Wie die kleine Anni Weih­nach­­­ten 1948 erlebte

Anni DerichsDerichs, Anni (heute Oellers) besucht im Jahre 1949 die Volks­­­schule Ede­ren. In einer Haus­aufgabe beschreibt sie, wie sie das Weih­nach­­ts­­fest 1948 erlebt hat.

Ede­ren, den 19.1.1949

Wie ich Weih­nach­­­ten erlebte

Der lang­er­­sehnte Tag war gekom­­men. Friede lag über dem gan­­zen Land, und geheim­­nisvoll schimmer­­ten die Sterne. Sie schimmer­­ten so hell durch das Dun­kel, wie einst der Stern von Beth­le­hem durch die dunkle Nacht der Sünde strahlte. Am Abend wurde der Tan­­nenbaum geschmückt. Wir ver­­­zier­­ten ihn mit Lametta und seilber­­nen Kugeln. Die Ker­­zen, die dar­­auf stan­den, warfen einen milden Licht­­schein durch das Zim­­mer. Danach muß­­ten wir noch irgendwo hinge­hen. Unter­­wegs unter­hiel­­ten wir uns, ob wir auch wohl die gewüns­ch­­ten Sachen bekä­­men. Als wir in unser Haus eint­ra­­ten, hör­­ten wir, daß die Eltern die Geschenke auf den Gaben­­tisch leg­­ten. Wir guck­­ten durch das Schlüs­selloch in die Stube hin­ein, und sahen zum größ­­ten Erstau­­nen, daß wir reich beschert waren.