Jahr 1932 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
a) Ederen, b) Gereonsweiler
Acker-Erzeugnisse.
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Im Winter 1931/1932 kam es erst zu Anfang Februar zu beständigem Frostwetter, das alsdann bis zum 7. März anhielt und mit etwas Schneefall sein Ende nahm. In dem vorgenannten Zeitraume schwankte das Thermometer zwischen 5 bis 11 Grad unter Null. Nach dieser Zeit kam es nur noch vereinzelt zu schwachen Nachtfrösten mit leichtem Schneefall. Mit dem 29. März 1932 war der Winter vollständig beendet. Durch eine günstige Frühjahrswitterung entwickelte sich die Winterfrucht in sehr üppiger Weise. Der besonders bei der Weizenfrucht übermäßig zur Verwendung gekommene Kunstdünger bewirkte eine frühzeitige Lagerung dieser Fruchtart, die in diesem Zustande nur sehr mangelhaft zur Blüte kam und machte sich dies naturgemäß beim Ernteertrag am meisten bemerkbar, der dadurch weit hinter dem Durchschnitt zurückblieb. Die übrigen Getreidearten waren sehr gut geraten und konnte hier die Ernte sogar als über den Durchschnitt liegend bezeichnet werden. Auch die Kartoffel- und Zuckerrübenernte konnte ebenfalls als gut gelten, trotzdem die Zuckerrübenfelder während der Jätezeit in hiesiger Gegend von einem Pilz heimgesucht wurden, der sich in den zarten Rübenblättern festnistete und diese teilweise zum Verwelken bzw. Absterben brachte. Der eigentlichen Pflanze wurde jedoch nur insofern geschadet, als sie im Wachstum etwas zurückblieb, was jedoch durch die nach der Jätezeit eingetretene äußerst günstige Witterung in kurzer Zeit wieder angeglichen war.
Am 10. Juli 1932 starb im Alter von 75 Jahren der I. Beigeordnete des Amtes Ederen, Herr Wilhelm PetersPeters, Wilhelm in Ederen. Über 30 Jahre bekleidete er ununterbrochen das Amt als Beigeordneter; auch war er in diesem Zeitraume stellvertretender Standesbeamter. Sein leutseliges Wesen, seine stete Hilfbereitschaft sowie seine treuehrliche Gesinnung machten ihn allgemein hochgeachtet und beliebt, was am deutlichsten bei dem seltenen Feste der goldenen Hochzeit, welches er am 19. Februar 1932 feiern konnte, durch die Beteiligung der ganzen Heimatgemeinde sichtbar wurde.
In der Nacht vom 20. zum 21. November 1932, etwa 20 Minuten vor 1 Uhr, wurde hier ein heftiger, mehrere Sekunden andauernder, wellenförmiger Erdstoß wahrgenommen, der anscheinend von Norden nach Süden verlief. Er war so stark, daß Schlafende erwachten, weil Fenster schlugen, Gegenstände wackelten, Gläser klirrten, kurzum alles Bewegliche in Bewegung geriet. Ein Schaden ist jedoch hier nirgendwo entstanden.
Die im Vorjahre angegebenen Erwerbslosenziffern des Reiches haben sich noch etwas gesteigert und gehen nunmehr auf 6 Millionen zu. Die Zahl der Wohlfahrtsunterstützungsempfänger nimmt ebenfalls tagtäglich in erschreckender Weise zu, sodaß es den Gemeinden jetzt schon fast gänzlich unmöglich ist, die Wohlfahrtslasten aufzubringen; auch sind die Leistungen der Steuerpflichtigen durch die schlechte Wirtschaftslage, die bereits zu lange andauert, vollständig erschöpft. Wenn nicht bald eine Wendung in der Wirtschaftskrise herbeigeführt wird, steht die ganze Wirtschaft in kurzer Zeit vor dem vollständigen Ruin.
Umlageprozentsätze
Grundvermögenssteuer
Ederen = 300% und 50% Wegegeld
Gereonsweiler = 300% und 27% Wegegeld
Gewerbeertragssteuer
Ederen = 640% Filialsteuer = 768%
Gereonsweiler = 600% Filialsteuer = 720%
Gewerbekapitalsteuer
Ederen = 800%
Gereonsweiler = 750%
Bürgersteuer
Ederen = 500% über Landessatz
Gereonsweiler = 500% über Landessatz
Biersteuer
Ederen = 7%
Gereonsweiler = 7%
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