Jahr 1847 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Acker-Erzeugnisse.
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Der im November begonnene Winter hielt in seiner Strenge an, bis halben März, bei Frost und Schnee noch am 11. und 12. März grimmige Kälte. Mit der zweiten Hälfte März trat Frühlingswitterung ein, welche zwar mit jedem Tage milder, jedoch von Nachtfrösten unterbrochen wurde. Den April hindurch Nachtreife und in der zweiten Hälfte bis gegen Ende des Monats Schneegestöber und schneidende Kälte. Mit Mai stellte sich angenehme warme Witterung und fruchtbare Regenschauern ein, so daß die bis jetzt zurückgebliebene Vegetation wunderbare Fortschritte machte, die Feldfrüchte ein vortreffliches Ansehen bekamen, und die Obstbäume in einer solchen Fülle von Blättern prangten, daß Niemand sich ein Aehnliches erinnern konnte. Der Sommer war ungewöhnlich trocken, und einige Gewitterschauern abgerechnet, beinahe ohne Regen, erst im Spätherbste trat Regen ein; Oelsaamen und Gerste hatten durch den Winter gelitten, und die Sommerfrüchte durch die Dürre. Roggen und Weizen dagegen lieferten, sowohl in Qualität als Quantität eine ganz befriedigende Erndte. Die Futtergewächse und Gartengemüse konnten der anhaltenden Dürre wegen nicht aufkommen; Steinobst war wenig gerathen, dagegen Kernobst in sehr großen Mengen. Bei den Kartoffeln hat sich in geringen Maaßen die frühere Krankheit gezeigt, u.A. waren einzelne Stücke zackig und rostig. Im Allgemeinen aber sind die Kartoffeln sehr schmackhaft und mehlhaltig, so daß die Erndte durch Qualität wohl aufwiegt, was sie gegen andere Jahre in Quantität nachsteht. Im November bis zum Eintritt der Kälte zeigte sich an den Kartoffeln im Keller eine verderbliche Fäule, wodurch ein Theil der Erndte zu Grunde gegangen.
Die Saatbestellung im Herbste hat unter ganz günstigen Umständen Statt gefunden, und es hatte die Saat weder vom Schneckenbiß noch vom Mäusefraß gelitten, nur die Oelsaamen-Pflanze war in Folge der Dürre zurückgeblieben.
Am 13. Mai wurde auch den Pfarren Ederen und Gereonsweiler in der Kirche zu Linnich, durch den Herrn Erzbischof von Cöln, Johannes von GeihselGeihsel, Johannes von, die hl. Firmung gespendet.
Zu Gereonsweiler ist in der Person des Aspiranten LinnartzLinnartz ein zweiter Lehrer angestellt worden.
Zu Gereonsweiler wurde unter sehr günstigen Bedingungen von den Erben MaibaumMaibaum eine Schulbaustelle erworben. Zu Ederen ist zur Einrichtung eines zweiten Schulsaales und der Lehrerwohnungen ein Haus angekauft worden, zu dem Preise von 935 Thaler 11 Sgroschen 9 Pfennige.
Die beiden geborenen Gemeinderaths-Mitglieder KopsKops und PlatzbeckerPlatzbecker haben wegen hohen Alters ihre Entlassung eingereicht.
Am 23. September Morgens neun Uhr brach in den Oeconomie-Gebäuden der Geschwister MertensMertens und Leonard MevihsenMevihsen, Leonard Feuer aus, wodurch diese Gebäude und namentlich die mit Frucht gefüllte Scheune eingeäschert worden sind. Der ganze Brandschaden ist auf 6000 Thaler angeschlagen, worauf 2300 Thaler Entschädigungsgelder aus der Provinzial-Societät gezahlt worden sind. Die Ursache der Entstehung dieses Brandes ist nicht ermittelt worden.
Zur Deckung der Communal-Bedürfnisse sind umgelegt worden:
a) auf die Grundsteuer 1142 Thlr 11 Sgr 6 Pfg
b) auf Klassensteuer 445 Thlr - Sgr 7 Pfg
Eingetragen, Gereonsweiler den 17. März 1848.
Der Bürgermeister Der Gemeinderath
SchunkSchunk Franz Joseph KopsKops, Franz Joseph
ErvenErven
SybenSyben
Die Beigeordneten TillmannsTillmanns
ReyRey MevissenMevissen
PeschenPeschen
LamersdorfLamersdorf
J. H. KopsKops, J. H.
AretzAretz
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