam­menge­kom­men, weil wir keine Bäll­chen mehr haben."

Die ers­ten Spiel­ti­sche wur­den in auf­wen­di­ger Hand­arbeit mit tatkräf­ti­ger Unter­stützung eines befreun­de­ten Auto­la­ckie­res eigen­hän­dig herge­stellt. Auf die­sen Tischen wurde auch noch die erste Sai­son gespielt. Bald aber konn­ten diese Schwie­rigkei­ten überwun­den wer­den, so dass der Spiel­be­trieb von die­ser Seite aus normal ver­lau­fen konnte.

Spi­el­lokal war am Anfang der Saal DerichsDerichs. Als Tanz­saal konzi­piert, ent­sprach er natür­lich nicht einer Turnhalle, in denen norma­lerweise Tisch­ten­nis gespielt wird.

Besonders nach Tanzver­an­stal­tun­gen wur­den an die Balancekünste der Akteure hohe Anfor­de­run­gen gestellt.

Ein besonde­res Pro­blem bestand darin, dass im Saal die glei­che Tempe­ratur herrschte wie draußen. Dies war besonders im Win­ter, der Haupt­spielzeit, sehr unan­ge­nehm. In Erin­ne­rung ist ein Spiel, wo die Akteure mit Parka und Hand­schuhen beklei­det an der Platte agier­ten. Ein Ver­ein bat damals die spi­ellei­tende Stelle darum, nicht im Win­ter in Ede­ren antre­ten zu müs­sen.

Das Auf­stel­len von Öfen brachte eine geringere Ver­be­s­se­rung der Situa­tion. Doch eine ge­­wisse Neigung die­ser Geräte zu explo­si­ons­ar­tigen Ver­puffun­gen erzeugte im Saal manchmal fast undurch­sich­tige Rauchschwa­den, die anfliegende Bälle nur erah­nen ließen. Trotz der Schwie­rigkei­ten mit dem Spi­el­lokal wurde niemals ein Wech­sel zu einer Turnhalle außer­halb von Ede­ren erwogen, da ein­hel­lig die Mei­nung vor­herrschte, dass die Ver­an­ke­rung im Ort wich­ti­ger sei als bequemere Spielbedingun­gen.

Eine deut­li­che Ver­be­s­se­rung der äuße­ren Bedingun­gen trat ein, als die neue Bürger­halle in Ede­ren eröffnet wurde. Auch hier tre­ten Beschränkun­gen auf, die durch inten­sive Nutzung der Halle ent­ste­hen, doch nach wie vor gilt die glei­che Auf­fassung über den Spiel­ort.

Neu eintre­tende Ver­eine begin­nen mit ihren Mannschaf­ten in der unters­ten Klasse des Ver­­­ban­des. So natür­lich auch unsere Mannschaf­ten. Gestar­tet wurde mit zwei Her­ren­mann­schaf­ten. Bald schon wurde auf­ge­stiegen. Mit der Zeit eta­b­lier­ten sich die Mannschaf­ten in den Spielklas­sen, die der Spiel­stärke der Mannschafts­mit­glieder ent­sprach.

