Rit­ter Rei­nard von Ede­renEde­ren, Rei­nard von im Gefolge des klevi­schen Grafen Theode­richCleve, Theode­rich von und 1259 Droste des Grafen von Hoch­stadenHoch­staden, Grafe von. In der nach­folgen­den Urkunde wird Rei­nard von Ede­ren als Zeuge genannt.

22. Sep­tember 1255

Theode­rich, ältes­ter Sohn des Grafen von Cleve macht bekannt,daß der erlauchte Herr Heinrich von Hei­mesbergHei­mesberg, Heinrich von (Heinsberg) mit sei­ner Toch­ter AlcideHei­mesberg, Alcide von, sei­ner Gat­tin, ihm sein Schloß Saffenberg geschenkt hat mit allen Lie­genschaf­ten, Vasal­len und Die­nern bei­der­lei Geschlechts.

All das wird sein erb­li­cher Besitz, wenn er Nach­kom­men hat. Wenn er allerdings kinder­los bleibt, behält er zu Lebzei­ten die Nutznießung davon; nach sei­nem Tod geht dann alles an den von Hei­mesberg oder sei­nen Erben zurück.

Er ver­zich­tet aus­drück­lich auf alle ande­ren Güter und wird gegen den Herrn von Hei­mesberg kei­nen Anspruch erhe­ben, noch gegen des­sen Erben, es sei denn, daß alles nach dem Tod der Erben an ihn fällt.

Unter den Zeugen, die die­sen Ver­trag siegel­ten, war Rei­nard von Ede­ren.

Origi­nal Perga­men­turkunde
Haupt­staats­ar­chiv Düs­seldorf, Heinsberg Urk. 6
Lacom­blet II Nr. 419

 

Abschrift

Uniuer­sis pre­sen­tem paginam inspectu­ris Th., filius comi­tis Cliuen­sis senior, salu­tem cum noticia sub­scrip­torum. Nostrum esse volumnus et testamur, quod illus­tris vir Henri­cus dominus de Hei­mesberg cum Alcide filia sua, uxore nos­tra, nobis donauit castrum suum Saffenberg, quod ab ecclesia mouet Colo­ni­ensi, cum omnibus suis appen­d­i­tiis, vasallis et ministe­ria­libus utriusque sexus, in ea parte reni, ubi Saffenberg situm est, manen­tibus; omnibus vero ex altera parte reni manen­tibus ad idem castrum spectan­tibus sibi et suis heredibus per­petuo rese­rua­tis. Insu­per nobis tra­didit aduo­ca­tiam maio­ris eccle­sie Colo­ni­en­sis cum omnibus iuribus suis, sicut ipse tenuit eandem, excep­tis bonis ac homi­nibus aduo­caticiis, si qui dicte atti­nent aduo­ca­tie, manen­tes in ea parte reni, ubi Blan­kenberg situm est, quos sibi et suis poste­ris rese­ruauit. Item donauit nobis aduo­ca­tiam Bun­n­en­sem cuni omnibus suis appen­d­i­tiis, que sunt in ea parte reni ubi Bunna sita est, excep­tis omnibus cur­tibus, bonis ac homi­nibus aduo­caticiis, ad eandem aduo­ca­tiam, sinue ad quascumque ecclesias bun­nen­ses vel ad alta­ria per­ti­nen­tibus, iacen­tibus aut manen­tibus in ea parte reni, ubi Blan­kenberg situm est; que omnia idem nobilis sibi et suis heredibus eo iure, quo Henri­cus quondam comes Sey­nen­sis, suus avunculus, tenuit, duxit heredi­ta­rie rese­ru­anda. Item dedit nobis bona sua in Arwilre.

Predicta vero bona donauit nobis et uxori nostre A. predicte et proli nostre, si quam ex ea genue­rimus, heredi­ta­rie pos­sidenda, tali tar­nen inter­po­sita condi­tione, quod si dicta A. uxor nos­tra sine prole deces­se­rit, nos in eisdem bonis quoad vixe­rimus pos­side­bimus usuf­rue­tum. Post decessum vero nostrum bona ad dic­tum de Hei­mesberg vel ad suos heredes sine aliqua contra­dic­tione libere deu­o­luen­tur. Dicta etiam bona omnia a dicto domino de Hei­mesberg nobis donata non commutabimus per con­cambium, nec vendemus, nec aliqua­te­nus ali­enabimus aut demem­brabimus, sed nobis et nos­tris heredibus, sicut nobis donata sunt, inte­gra serua­bun­tur.

