17.10.2014 Alter: 10 Jahr(e)
Katego­rie: Sons­tiges

Von: Pres­se­stelle Kreis Düren
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Weiter­hin keine Quelle für den Legionel­len­ausbruch in Jülich iden­ti­fi­ziert

Die Unter­su­chun­gen des Kon­sili­ar­labors in Dresden konn­ten weder im Kraft­werk Weis­weiler noch im For­schungs­zentrum Jülich die für die Lun­gen­ent­zündun­gen in Jülich ver­antwort­li­chen Legionel­len der Sero­gruppe 5 nach­wei­sen.

Die Unter­su­chun­gen des Kon­sili­ar­labors in Dresden konn­ten weder im Kraft­werk Weis­weiler noch im For­schungs­zentrum Jülich die für die Lun­gen­ent­zündun­gen in Jülich ver­antwort­li­chen Legionel­len der Sero­gruppe 5 nach­wei­sen.

Bislang 37 Lun­gen­ent­zündun­gen durch Legionel­len

Die Ergeb­nisse eines in der Nähe des For­schungs­zentrums ange­siedel­ten Betrie­bes, in dem Legionel­len nach­ge­wie­sen wur­den, ste­hen noch aus. Bislang gelang damit der Nach­weis in kei­ner der weit über 100 Umwelt­pro­ben mög­li­cher Infek­ti­ons­quel­len. Dazu gehören schwer­punktmäßig Rückkühl­werke aber auch Trink­was­ser­in­stalla­tio­nen, Fontä­nen oder Abwas­ser­anla­gen. Damit ist nach wie vor unklar, aus wel­cher Quelle die Legionel­len stam­men, die bei bislang 37 Lun­gen­ent­zündun­gen im Jüli­cher Raum als Ver­ur­sa­cher iden­ti­fi­ziert wer­den konn­ten.

Unter­su­chungs­ra­dius wurde erwei­tert

Seit Ende letz­ter Woche wur­den auch Pro­ben aus Rückkühl­werken wei­ter von Jülich ent­fernt gezogen und zur Unter­su­chung in das Insti­tut für Hygiene und Öff­ent­li­che Gesundheit der Univer­si­tät Bonn gebracht. Wenn in die­sen Pro­ben Legionel­len gefun­den wer­den, so wer­den die Origi­nal­pro­ben im Kon­sili­ar­labor in Dresden in einem sehr auf­wän­digen Ver­fah­ren auf die Anwe­sen­heit von Legionel­len der Sero­gruppe 5 unter­sucht. Außerdem wer­den alle Einrich­tun­gen, in denen Legionel­len nach­ge­wie­sen wur­den, weiter­hin kontrolliert.

Sehr sel­te­ner Erre­ger ist ursäch­lich

Das Kon­sili­ar­labor hat bei den vier Pati­en­ten, bei denen bislang Legionel­len der Sero­gruppe 5 angezüch­tet wer­den konn­ten, diese gene­tisch wei­ter differen­ziert. Es handelt sich um den sehr sel­ten als Erre­ger von Legionel­lo­sen auf­tre­ten­den Sequenztyp 1327.

Aus Grün­den des vor­beugen­den Gesundheits­schut­zes wur­den alle Anla­gen, in denen Legionel­len in bedenk­li­cher Anzahl gefun­den wur­den, vor­überge­hend stillgelegt. Dies waren bislang ein Rückkühl­werk des For­schungs­zentrums Jülich, ein Block des Kraftwerks in Weis­weiler und ein weite­res Rückkühl­werk eines in unmit­telba­rer Nähe zum For­schungs­zentrum Jülich ange­siedel­ten Unter­neh­mens. Die Wiede­r­in­be­trieb­nahme aller Rückkühl­werke mit Legionel­lennach­weis erfolgt erst nach Nach­weis der erfolg­ten Sanie­rungs­maß­nah­men.