Die Zahl der Mannschaf­ten und ihre Ein­ord­nung in den Spielklas­sen waren stark von der Mit­­­glieder­be­we­gung abhängig. Immer wieder been­de­ten Spie­ler aus den ver­schiedens­ten Grün­den ihre aktive Lauf­bahn. Diese freiwer­den­den Plätze konn­ten meis­tens durch Nach­rü­cker aus der Jugend gleich­wer­tig besetzt wer­den. Allerdings musste einmal die 1. Her­ren­mann­schaft aus der Kreis­liga zurückge­zogen wer­den, weil in die­sem Jahr gleich meh­rere Spie­ler die­ser Mannschaft auf­hören muss­ten. Einige Jahre spä­ter schaffte man mit einer neufor­mier­ten Mannschaft, in die drei Jugend­li­che ein­ge­baut waren den Auf­stieg in die höchste Spielklasse des Krei­ses. Diese Jugend­li­chen konn­ten vor ihrem Senioren­ein­tritt fünfmal in Folge einen Auf­stieg im Schüler/Jugend­bereich fei­ern. Die mit­tlerweile erwach­se­nen Spie­ler Alexan­der LappLapp, Alexan­der und Andre HasseHasse, Andre spie­len noch heute in der 1. Mannschaft des TTC Ede­ren. Jürgen Spelt­hannSpelt­hann, Jürgen ist eben­falls noch aktiv in der Reserve. Auch die ande­ren Her­ren­mann­schaf­ten erleb­ten Auf­stieg und Abstieg glei­cher­maßen, wobei, zugege­ben, die Auf­stiege mehr Freude machen, aber selbst in weni­ger erfolg­rei­chen Jah­ren stand der Spaß am Spiel immer im Vor­dergrund.

Die­ser Spaß am Spiel in der Gemeinschaft der Mit­glieder sind ein wesent­li­ches Ziel unse­rer Ver­eins­arbeit. Höhere Spielklas­sen zu errei­chen mag erstrebens­wert sein, doch dazu müsste eine andere Per­so­nal­poli­tik betrie­ben wer­den, zu der wir uns nicht ent­schließen wol­len. Und dennoch schaffte es unsere 1. Her­renmannschaft (rein mit Eigen­ge­wäch­sen aus dem Ort) bis in die Bezirks­liga Aachen und spielte dort bis zur Spielzeit 2004/2005. Nach dem Rückzug zurück in die 1. Kreis­klasse schaffte man wiederum den Durch­marsch bis in die Bezirks­klasse. Dazu holte man zum ers­ten Mal in der Ver­einsge­schichte den Kreis­pokal nach Ede­ren.

Erwäh­nen muss man bei einer sport­li­chen Rück­be­trach­tung die besonde­ren Leis­tun­gen unse­rer Damen. Diese Mannschaft war mit so guten Spiele­rin­nen aus­ge­stat­tet, dass ohne Mühe die Bezirks­klasse erreicht und gehal­ten wer­den konnte. Zahlrei­che Ein­zelmeis­ter­ti­tel bei Kreis­meis­ter­schaf­ten zeugen von der besonde­ren Spiel­stärke. Die Gründung von Familie unter­brach dann die Begeiste­rung für das Tisch­ten­nis­spiel. Lei­der ist es bis heute nicht gelun­gen, die­ses Inter­esse bei den Damen wieder zu wecken.

Berich­tet man über sport­li­che Aktivi­tä­ten, muss die Ver­eins­meis­ter­schaft unbedingt erwähnt wer­den. In den Anfangsjah­ren wur­den diese etwas ungewöhn­lich durch­ge­führt, gab es doch für die Zuschauer wäh­rend der Wettkämpfe auch geis­tige Getränke zu kon­sumie­ren, denen auch immer lebhaft zuge­spro­chen wurde. Lei­der konnte der Kon­sum nicht immer auf die Zuschauer beschränkt wer­den! Der mit der Auf­nahme der Alko­holika pro­por­tio­nal anstei­gende Lärmpegel trieb man­che enga­giert agierende, ver­zweifelt um Kon­zent­ra­tion kämp­fende Akteure, nahezu in den Wahnsinn, was sich in man­chen erup­ti­ons­ar­tigen Wut­an­fäl­len Bahn brach. Kurz­fris­tige Aus­tritte, teilweise auf her­umliegen­den Bier­de­ckeln schrift­lich fixiert, waren die Folge. Lang­fris­tige Folgen hatte dies nie, sahen doch alle nach eini­ger Zeit die geringe Wich­tigkeit sol­cher Ver­an­stal­tun­gen ein. Am bes­ten zurecht unter die­sen Umstän­den kam Karl-Heinz SchifferSchiffer, Karl-Heinz, der bis heute unange­foch­te­ner Titel­trä­ger ist.

