Der Bau der Bürgerhalle in den Jahren 1982 bis 1984

Hier ein paar Zei­tungs­ar­tikel zum Bau und der Einweihung der Bürger­halle.

Aache­ner Nach­rich­ten / Don­ners­­tag, 12. April 1984

Lang­ge­heg­­ter Wunsch geht in Erfül­­lung - Halle in Ede­ren ist fer­­tig­ge­­stellt

Von Bürgern für Bür­­ger gebaut

Einweihung am Sams­­tag - Tolle Eigen­in­i­­tia­­tive - Kos­­ten: Eine Mil­lion

Von Helmut Schiffer

Mit berechtigtem Stolz können am Wochenende die Vereinigten Vereine aus Ederen ihre Bürgerhalle einweihen.

Ede­ren. - Ein lang geheg­­ter Wunsch der Ederener Bevölkerung geht am Sams­­tag in Erfüllung. Dann nämlich kann die neue Bürgerhalle ihrer Bestimmung überge­­ben werden. Stolz dürfte die Tat­sa­che machen, dass die Halle von der Bevölkerung selbst gebaut worden ist, unter Federfüh­rung eines gemeinnützigen Vereins, dem insge­s­­amt fünf Dorfvereine angehören. „Sonst hat­­ten wir die­ses Millio­­nen­­projekt nie reali­­sie­ren können“, gibt Ortsvor­­ste­her Edmund Spelt­hann ein dickes Kompli­­ment an über 100 Mitbürger wei­­ter, die in einigen tausend Stun­den Freizeit eine Eigenleis­­tung von weit mehr als 500.000 (!) Mark erbracht haben.

Seit die katholi­­sche Grund­­schule im Jahre 1975 auf­­ge­löst wurde, bewegte die Frage der Nutzung des alten Schulgebäudes die Gemü­­ter in Ede­ren. Ver­­­schiedene Pläne stan­den zur Diskus­­sion, ohne je ein konkre­­tes Stadium zu errei­chen. Erst im Jahre 1980, als Stadt­­direk­­tor Horst-Die­­ter Uebber sein Amt in Lin­nich ant­­rat, kam die „Bürger­hallen­idee“ erst rich­­tig in Schwung. Mit Rücken­de­­ckung des Rates der Stadt wur­den Pro­­jekte in Gere­ons­weiler, Ede­ren und Tetz in Gang gebracht. Als Pilot­­projekt diente ein Bürger­hallenbau in Lan­gen­dorf, wo Uebber sein­erzeit maßgeb­­lich betei­­ligt war.

Ver­­ei­­nigte Ver­­eine

Den ers­­ten Schritt zu einer Bürger­halle mach­­ten vor eini­­ger Zeit die Bür­­ger von Gere­ons­weiler. Mit der Gründungs­­ver­­­samm­­lung der Ver­­ei­­nig­­ten Ver­­eine Ede­ren am 9. Juni 1982 folgte der zweite Schritt in Rich­­tung Eigenbau, der von den Lin­ni­cher Stadt­­vät­ern konzi­­piert wurde. Nach­­dem der Rat der Stadt Lin­nich die erforder­li­chen Mit­­­tel bereitge­­stellt, die Pla­­nung abge­­schlos­sen hatte und ein ent­­spre­chen­der Ver­­­trag mit der Stadt Lin­nich geschlos­sen war, konnte am 31. Juli 1982 der Start­­schuss für das Pro­­jekt Edere­ner Bürger­halle fal­len. Mit­­­glieder des Sport­ver­­eins, des Tisch­­ten­­nisclubs, der Feuer­­wehr, der Frau­engemeinschaft und der Kir­chengemeinde, aber auch viele andere begeis­­terte Bür­­ger griffen zu Schaufel, Hacke und sons­­tigem Arbeits­­ge­rät, um einen lang­er­­sehn­­ten Wunsch in die Tat umzu­­set­­zen.

Mit den von der Stadt Lin­nich zur Ver­­fügung gestell­­ten 300.000 Mark wurde Bauma­te­rial gekauft, die rest­li­che Fin­an­­zie­rung von über 500.000 Mark mußte durch Eigenleis­­tung erbracht wer­den. Waren auf der Gründungs­­ver­­­samm­­lung rund 50 Mit­­­glieder anwe­send, wuchs die Zahl der freiwil­­ligen Bauhelfer mit der Zeit auf über 100 Leute an. Am Anfang wur­den wir von Skep­­­tikern beob­­ach­­tet, spä­­ter griffen diese dann ebenso zum Handwerkszeug“, erin­nerte sich Spelt­hann an die Anfänge der Bau­tä­­tigkeit. Zuerst musste ein Teil der alten Schule abge­­ris­sen wer­den. Erst dann konnte man daran gehen, meter­tiefe Funda­­mente zu gießen und die ers­­ten Sterne zu ver­­mauern.