Ein aktuel­ler Fall wird genauer unter­sucht

Vom 13.08.2014 bis zum 24.09.2014 erkrank­ten in Jülich 36 Men­schen an einer Lun­gen­ent­zündung durch Legionel­len. Nach­dem bis ges­tern Abend kein weite­rer Fall gemel­det wurde, ist dem Gesundheit­s­amt nun ein weite­rer Pati­ent, der am 10.10.2014 erkrankte und sich bereits auf dem Weg der Bes­se­rung befin­det, gemel­det wor­den. Da bei die­sem Pati­en­ten DNA im Bron­chi­al­sekret nach­ge­wie­sen wurde und die­ses Mate­rial bereits im Kon­sili­ar­labor in Dresden ist, wird in wenigen Tagen fest­ste­hen, ob die­ser Pati­ent an den glei­chen Legionel­len erkrankt ist wie die übrigen Pati­en­ten aus Jülich.

Bei einem weite­ren Pati­en­ten ist auf­grund der vor­liegen­den Labor­ergeb­nisse eine durch Legionel­len ver­ur­sachte Lun­gen­ent­zündung nicht unwahr­schein­lich. Der Pati­ent erkrankte am 2.10.2014 und wurde bereits wieder aus dem Kran­ken­haus ent­las­sen. Eine abschließende Dia­gnose könnte in die­sem Fall früh­es­tens in zehn Tagen durch eine erneute Blut­un­ter­su­chung gestellt wer­den.

Zahl der Kran­ken­haus­einweisun­gen hat sich normali­siert

Dem Gesundheit­s­amt des Krei­ses Düren wer­den nach wie vor alle Lun­gen­ent­zündun­gen angezeigt, die in Zusam­menhang mit dem Aus­bruch in Jülich ste­hen oder ste­hen könn­ten. Lun­gen­ent­zündun­gen tre­ten auch unabhängig von Erkrankun­gen durch Legionel­len häufig auf. Insge­s­amt hat sich die Zahl der Einweisun­gen durch Lun­gen­ent­zündun­gen in das Kran­ken­haus Jülich in den letz­ten bei­den Wochen wieder normali­siert. Auf­grund der Ereig­nisse wer­den seit Bekanntwer­den des ers­ten Fal­les alle Pati­en­ten mit Lun­gen­ent­zündung auch auf Legionel­len unter­sucht.

Enge Koope­ra­tion mit Kran­ken­häus­ern und Ärz­ten

Da noch keine Quelle eindeu­tig als Ver­ur­sa­cher für die Legionel­len­erkrankun­gen ermit­telt wer­den konnte, kann noch keine Ent­war­nung gege­ben wer­den, auch wenn bei der Zahl der iden­ti­fi­zier­ten Legionel­lose-Pati­en­ten inzwi­schen ein Rückgang fest­zu­stel­len ist. Das Gesundheit­s­amt des Krei­ses Düren wird die Situa­tion des­halb wei­ter in enger Koope­ra­tion mit den Kran­ken­häus­ern und den Ärz­ten im Kreis Düren inten­siv überwa­chen.

Bürger­tele­fon des Gesundheit­s­am­tes

Pati­en­ten soll­ten bei Zei­chen einer Legionel­len beding­ten Lun­gen­ent­zündung (bei allgemei­nem Unwohl­sein, Glieder­schmer­zen, Kopf­schmer­zen, unpro­duk­tivem Reizhus­ten, wobei es inn­er­halb weni­ger Stun­den zu Schmer­zen im Brustkorb, Schüt­telfrost, Tempe­ratur­an­stieg auf 39°C bis 40,5 °C kom­men kann) sofort einen Arzt auf­zu­su­chen. Bei einer adäqua­ten und recht­zei­tigen Behand­lung sind Infek­tio­nen mit Legionel­len sehr gut heilbar.

Das Bürger­tele­fon des Gesundheit­s­am­tes bleibt wei­ter unter der Tele­fon­num­mer 02421 222408 Mon­tag bis Frei­tag von 8 bis 18 Uhr erreichbar.

Bei Ände­run­gen der Sachlage und neuen Erkennt­nis­sen wird die Öff­ent­lichkeit umge­hend informiert.