Graf Heinrich von KesselKessel, Heinrich von stellt, zur Buße und Entschädigung, außer seinem Schlosse Grevenbroich, seine Gefälle zu Ederen oder zu Kempen, im Werthe von 25 Mark, dem Erzbischofe Sifrid von CölnKöln, Erzbischof Sifrid von zu einem Burglehen zu Jüchen, Liedberg, oder Hochstaden.
4. Februar 1278
Graf Heinrich von Kessel bekundet, daß er dem Erzbischof Sifrid und der Kölner Kirche Unrecht, Schaden und Schande zugefügt habe. Zur Wiedergutmachung dieser Vergehen und zur Entschädigung für den Schaden und die dem Erzbischof und der Kölner Kirche persönlich zugefügten Ungerechtigkeiten verpflichtet er sich durch Treuewort und wirklich geleisteten Eid, den Erzbischof Sifrid und der Kölner Kirche gegen alle, die ihnen Unrecht tun wollen, nach Kräften und Vermögen zu unterstützen.
Um das Band der Verbundenheit zu stärken und zu bekräftigen, hat er dem Erzbischof Sifrid 25 Mark von seinen Gütern und festen Einkünften zu Ederen und Kempen übertragen.
Der Bruder des Grafen von Kessel, WalramKessel, Walram von, Vogt zu Münstereifel, gibt dem oben Gesagten seine volle Zustimmung und verspricht darauf zu achten, daß der Bruder die Abmachung voll einhält und beachtet.
Als Zeugen haben gesiegelt: Johann, Herr von LewenbergLewenberg, Johann von, Johann, Herr von ArbergArberg, Johann von, Burggraf von Köln und die Stadt Köln.
Original Pergamenturkunde; 28 cm x 30 cm, mit 5 anhängenden Siegeln
Historisches Archiv der Stadt Köln, Domstift Urk. 238
Lacomblet II Nr. 720
Abschrift
Nos Henricus comes de Kessele notum facimus uniuersis presens scriptum visuris, quod quia nos et amici nostri ac fideles reuerendo patri ac domino nostro Sifrido archiepiscopo et eccleie Coloniensi iniurias, dampna, et opprobria multipliciter intulimus, nos pro emenda de huiusmodi forefactis et in recompensationem dampnorum et iaiuriarum ipsis d. Archiepiscopo et ecclesie Colon. illatarum promittimus, et nos tenore presencium fide data et iuramento corporaliter prestito obligamus, quod ipsum d. Sifridum archiepiscopum, successores suos, et ecclesiam Colon. contra quoscumque suos iniuriatores tamquam ligius homo ecclesio Colon. iuvabimus pro viribus et posse, patenter et potenter, ipsis in omnibus consilio, fauore et auxilio assistendo, illis dumtaxat excepis quorum ligius homo sumus, contra quos saluo honore nostro nichil facere possumus nec debemus.
Et preterea castrum nostrum Bruche, quod ab ecclesie Colon. nos tenere in feodo recognoscimus, in feodo perpetuo tenebimus nos et heredes nostri iure feodali. Et ut maiori et ampliori vinculo predicto d. Sifrido archiepiscopo, suis successoribus et ecclesie Colon. perpetuo obiigati simus et astricti, nos viginti quinque marcarum redditus in boniss nostris et redditibus certis apud Ederne et in obuentionibus apud Kempene et redditibus ibidem nobis competentibus, si forte dicti redditus apud Ederne liberos non habuerimus vel non sufficiant ad summam reddituum viginti quinque marcarum predictarum, in manibus ipsius d. Sifridi archiepiscopi reportauimus et eosdem XXV marcarum redditus recepimus ab eodem habendos et tenendos a nobis et heredibus nostris titulo et nomine feodi castrensis apud Juggende, vel apud Lideberg, vel etiam apud Hoistaden si reedificatum fuerit, secundum quod nobis placuerit, pro feodo casirensi in uno castrorum predictorum quod eligerimus, et nos et heredes nostri erimus ipsi d. Sifrido archiepiscopo, suis successoribus et ecclesie Colon. perpetuo obligati, ita tamen quod pro nobis militem vel filium militis, virum ydoneum, fidelem et ecclesie Colon. expedientem nos et heredes nostri pro nobis ponere poterimus in uno castrorum predictorum, quod eligerimus ad deseruiendum feodum castrense predictum, secundum quod alii castrenses facere tenentur, et idem ipsi d. archiepiscopo et ecclesie Colon. ratione huiusmodi feodi castrensis fidelitatem debitam prestabit.
Et nos Walramus prepositus Monasteriensis, frater ipsius Comitis, omnibus et singulis predictis consensum nostrum plenum adhibentes promittimus, quod predictum fratrem nostrum talem habebimus et inducemus bona fide, quod omnia et singula predicta tenebit ei obseruabit. Et si quocumque casu hereditas predicti fratris nostri ad nos deuoluta fuerit, nos omnia et singula, prout superius expressa sunt, noniine fratris nostri predicti nos promittimus inuiolabiliter obseruare.
In quorum omnium testimonium et robar nos Henricus Comes et Walramus prepositus predicti sigilla nostra presentibus duximus apponenda, rogantes nobiies viros d. Johannem dominum de Lewenberg, d. Johannem de Arberg burgrauium Colon. et ciuitatem Colon., ut presentibus litteris in testimonium premissorum sigilla sua similiter apponant.
