Ederen im 2. Weltkrieg
[...] Schon Anfang September 1944 setzte Granatbeschuß in der hiesigen Gegend ein aus Richtung Geilenkirchen, der die Bevölkerung auf den Ernst der Lage hinwies. So wurde das Gebiet dann am 10. September 1944 als Frontgebiet erklärt und die Schließung der Schulen angeordnet, die in Ederen nunmehr mit Schanzarbeitern belegt wurden. Am 2. Oktober, mittags gegen 14 Uhr, schlugen die ersten Panzergranaten in den Ort ein und töteten einige Personen (u.a. Peter UngermannUngermann, Peter und das Kind Edmund SchmitzSchmitz, Edmund aus Ederen). Besonders stark war die Beschießung des Ortes vom 8. bis 10. Oktober, als die Bewohner sich anschickten, den Ort zu verlassen, um dem Räumungsbefehl nachzukommen. Wann es zur Sprengung der aus dem 18. Jahrhundert stammenden Kirche kam, war nicht einwandfrei festzustellen, da alles geflohen war. Auch die beiden Schulgebäude mit den Lehrerwohnungen und Nebengebäuden wurden nach der Rückkehr aus der Evakuierung, vermutlich durch Sprengung, vollständig zerstört vorgefunden.
In den Morgenstunden des 19. November erschienen, nach Aussagen von Soldaten, die hier gekämpft hatten, einige amerikanische Panzer im Dorf, die, von Gereonsweiler kommend, nach Beschuß wieder in gleicher Richtung zurückfuhren.
Die Front zog sich Anfang November über die Linie Linnich, Lindern, Gereonsweiler, Ederen, Dürboslar, in Halbmondform auf Hoengen zu.
Am 22. November entwickelte sich eine große Panzerschlacht im Raum Ederen-Gereonsweiler-Puffendorf-Prummern-Beek. Dazu waren etwa 30-40 deutsche Panzer eingesetzt, während auf der Gegenseite doppelt soviel in den Kampf eingriffen. Wie durch Beobachtung festgestellt werden konnte, befand sich in Eubach eine Panzersammelstelle. Von hier entwickelte sich der Aufmarsch der Feindpanzer, um dann in breiter Front anzugreifen. Viele amerikanische Tiefflieger griffen in die Bodenkämpfe ein.
Wahrscheinlich wurde Ederen dann nach einem schweren Trommelfeuer am 22. bis 24. November von amerikanischen Truppen genommen, während Welz erst am 30. November in Feindeshand kam. [...]
Auszug aus: Josef Rahier; Die Front an Rur und Inde
Hinweis: Fotos aus Ederen zum 2. Weltkrieg finden Sie im Bildteil unter 2. Weltkrieg.
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