Von da ab ging es kon­tinu­ier­­lich wei­­ter. Edere­ner Fir­­men stell­­ten Lkw, Bag­­ger, Maschi­­nen und sons­­tiges unabdingba­­res Arbeits­­ge­rät zur Ver­­fügung, sodass bereits im Januar '83 der Rohbau fer­­tig­ge­­stellt war. „In die­sem Zusam­­menhang muss man besonders unse­ren Fir­­men ein dickes Lob machen. Ohne ihre Hilfe hät­­ten wir das nie geschafft“, gibt der Ortsvor­­ste­her ein klei­­nes Dan­ke­­schön an die Fach­­leute aus Ede­ren wei­­ter. In die­sem Zusam­­menhang ver­­säumte er es aber auch nicht, den ande­ren Leu­­ten vom Bau für ihre tatkräf­­tige und freiwil­­lige Arbeit zu dan­ken.

Hier wer­den besonders die Rentner erwähnt, die tag­­täg­l­ich auf der Bau­­stelle zu fin­den waren. Sie waren es, die am spä­­ten Nach­­­mit­­­tag schon den Mör­­tel vor­­be­rei­­tet, die Steine auf das Gerüst gelegt und die erforder­li­chen Maschi­­nen an Ort und Stelle gebracht hat­­ten. „So konn­­ten unsere Fach­­leute direkt nach Fei­er­a­bend mit der Arbeit begin­­nen.“

Wie sehr die Bau­­leute unter­­stützt wur­den, zeigt auch die Tat­sa­che, dass der gemein­­nützige Ver­­ein für das Mil­lio­­nen­­projekt nur zwei Schubkar­ren und einen Betonmi­­scher zu kau­fen brauchte. Das andere Werkzeug wurde kos­­ten­­los zur Ver­­fügung gestellt.

Nebenbei wurde aber auch Sta­­tis­­tik geführt. So zeigt ein Blick in das Handwerksbuch, dass zum Bei­­spiel 30.000 Klin­ker gesetzt, 12.000 alte Steine abge­­klopft und wieder ver­­wen­­det wur­den, dass 700 Qua­d­r­at­me­­ter Pro­­filbret­­ter ange­­nagelt. 3,5 Kilome­­ter Kabel gelegt, 590 Qua­d­r­at­me­­ter Wand- und Bodenflie­sen geklebt und 2,5 Zentner Nägel ein­geklopft wur­den. „Ich weiß nicht, wo da noch die Zeit blieb, 300 Käs­­ten Bier zu trin­ken“, scherzte Edmund Spelt­hann nach der Fer­­tig­­stel­­lung.

Insge­s­­amt hat die neue Bürger­halle eine Nutz­­fläche von 1.000 Qua­d­r­at­me­tern. Davon ent­­fal­len 320 Qua­d­r­at­me­­ter auf Halle und Bühne, 100 auf Toilet­­ten, Ein­gangsbe­reich und Küche sowie 60 Qua­d­r­at­me­­ter auf den Thekenbereich. Nicht zu ver­­ges­sen ein 65 Qua­d­r­at­me­­ter großer Ver­­­samm­­lungs­­raum. Im Dachge­­schoss wird sich in Zukunft die Feuer­­wehr in einem eige­­nen Ver­­­samm­­lungs­­raum treffen kön­­nen. Im Kel­ler ste­hen eben­falls noch einige Räume für einen spät­e­ren Bedarf zur Ver­­fügung.

So kön­­nen die Edere­ner mit Stolz auf ein Pro­­jekt bli­­cken, dass nach heu­­tigen Kos­­tenrech­nun­gen mit gut einer Mil­lion Mark ver­­­anschlagt wird. Es wurde in rund 20-mona­ti­­ger Bau­zeit von ehren­amt­li­chen Helfern unter Auf­­­sicht eines Fach­man­­nes und Bauleiters erstellt. Mit der Stadt Lin­nich hat der Ver­­ein einen Pacht­ver­­­trag für die Dauer von 30 Jah­ren abge­­schlos­sen, wobei Schön­heits­­re­pa­­ratu­ren, Unter­hal­­tung und Heizungs­­kos­­ten vom Ver­­ein auf­­ge­bracht wer­den müs­sen. Der Ver­­ein selbst hat den Aus­­schank an einen Edere­ner Wirt ver­­ge­­ben.