Ei nos Johannes d. de Lewenberg, Johannes d. de Arberg burgrauius Colon. et Ciuitas Colon. ad petitionem dictorum fratrum, Comitis et prepositi Monasteriensis, sigilla nostra presentibus duximus apponenda.
Datum anno d. Mill. CC. septuagesimo octauo, II. nonas Februarii.
Übersetzung
Wir, Graf Heinrich von Kessel geben allen, die das vorliegende Schriftstück lesen werden, bekannt, daß wir - weil wir und unsere Freunde und Vasallen unserem verehrungswürdigen Vater und Herrn, dem Erzbischof Sifrid, und der Kölner Kirche Unrecht, Schaden und Schande vielfach zugefügt haben - zur Wiedergutmachung dieser Vergehen und zur Entschädigung für den Schaden und die dem Erzbischof und der Kölner Kirche persönlich zugefügten Ungerechtigkeiten versprechen - und wir verpflichten uns gemäß dem Vorhergesagten durch Treuwort und wirklich geleisteten Eid -, daß wir den Herrn Erzbischof Sifrid selbst, seine Nachfolger und die Kölner Kirche gegen alle, die ihnen Unrecht tun wollen, wie ein Lehnsmann der Kölner Kirche nach Kräften und Vermögen unterstützen werden, offen und stark, sie selbst durch Beistand mit Rat, Förderung und Hilfe gegen alle, mit Ausnahme nur derjenigen, deren Lehnsmann wir (schon) sind und gegen die wir ohne Verlust unserer Ehre nichts tun können noch dürfen.
Und außerdem werden wir und unsere Erben unsere Burg Brüche, von der wir anerkennen, daß wir sie von der Kölner Kirche zu Lehen haben, nach Lehnsrecht (nur) zu beständigem Lehen haben. Und damit wir mit einem stärkeren und kräftigeren Band dem vorgenannten Herrn Erzbischof Sifrid, seinen Nachfolgern und der Kölner Kirche für immer verpflichtet und verbunden sind, haben wir die Einkünfte in Höhe von 25 Mark von unseren Gütern und festen Einkünften bei Ederen und von den Gewinnen bei Kempen und den uns dort eigenen Einkünften (falls wir bei Ederen keine für die Forderung freien Einkünfte haben oder sie für die Gesamtsumme der Einkünfte der genannten 25 Mark nicht reichen) in die Hände des Herrn Erzbischof Sifrid selbst gelegt, und wir haben dieselben Einkünfte von 25 Mark von demselben zurückerhalten, daß sie von uns und unseren Erben fest besessen werden unter Titel und Namen eines Burglehens bei Jüchen oder Liedberg, oder auch bei Hochstaden, wenn es wieder aufgebaut ist, jenachdem welches uns gefällt. Und für das Burglehen von einer der vorgenannten Burgen, die wir ausgewählt haben, werden wir und unsere Erben dem Herrn Erzbischof Sifrid selbst, seinen Nachfolgern und der Kölner Kirche beständig verpflichtet sein, doch so, daß wir und unsere Erben an unserer Stelle einen Vasallen (Ritter) oder den Sohn eines Vasallen, einen geeigneten, treuen und der Kölner Kirche förderlichen Mann, in eine der vorgenannten Burgen, die wir zum Erhalt des vorgenannten Burglehens ausgewählt haben, setzen können. Und gemäß dem, was andere Burgherrn tun müssen, wird aucn dieser dem Herrn Erzbischof selbst und der Kölner Kirche die aus dem Burglehen geschuldete Treue leisten.
Und auch wir, Walram, Vogt zu Münstereifel (?), Bruder des Grafen, geben den oben gemachten Aussagen insgesamt und im einzelnen unsere volle Zustimmung und versprechen, daß unser genannter Bruder sich entsprechend verhalten wird (wörtl.: daß wir einen solchen vorgenannten Bruder haben werden), und wir werden ihn gewissenhaft dazu anhalten, daß er das Gesagte insgesamt und im einzelnen hält und beachtet. Und wir versprechen, wenn durch irgendeinen Zufall die Erbfolge von unserem genannten Bruder auf uns übergeht, daß wir dann das Ganze und auch das Einzelne, wie es oben gesagt ist, im Namen unseres vorgenannten Bruders unverletzt beachten.
Zum Zeugnis und zur Bekräftigung für dies alles haben wir, Graf Heinrich und Vogt Walram, dem oben Gesagten unsere Siegel angefügt und bitten die edlen Männer, Herrn Johann, den Herrn von Lewenberg, Herrn Johann von Arberg (Ahrberg?), den Burggrafen von Köln, und die Stadt Köln, dem benannten Schriftstück zum Zeugnis für das Vorausgeschickte in ähnlicher Weise ihre Siegel beizufügen.
Und wir, Johann, Herr von Lewenberg, Johann, Herr von Arberg, Burggraf von Köln, und die Stadt Köln, haben auf die Bitte der genannten Brüder, des Grafen und des Vogtes von Münstereifel (?), dem oben Gesagten unsere Siegel angefügt.
Gegeben im Jahr des Herrn 1278, am 4. Februar
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