Jahr 1853
[Anm.: die Statistiken für das Jahr 1853 fehlen]
Am 1. Mai wurde der Kirche zu Ederen, Behufs Stiftung eines Anniversariums für die verlebten Eheleute Hermann FaldernFaldern, Hermann und Helena WildenWilden, Helena die Summe von dreißig Thalern überwiesen.
Unter'm dritten Juli stiftete Fräulein Maria Sibilla SchunkSchunk, Maria Sibilla zu Puffendorf ein Capital von Thlr 1200 schreibe: zwölfhundert Thlr zur Abhaltung: a) einer jährlichen Lesemesse mit sakramentalischem Segen und b) eines Anniversariums mit Laudes und Orgelbegleitung durch den zeitlichen Vikar, in der Kirche zu Gereonsweiler.
Der Winter des Jahres 1852 in 1853 nahm seinen Anfang mit milder und für diese Jahreszeit ungewöhnlich heiterer Witterung, welche in wirkliche Wärme ausartete und bis in den Monat Februar hinein ziemlich gleichmäßig anhielt. Aber in der zweiten Hälfte diese Monats nahm die Witterung plötzlich eine Wendung.
Der Schnee fiel massenreich, derart daß auch die ältesten Leute sich Aehnliches nicht zu erinnern wußten. Die Windstürme, welche mitunter halbe Tage lang andauerten, stöberten die Schneeflocken so durcheinander, daß selbst bei sonst heller Tageszeit, man fast nicht sehen und auch nicht im Freien gehen konnte.
Die Passage sowie der Verkehr auf Wegen und Landstraßen wurde für einige Tage gänzlich gehemmt; die Schneegestöber kehrten fast den ganzen Monat Maerz hindurch in ihrer ersten Strenge zurück und erst gegen Ende dieses Monats nahmen dieselben ab. Im Monate April war die Witterung vorherrschend regnerisch und ebenso die erste Hälfte des Monats Mai, welche überdies sehr windig war.
Am 8ten Mai ereignete sich der seltene Fall, daß ein starkes, von heftigem Winde begleitetes Schneegestöber eintrat und die Erde auf einige Stunden mit Schnee bedeckt wurde.
Die Sommerzeit hindurch war recht trocken und nur durch einige starke Gewitterregen befeuchtet.
Die Erndtewitterung, sowohl die des Heues als der Halmfrüchte, war daher eine vorzüglich günstige.
Die ganze Frühherbstzeit hindurch war aber anhaltend regnerisch und konnte die Wintersaat meistens zur gehörigen Zeit nicht bestellt werden.
Mit dem 22ten October begann indeß eine schöne heitere Witterung, welche bis in den Monat December hinein beständig blieb und dem Landwirthe hinlängliche Zeit und günstige Gelegenheit zur Bestellung der Wintersaat sowie für die Kartoffel-Erndte darbot.
Das Kernobst ist in außergewöhnlicher Quantität gediehen, dagegen war das Steinobst seltener.
Die Getreide- und Heu-Erndte lieferte durchschnittlich eine gewöhnliche Quantität, aber eine gute Qualität.
Seit dem Bestehen der Fäulniß-Krankheit /:1845/6:/ waren die Kartoffeln ihrer Qualität und Quantität nach nicht so gedeihlich wie in diesem Jahre und zeigte sich auch die Krankheit in minderem Grade.
Es wurde zur Bestreitung der allgemeinen Bedürfnisse umgelegt:
für Ederen:
auf Grundsteuer 576 Thlr 29 Sgr 10 Pfg
auf Klassen- und Klassificirte Einkommensteuer 254 Thlr 8 Sgr 10 Pfg
für Gereonsweiler:
auf Grundsteuer 707 Thlr 10 Sgr 3 Pfg
auf Klassen- und Klassificirte Einkommensteuer 303 Thlr 8 Sgr 11 Pfg
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