Die Art der Aus­tragung hat sich deut­lich zur Serio­si­tät ver­ändert - wahr­schein­lich eine Folge des Alters; doch auch heute noch enden diese Meis­ter­schaf­ten mit einem gesel­ligen Bei­­sam­men­sein. Dazu kommt noch die Erweite­rung auf eine eigens durch­ge­führte Dop­pel­ver­eins­meis­ter­schaft, die eben­falls seit mehr als 10 Jah­ren einmal in der Sai­son durch­ge­führt wird.

Freundschaft­li­che Begeg­nun­gen mit ande­ren Ver­ei­nen gehören schon seit vie­len Jah­ren zu unse­rem Pro­gramm. Zur Kon­zent­ra­tion auf die neu ein­setzende Sai­son wird ein "Trai­nings­la­ger" auf­ge­sucht. Die­ses befin­det sich meis­tens im Sauer­land, das bekannt ist für seine gastfreund­li­chen Bewoh­ner. Gespielt gegen den Gastgeber wird eigent­lich immer, trai­niert manchmal - eher weni­ger, mehr dagegen die Quali­tät der gas­tro­no­mi­schen Ange­bote ge­­tes­tet.

Manchmal füh­ren diese Aus­flüge aber auch in weitere Ent­fernun­gen. Ein Gast­spiel in Mün­chen ist dabei zu nen­nen. Und ein besonde­res Erleb­nis waren die Begeg­nun­gen mit Tisch­­ten­nisfreun­den aus Man­ches­ter.

Die sehr freundschaft­li­che Atmo­sphäre, die beide Treffen aus­zeichnete, ist allen damals Awe­sen­den noch in besonders ange­neh­mer Erin­ne­rung.

Eine völ­lig andere sport­li­che Betä­tigung ist lei­der vor­bei, doch erwäh­nens­wert: Am Vater­tag trafen sich die Alten Her­ren des SC Ede­ren und eine Mannschaft unse­res Ver­eins zum Fuß­ball­spiel. Gekämpft wurde dabei sehr inten­siv um den Sieg, doch letzt­lich war das Ergeb­nis bedeu­tungs­los. Die dritte Halbzeit des Spiels war der Höh­e­punkt des Tages.

Ein klei­nes Manko haben wir in den letz­ten gut 15 Jah­ren abge­stellt. Das Mit­ein­be­zie­hen der Dorfge­meinschaft schien manchmal auf der Stre­cke zu blei­ben. Doch mit­tlerweile zäh­len die Country Nights aus den Jah­ren 2000 und 2003 zu den best besuch­ten Ver­an­stal­tun­gen der Bürger­halle Ede­ren. Die Aus­rich­tun­gen der Frühkir­mes 2005 und 2008 waren eben­falls ein rie­si­ger Erfolg. Und beim wieder ins Leben geru­fene Tur­nier "Unser Dorf spielt Tisch­ten­nis" tra­ten im Jahr 2008 Rekordver­däch­tige 61 Spie­ler aus unse­rem Ort gegen­ein­an­der an. Dar­aus ent­stand eine Hobby­gruppe für Jedermann, die sich immer diens­tags in der Bürger­halle trifft.

Viele andere Dinge haben sich in den ver­gan­ge­nen nun knapp 40 Jah­ren im Ver­ein ereig­net, inter­essante und weni­ger inter­essante, wich­tige und unwich­tige, bedeut­same und bedeu­­tungs­lose, erfreu­li­ches und tragi­sches.

Über einige wurde berich­tet, einige blei­ben uner­wähnt. Sicher hing und hängt die Orga­ni­sa­tion eines Ver­eins an Per­so­nen, doch wesent­lich für das Gedeien und den Zusam­menhalt ist die posi­tive Ein­stel­lung aller Akteure zur gemeinschaft­li­chen, unei­gen­nützigen Arbeit.