Im Jahre 1857 berichtet die Chronik der ehemaligen Bürgermeisterei Ederen:
"Der Winter de 1856/7 war ein sehr gelinder und durchgehend trocken; der Frühling lieferte mitunter einigen schwachen Regen; der Sommer, Herbst und übrige Theil des Jahres waren aber ganz trocken und gehörte der Regen im Allgemeinen zu den Seltenheiten.
Die Erndte der Halmfrüchte wurde durch die starke Sommerhitze sehr beschleunigt; Erbsen, Bohnen und Hafer wurden aber dadurch insofern nachtheilig betroffen, als dieselben meistens genothreift und nicht zum gewöhnlichen Auswuchs gekommen sind; Letzters war auch in Bezug auf die Kartoffeln der Fall.
Ebenso wirkte die anhaltende Trockenheit auf die Gartengewächse, das Heu und den Klee so nachtheilig ein, daß der Mangel an Viehfutter allgemein wurde, in Folge dessen die so beträchtlich gesteigerten Pferde- und Rindvieh-Preise vor und nach bedeutend heruntergegangen sind.
Außer Roggen, Weizen und Gerste lieferten die übrigen Garten-Erzeugnisse durchgehend einen ganz mittelmäßigen theils auch einen ganz schwachen Ertrag. Kern- und Steinobst ist nur in einzelnen Bereichen, jedoch auffallenderweise - sogar in dicht neben einander belegenen Gärten und Obstwiesen - sehr verschiedenartig gediehen.
Neben der anhaltenden Dürre erregten die in hiesiger Nachbarschaft und in entfernteren Gegenden entstandenen vielen verheerenden Feuersbrünste allgemeinen Schrecken /:wovon jedoch die hiesigen Gemeinden verschont blieben:/. Fast täglich wurden neue Brandunglücke kund, davon nicht selten zwei bis drei in demselben Kreise.
Bei dem vorherrschenden Wassermangel wurde man nur selten des Feuers Meister. Im Allgemeinen wurde der Vermuthung Raum gegeben, daß schlechtes Gesindel die Brandstifter seien."