Aus der Chronik der ehemaligen Bürgermeisterei Ederen,
bestehend aus den Gemeinden Ederen und Gereonsweiler
Jahr 1826
Population Geburten Darunter
unehelich
geboren
Todesfälle Darunter
Personen
über 90 Jahre
Trau­ungen Anzahl der
geimpften
Kinder
Zum
Liniendienst
eingestellt
Anzahl der die Elementarschule
besuchenden Kinder
Männl.Weibl. Männl.Weibl. Männl.Weibl. KnabenMädchen
708 722 21 33 3 15 19 . 15 42 9 121 100
Viehbestand
Pferde Rindvieh Schaafe Ziegen Schweine
112 439 247 44 105

Acker-Erzeugnisse.

Weizen Roggen Gerste Hafer Spelz Buchweizen Rübsaamen Kartoffeln
Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen
Es sind im Jahr 1826 bestellt .. 470 770 335 500 - 260 200 215
Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel
Ertrag pro Morgen ............... 10 12 13 11 - 20 7 60
Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr.
Preis pro Berliner Scheffel ...... 1 15 1 6 . 27 . 20 . . . 28 2 . . 8
Pr. Cour.
Thlr. Sgr.
Preis des Heues pro Centner ................................. .18
Preis des Strohes pro Centner ............................... .8
Preis des Leinsaamens pro Berliner Scheffel .... 40
Preis des Flachses pro Stein .................................. .24
Preis des Ackerlandes pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. 80.
mittelmäßig ............. 60.
schlecht ............. 45.
Pr. Cour.
Thlr. Sgr.
Preis der Butter pro Pfund ............. .5
Preis des Käses pro Pfund ............. .1
Preis der Landwolle pro Pfund .. .8
Preis des Wiesen- und Weidenlandes
pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. 80.
mittelmäßig ............. 60.
schlecht ............. 45.

Unständige Nachrichten de 1826.

Der im Jahr 1823 zu Gere­ons­weiler ernannte Pfar­rer StevenSteven ist in glei­cher Eigenschaft nach Bergheim ver­setzt und an des­sen Stelle am 14. October d. J. der Pfar­rer EsserEsser von Aden­dorf Kreise Rheinbach ernannt wor­den.

Zur Beförde­rung des Ele­mentar-Schul-Unterrichts ist das durch Ver­ord­nung der Kön­igl. hohen Regie­rung zu Aachen vom 20. Juni 1826 Amts­blatt No 36 bekannt gemachte Regle­ment über Schul­be­such, Schulgeld und Schulzucht in den bei­den Schulen von Gere­ons­weiler und Ede­ren vom ers­ten October d.J. ein­geführt und zu einer im Jahr 1827 vor­zu­neh­men­den Erweite­rung der bei­den Schul­lokalien 600 Tha­ler auf die Grund­steuer besonders umge­legt wor­den.

Im Dorfe Ede­ren wur­den am 4. Januar 1826 fünf Woh­nun­gen durch eine am Abend die­ses Tages plötz­lich aus­gebro­chene Feuersbrunst ein Raub der Flam­men. Man hat die Ursa­che der Ent­ste­hung die­ser Feuersbrunst nicht ermit­teln kön­nen. Ein Glück für die Abge­brann­ten war es, daß die Gebäu­lichkei­ten sämmt­lich bei der Bergi­schen Feuer-Ver­si­che­rungs-Socie­tät ver­si­chert waren. Der taxierte Schaden ist ihnen im Gan­zen mit 884 Tha­ler 15 Sgr 6 Pfg durch die Feuer-Ver­si­che­rungs-Kasse zu Düs­seldorf ver­gü­tet wor­den. Auch hat die Kön­igl. hohe Regie­rung den Brand­be­schä­d­ig­ten die Grund­steuer für d.J. zum Betrage ad 57 Thlr 29 Sgr 6 Pfg erlaßen.

Die Familie des Webers Gereon Fre­chenFre­chen, Gereon zu Ede­ren wurde in die­sem Som­mer von einem tol­len Hunde gebis­sen. Acht Wochen nach­her starb die Ehe­frau Fre­chen trotz aller ange­wand­ten Mit­tel an den Folgen der aus­gebro­che­nen Hundswuth. Bei dem Ehe­mann und den vier Kindern ist indes­sen diese fürchter­li­che Krankheit nicht aus­gebro­chen, da besonders die Letztern auf höhere Ver­anlaßung und auf Kos­ten des Staats, bis keine Gefahr mehr vor­han­den war, in aerzt­li­che Pflege und Behand­lung genom­men wor­den sind.

Mit dem Monat October die­ses Jah­res wurde in den bei­den Schulen der Bürgermeiste­rei der Schulzwang ein­geführt, wor­auf alle Kin­der von dem 5ten bis zum 14ten Altersjahr die Schule besu­chen und monat­lich für Unterricht drei Silbergro­schen bezah­len müs­sen. Es wird hierdurch nicht allein das bishe­rige Her­um­lau­fen der Kin­der ver­hindert und für eine anstän­dige Aus­bildung und Erzie­hung der Jugend gesorgt, sondern es ist dadurch auch den Leh­rern ein anstän­diges Aus­kom­men gesi­chert, was bisher wo es in der Will­kühr der Eltern stand, die Kin­der in die Schule zu schi­cken oder nicht, nicht der Fall war. Das Schulgeld wird durch den Gemeinde­empfän­ger erho­ben.

Die Kön­igl. Regie­rung geneh­migte ein Pro­tokoll des Gemeinde­raths vom (N.N.), wor­auf jedes Braut­paar wel­ches sich hier häus­lich niederläßt und jede in die Bürgermeisterey zugezogene Haushal­tung für einen neuen Bran­dei­mer die Summe von einen Tha­ler acht Silbergro­schen zu zah­len hat.

Der Bürgermeis­ter
  SchunkSchunk    

Die Gemeinde­räthe
  KleinermannKleinermann
  KochKoch
  SchröderSchröder
  Zill­kensZill­kens
  Mer­tensMer­tens
  MockenMocken
  SchmitzSchmitz
  DerigsDerigs
  LamersdorffLamersdorff