Der Verkehrsfluss innerorts ist auch bei uns ein Dauerthema. Bei einer Umfrage meinerseits im Jahr 2020 unter dem Motto „Was gefällt Euch an Ederen und was könnte verbessert werden“ wurde in den meisten der über 50 Kommentare die überhöhte Geschwindigkeit im Dorf angeprangert.
Oft wird auch der Wunsch nach einer ortsweiten 30 km/h Zone geäußert. Das ist jedoch schwierig, da die Durchgangsstraßen in Ederen – also Willibrordusstraße, Dorfplatz, Brunnenstraße und Denkmalstraße – allesamt Kreisstraßen sind. Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen sind nur möglich, wenn auf diesen Straßenabschnitten eine Gefahrenlage besteht, die das allgemeine Risiko erheblich übersteigt. Die Anforderungen sind also recht hoch gesteckt.
Eine Teillösung ist nun durch das Engagement der Ortsvorsteher Franz-Josef Syben (Ederen) und Jürgen Schütz (Rurdorf) für die beiden genannten Ortschaften realisiert worden. Heute wurden in Ederen und Rurdorf mit Genehmigung der Stadt Linnich jeweils zwei Geschwindigkeitsanzeigen installiert. Diese solarbetriebene Anzeigetafeln zeigen dem sich nähernden Autofahrer seine aktuelle Geschwindigkeit an und weisen ihn bei überhöhter Geschwindigkeit mit einem „Ärger-Smiley“ auf die Überschreitung hin. Die Anlagen wurden von den beiden Ortsvorstehern unter Mithilfe der Firma Gerüstbau Muckel jeweils an den Ortseingängen an der Denkmalstraße und der Brunnenstraße in Ederen und an der Prämienstraße in Rurdorf installiert.
Ermöglicht wurde diese Maßnahme durch das LEADER Förderprogramm, für welches die beiden Ortsvorsteher im Frühjahr einen Antrag gestellt hatten. Dieser wurde in Höhe von 15.340,- € bewilligt. Den notwendigen Eigenanteil in Höhe von 35% der Fördersumme wurde von den beiden Ortsvorstehern privat getragen. Die Maßnahme konnte nun durch den Aufbau der Geschwindigkeitsanzeigen verwirklicht werden.
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LEADER (frz. „Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“, dt. „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“) ist ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union, mit dem seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. Lokale Aktionsgruppen erarbeiten vor Ort Entwicklungskonzepte. Ziel ist es, die ländlichen Regionen Europas auf dem Weg zu einer eigenständigen Entwicklung zu unterstützen.