Jahr 1847
Population Geburten Darunter
unehelich
geboren
Todesfälle Darunter
Personen
über 90 Jahre
Trau­ungen Anzahl der
geimpften
Kinder
Zum
Liniendienst
eingestellt
Anzahl der die Elementarschule
besuchenden Kinder
Männl.Weibl. Männl.Weibl. Männl.Weibl. KnabenMädchen
900 788 30 20 2 19 28 - 14 45 6 170 158
Viehbestand
Pferde Rindvieh Schaafe Ziegen Schweine
145 650 150 100 300

Acker-Erzeugnisse.

Weizen Roggen Gerste Hafer Feldbohnen Buchweizen Rübsaamen Kartoffeln
Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen
Es sind im Jahr 1847 bestellt .. 520 730 300 400 100 150 280 600
Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel
Ertrag pro Morgen ............... 11 13 24 16 5 12 6 90
Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr.
Preis pro Berliner Scheffel ...... 3 5 2 . 1 20 1 5 2 25 2 10 3 10 . 25
Pr. Cour.
Thlr. Sgr.
Preis des Heues pro Centner ................................. 1 5
Preis des Strohes pro Centner ............................... . 11
Preis des Leinsaamens pro Berliner Scheffel .... 3 .
Preis des Flachses pro Stein .................................. . 25
Preis des Ackerlandes pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. 200 .
mittelmäßig ............. 180 .
schlecht ............. 140 .
Pr. Cour.
Thlr. Sgr.
Preis der Butter pro Pfund ............. . 8
Preis des Käses pro Pfund ............. . 1
Preis der Landwolle pro Pfund .. . 8
Preis des Wiesen- und Weidenlandes
pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. 180 .
mittelmäßig ............. 150 .
schlecht ............. 130 .

Der im November begon­nene Win­ter hielt in sei­ner Strenge an, bis hal­ben März, bei Frost und Schnee noch am 11. und 12. März grim­mige Kälte. Mit der zwei­ten Hälfte März trat Frühlingswitte­rung ein, wel­che zwar mit jedem Tage mil­der, jedoch von Nach­tfrös­ten unter­bro­chen wurde. Den April hindurch Nachtreife und in der zwei­ten Hälfte bis gegen Ende des Monats Schnee­ge­stöber und schnei­dende Kälte. Mit Mai stellte sich ange­nehme warme Witte­rung und fruchtbare Regenschauern ein, so daß die bis jetzt zurückge­bliebene Vege­ta­tion wunderbare Fort­schritte machte, die Feldfrüc­hte ein vor­treff­li­ches Anse­hen beka­men, und die Obstbäume in einer sol­chen Fülle von Blättern prang­ten, daß Niemand sich ein Aehn­li­ches erin­nern konnte. Der Som­mer war ungewöhn­lich tro­cken, und einige Gewitter­schauern abge­rech­net, bei­nahe ohne Regen, erst im Späth­erbste trat Regen ein; Oel­saa­men und Gerste hat­ten durch den Win­ter gelit­ten, und die Sommerfrüc­hte durch die Dürre. Rog­gen und Wei­zen dagegen liefer­ten, sowohl in Quali­tät als Quan­ti­tät eine ganz befrie­digende Erndte. Die Futter­ge­wächse und Gar­ten­gemüse konn­ten der anhal­ten­den Dürre wegen nicht auf­kom­men; Stein­obst war wenig gera­then, dagegen Kern­obst in sehr großen Men­gen. Bei den Kar­toffeln hat sich in gerin­gen Maaßen die frühere Krankheit gezeigt, u.A. waren ein­zelne Stü­cke zackig und ros­tig. Im Allgemei­nen aber sind die Kar­toffeln sehr schmackhaft und mehlhal­tig, so daß die Erndte durch Quali­tät wohl auf­wiegt, was sie gegen andere Jahre in Quan­ti­tät nach­steht. Im November bis zum Ein­tritt der Kälte zeigte sich an den Kar­toffeln im Kel­ler eine ver­derb­li­che Fäule, wodurch ein Theil der Erndte zu Grunde gegan­gen.

Die Saat­be­stel­lung im Herbste hat unter ganz güns­tigen Umstän­den Statt gefun­den, und es hatte die Saat weder vom Schne­ckenbiß noch vom Mäus­e­fraß gelit­ten, nur die Oel­saa­men-Pflanze war in Folge der Dürre zurückge­blie­ben.

Am 13. Mai wurde auch den Pfar­ren Ede­ren und Gere­ons­weiler in der Kir­che zu Lin­nich, durch den Herrn Erz­bischof von Cöln, Johan­nes von Geih­selGeih­sel, Johan­nes von, die hl. Fir­mung gespen­det.

Zu Gere­ons­weiler ist in der Per­son des Aspi­ran­ten Linn­artzLinn­artz ein zwei­ter Leh­rer ange­stellt wor­den.

Zu Gere­ons­weiler wurde unter sehr güns­tigen Bedingun­gen von den Erben MaibaumMaibaum eine Schulbau­stelle erwor­ben. Zu Ede­ren ist zur Einrich­tung eines zwei­ten Schul­saales und der Leh­rer­woh­nun­gen ein Haus ange­kauft wor­den, zu dem Preise von 935 Tha­ler 11 Sgro­schen 9 Pfen­nige.

Die bei­den gebore­nen Gemeinde­raths-Mit­glieder KopsKops und Platz­be­ckerPlatz­be­cker haben wegen hohen Alters ihre Ent­lassung ein­gereicht.

Am 23. Sep­tember Mor­gens neun Uhr brach in den Oeco­no­mie-Gebäuden der Geschwis­ter Mer­tensMer­tens und Leo­nard Mevih­senMevih­sen, Leo­nard Feuer aus, wodurch diese Gebäude und nament­lich die mit Frucht gefüllte Scheune ein­geä­schert wor­den sind. Der ganze Brandschaden ist auf 6000 Tha­ler ange­schla­gen, wor­auf 2300 Tha­ler Ent­schä­d­igungs­gel­der aus der Pro­vin­zial-Socie­tät gezahlt wor­den sind. Die Ursa­che der Ent­ste­hung die­ses Bran­des ist nicht ermit­telt wor­den.

Zur Deckung der Com­mu­nal-Bedürf­nisse sind umge­legt wor­den:

a) auf die Grund­steuer 1142 Thlr 11 Sgr 6 Pfg
b) auf Klas­sen­steuer     445 Thlr   - Sgr 7 Pfg

Ein­ge­tra­gen, Gere­ons­weiler den 17. März 1848.        

Der Bürgermeis­ter             Der Gemeinde­rath

SchunkSchunk                    Franz Joseph KopsKops, Franz Joseph
ErvenErven        
SybenSyben        
Die Beige­ord­ne­ten                    Till­mannsTill­manns      
ReyRey                                 Mevis­senMevis­sen      
PeschenPeschen      
LamersdorfLamersdorf    
J. H. KopsKops, J. H.    
AretzAretz