Pre­ter hec que dominus de Hei­mesberg excepit, adhuc excepit domi­num Stephanum mili­tem de Orsebehe, bona de Witters­like cum omnibus suis atti­nen­tiis, et quinque car­ra­tas vini in Kes­tenich, aduo­ca­tiam de Roden­kirken cum suis atti­nen­tiis, bona in gru­nen, et omnia allodia que comi­tissa Sey­nen­sis in suis adhuc manibus tenet, que post mor­tem eius ipsi domino H. cedent per diui­sio­nem cum aliis suis coheredibus. Hec et omnia iam excepta, siue sint in bonis siue in homi­nibus, iacen­tibus vel manen­tibus in ea parte reni ubi Blan­kenberg situm est, ad quame­u­mque per­ti­ne­ant domi­na­tio­nem siue iurisdic­tio­nem, sepedictus dominus de Hei­mesberg sibi et suis heredibus sicut antea heredi­ta­rie in per­petuum rese­ruauit. Nos igi­tur eisdem bonis excep­tiuis omnibus renunciamus, nec aliquam supra ipsis con­tra domi­num de Hei­mesberg et suos heredes nos et nos­tri sucecs­so­res mou­ebimus ques­tio­nem, nisi post mor­tem heredum ipsius domini de Hei­mesberg ad nos vel nos­tros successo­res rationabili­ter deu­o­lu­an­tur. Ad maiorem igi­tur premissorum omnium firma­tio­nem pre­sen­tem paginam sere­nis­simi domini nos­tri W. roman­orum regis, patris nos­tri Comi­tis cliuen­sis, fra­tris nos­tri dicti Luf, nos­tro, et domini de Husden, et domini de Oye decreuimus roborari sigil­lis. Huius rei tes­tes sunt dominus G. comes Sey­nen­sis, C. dominus de Mulenark, et dominus H. fra­ter eius, Jo. dominus de Husden, B. dominus de Oye, Tin dominus de Morse, G. dominus de Batenberg, nobiles viri; C. de Horst, G. de Nuen­kirken, H. et G. fra­t­res de Hukel­houen, Arnoldus de Mulenark, Theod. de Bra­kele, Theod. de Ker­busch, Rei­nard de Ederne, mili­tes, et alii quamplu­res.

Datum anno d. M.CC.L.V., in die Mau­ricii et sociorum eius.

Über­setzung

Allen, die die­ses Schrift­stück lesen wer­den, ent­bie­tet Theodor, der ältere Sohn des Grafen von Kleve, Gruß mit Kennt­nis des unten Geschriebe­nen. Wir machen bekannt und bezeugen, daß der erlauchte Herr Heinrich von Hei­mesberg mit sei­ner Toch­ter Alcide, unse­rer Gat­tin, uns sein Schloß Saffenberg geschenkt hat, das er von der Köl­ner Kir­che abtrennt, mit allen Lie­genschaf­ten, Vasal­len und Die­nern bei­der­lei Geschlech­tes, die auf der Seite des Rhei­nes, wo Saffenberg liegt, ver­blei­ben. Alles aber zum Schloß Gehörende auf der andern Rhein­seite hat er für sich und seine Erben behal­ten. Fer­ner übertrug er uns die Advokatur einer größe­ren Köl­ner Kir­che mit allen Rech­ten, wie er sie selber erhielt, außer den Gütern und Men­schen auf der Rhein­seite, wo Blan­kenberg liegt. Fer­ner schenkte er uns die Advokatur von Bonn auf der Bon­ner Rhein­seite, mit einigen genann­ten Aus­nah­men. Fer­ner gab er uns seine Güter in Arwilre (Ahrweiler?).

All das wird unser erbl. Besitz, wenn wir Nach­kom­men haben. Wenn wir kinder­los blei­ben, behal­ten wir zu Lebzei­ten davon die Nutzfrucht; nach unse­rem Tod geht dann alles an den von Hei­mesberg oder seine Erben zurück. Alle oben­ge­nann­ten Güter wer­den wir nicht tau­schen oder ver­­kau­fen oder zer­stü­ckeln, sondern ganz erhal­ten, wie sie uns geschenkt wur­den.

Außerdem erhielt der Herr von Heinsberg den Herrn Stephan Sol­dat von Ors­beck, die Güter von Witters­like mit allen Lie­genschaf­ten, fünf Kar­ra­ten Wein in Kes­tenich, die Advokatur in Roden­kir­chen, Güter in grü­nen und alles, was die Grä­fin von Sey­nen noch besitzt, was aber nach ihrem Tod durch Tei­lung mit ihren Erben an Herrn Heinrich geht. Dies und alles schon Aus­genom­mene, sei es in Gütern oder Men­schen, ganz gleich, zu wel­cher Jur­sidik­tion sie gehören, hat der Herr von H. sich und sei­nen Erben für immer reserviert. Wir also ver­zich­ten auf all diese aus­genom­me­nen Güter, und wir wer­den gegen den Herrn von H. kei­nen Anspruch erhe­ben, noch gegen des­sen Erben, es sei denn, daß alles nach dem Tod der Erben an uns fällt. Für die größere Sicher­heit des oben Genann­ten unter­schrei­ben obiges Schrift­stück die erlauch­ten Her­ren unse­res römi­schen Kön­igs W., des Vaters unsers Grafen von Kleve, unsers genann­ten Bruders Luf., mit unserm Siegel und dem des Herrn von Husden und des Herrn von Oye. Zeugen dafür sind (...) Rein­hard von Ede­ren, Rit­ter

Gege­ben im Jahre des Herrn 1255 am Tag des hl. Mau­ri­tius und sei­ner Gefähr­ten.