Jahr 1857
Population Geburten Darunter
unehelich
geboren
Todesfälle Darunter
Personen
über 90 Jahre
Trau­ungen Anzahl der
geimpften
Kinder
Zum
Liniendienst
eingestellt
Anzahl der die Elementarschule
besuchenden Kinder
Männl.Weibl. Männl.Weibl. Männl.Weibl. KnabenMädchen
887 884 26 27 3 15 18 - 11 39 5
Viehbestand
Pferde Rindvieh Schaafe Ziegen Schweine
.

Acker-Erzeugnisse.

Weizen Roggen Gerste Hafer Bohnen Buchweizen Rübsaamen Kartoffeln
Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen
Es sind im Jahr 1857 bestellt ..
Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel
Ertrag pro Morgen ...............
Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr.
Preis pro Berliner Scheffel ......
Pr. Cour.
Thlr. Sgr.
Preis des Heues pro Centner ................................. . .
Preis des Strohes pro Centner ............................... . .
Preis des Leinsaamens pro Berliner Scheffel .... . .
Preis des Flachses pro Stein .................................. . .
Preis des Ackerlandes pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. . .
mittelmäßig ............. . .
schlecht ............. . .
Pr. Cour.
Thlr. Sgr.
Preis der Butter pro Pfund ............. . .
Preis des Käses pro Pfund ............. . .
Preis der Landwolle pro Pfund .. . .
Preis des Wiesen- und Weidenlandes
pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. . .
mittelmäßig ............. . .
schlecht ............. . .
[Anm.: die Angaben zum Viehbstand, zu den Acker-Erzeugnissen und den Produktpreisen fehlen]

Der Win­ter de 1856/7 war ein sehr gelin­der und durch­ge­hend tro­cken; der Frühling lieferte mit­un­ter einigen schwa­chen Regen; der Som­mer, Herbst und übrige Theil des Jah­res waren aber ganz tro­cken und gehörte der Regen im Allgemei­nen zu den Sel­ten­hei­ten.

Die Erndte der Halmfrüc­hte wurde durch die starke Sommer­hitze sehr beschleu­nigt; Erb­sen, Boh­nen und Hafer wur­den aber dadurch inso­fern nacht­hei­lig betroffen, als die­sel­ben meis­tens geno­threift und nicht zum gewöhn­li­chen Aus­wuchs gekom­men sind; Letzters war auch in Bezug auf die Kar­toffeln der Fall.

Ebenso wirkte die anhal­tende Tro­cken­heit auf die Gar­ten­ge­wächse, das Heu und den Klee so nacht­hei­lig ein, daß der Mangel an Vieh­fut­ter allgemein wurde, in Folge des­sen die so beträcht­lich gestei­ger­ten Pferde- und Rindvieh-Preise vor und nach bedeu­tend her­un­ter­gegan­gen sind.

Außer Rog­gen, Wei­zen und Gerste liefer­ten die übrigen Gar­ten-Erzeug­nisse durch­ge­hend einen ganz mit­telmäßigen theils auch einen ganz schwa­chen Ertrag. Kern- und Stein­obst ist nur in ein­zel­nen Berei­chen, jedoch auf­fal­lenderweise - sogar in dicht neben ein­an­der belege­nen Gär­ten und Obstwie­sen - sehr ver­schieden­ar­tig gedie­hen.

Neben der anhal­ten­den Dürre erreg­ten die in hie­si­ger Nach­bar­schaft und in ent­fern­te­ren Gegen­den ent­stan­de­nen vie­len ver­hee­ren­den Feuersbrünste allgemei­nen Schre­cken /:wovon jedoch die hie­sigen Gemein­den ver­schont blie­ben:/. Fast täg­l­ich wur­den neue Brand­un­glü­cke kund, davon nicht sel­ten zwei bis drei in dem­sel­ben Kreise.

Bei dem vor­herr­schen­den Was­ser­mangel wurde man nur sel­ten des Feuers Meis­ter. Im Allgemei­nen wurde der Ver­mut­hung Raum gege­ben, daß schlech­tes Ges­indel die Brand­stif­ter seien.

Da nach den neue­ren Bestim­mun­gen für jede Bürgermeiste­rei wenigs­tens zwei Beige­ord­nete des Bürgermeis­ters beste­hen sol­len, so wurde hierzu das Gemeinde­raths-Mit­glied, Acke­rer Franz Mathias KopsKops, Franz Mathias senior in Ede­ren, mit­telst Dekrets der Kön­ig­li­chen Regie­rung zu Aachen vom 14. April d.J., 9631.I, ernannt, ver­pf­lich­tet und ein­geführt.

Im October die­ses Jah­res ist der ledige Gottfried Schuma­cherSchuma­cher, Gottfried, circa 32 Jahre alt, Sohn von Mathias Schuma­cherSchuma­cher, Mathias, Schus­ter aus Gere­ons­weiler, durch Ver­schüt­tung beim Aus­gr­a­ben eines Brun­nens zu Duisburg ver­un­glückt und todt auf­ge­fun­den wor­den.

Unter'm 2ten August die­ses Jah­res stif­te­ten die Erben Kops in Gere­ons­weiler für die See­len­ruhe ihrer ver­leb­ten Eltern, Ehe­leute Heinrich KopsKops, Heinrich und Catha­rina Gertrud geb. Fle­ckenKops, Catha­rina GertrudFle­cken, Catha­rina Gertrud, und zwar für jeden der­sel­ben, ein Anniver­sar mit Laudes und Orgelbe­glei­tung nebst Jahrge­bet, zu wel­chem Zwe­cke die Summe von 140 Thlr, sage: Einhundert vierzig Tha­lern hergege­ben wor­den. Aus den Reve­nuen die­ses Capi­tals soll der Pfar­rer 19/30tel, der Küs­ter 4/30tel, die Kir­che 3/30tel, der Orga­nist 3/30tel und der Balgentre­ter 1/30tel gemäß Erz­bi­schöf­l­i­cher Bestim­mung bezie­hen.

Die Com­mu­nal-Umla­gen die­ses Jah­res betra­gen, wie folgt:

a) für die Ein­zelgemeinde Ede­ren:

auf Grund­steuer 608 Thlr 22 Sgr 8 Pfg
auf Klas­sen- und Klas­si­ficirte Ein­kom­men­steuer 356 Thlr 11 Sgr 6 Pfg

b) für die Gemeinde Gere­ons­weiler:

auf Grund­steuer 1206 Thlr 23 Sgr 5 Pfg
auf Klas­sen- und Klas­si­ficirte Ein­kom­men­steuer 520 Thlr 1 Sgr 1 Pfg