Einweihung

Am Woche­n­ende steht den Bürgern ein großes Fest ins Haus. Die neue Bürger­halle soll mit viel Pomp ein­geweiht wer­den. Klar, dass man sich nach viel „Malo­che“ für die Einweihungs­­fei­er­­lichkei­­ten auch einiges vor­­genom­­men hat. Sie begin­­nen am Sams­­tag, 14. April. Um 20 Uhr ist der öff­ent­li­che Fest­a­bend. Zur Gestal­­tung tra­gen die Blaska­­pelle Ede­ren und de MGV „Sängerkranz“ aus Rurdorf bei. Natür­­lich darf bei die­­ser Gelegen­heit auch nach Herzens­lust getanzt wer­den.

Allen Besu­chern steht die Bürger­halle am Sonn­­tag ab 10.30 Uhr offen. Um diese Zeit spielt auch die Blaska­­pelle Ede­ren zum Frühs­­choppen auf.

Anschließend eröff­­nen um 14 Uhr die Frauen einen Basar, des­sen Erlös in die Bürger­halle inves­tiert wird. Schließ­l­ich braucht man auch noch eine Einrich­­tung, die nun als nächs­­tes Ziel von dem gemein­­nützigen Ver­­ein auf dem Plan steht.

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Mit­­t­­woch, den 18. April 1984

Edere­ner halfen sich selbst!

Die Bürger­halle weitge­hend von den Bürgern selbst errich­­tet

VON REI­NER LEMAIRE

Lin­nich-Ede­ren. - „Geschafft!“ Diese frohe Kunde machte in den ver­­gan­ge­­nen Tagen in dem Lin­ni­cher Stadt­­­teil Ede­ren die Runde. Alle Bewoh­ner des Ortes durf­­ten sich wohl auch freuen. Die Bürger­halle ist fer­­tig­ge­­stellt.

Bei strah­lendem Son­­nen­­schein und mit viel Musik fei­erte der Ort sein Gemeinschafts­­­projekt. In der Rekordzeit von zwei Jah­ren errich­te­­ten etwa 100 Edere­ner Bür­­ger wäh­rend ihrer Freizeit die 1000 Qua­d­r­at­me­­ter große Halle. Zur fest­li­chen Einweihung der Bürger­halle, war in den Reden der Ehren­gäste mehr­­fach von einer Meister­leis­­tung ver­­wirk­­licht durch Bürgerfleiß zu hören.

Als einen Fest­­tag für ganz Ede­ren bezeichnete Bürgermeis­­ter Heribert Emunds die Inbe­­trieb­­nahme. Es sei ein Gebäude von bleiben­­dem Wert geschaffen wor­den, so der Bürgermeis­­ter, das dazu geeig­net sei die Einigkeit der Gemeinschaft in Ede­ren wei­­ter zu fördern. Zu den 320.000 Mark, die die Stadt dem Ver­­ei­­nig­­ten Ver­­ein als Bauherr der Bürger­halle zur Ver­­fügung stellte, erklärte Emunds: „Die Edere­ner haben das Geld rich­­tig ange­legt“. Ortsvor­­ste­her Edmund Spelt­hann sprach in sei­ner Eröffnungs­­­rede von gesam­­ten Baukos­­ten in Höhe von zirka 750.000 Mark, was bedeu­­tet, dass die am Bau betei­­lig­­ten Bür­­ger mit ihrer freiwil­­ligen Arbeit für eine halbe Mil­lion Mark auf­­ge­­kom­­men ist.

Der Ortsvor­­ste­her dankte hierfür noch einmal allen Helfern. In diese Dan­kes­worte schloss Spelt­hann auch die zahlrei­chen Unter­­neh­­mer der Umge­­hung mit ein, die beim Bau der Bürger­halle unei­gen­­nützig mit Arbeits­­ma­te­rial und Maschi­­nen geholfen haben.

Wei­­ter erklärte der Red­ner, dass mit der neuen Halle jetzt aus­­rei­chend Platz und Raum für alle Aktivi­tä­­ten auf sport­li­cher und kulturel­ler Ebene in Ede­ren geschaffen wor­den sei. Spelt­hann: „Dass die Bürger­halle auch angenom­­men wird, wird dar­­aus ersicht­­lich, dass bereits heute jeden Tag Benutzer in der Halle sind und nicht am Bedarf vor­­bei geplant wurde.“

Als weite­ren Ehren­gast der Einweihungs­­feier befasste sich Stadt­­direk­­tor Horst-Die­­ter Uebber mit der Ent­­ste­hungs­­ge­­schichte. Demnach trat das Pro­­jekt 1980 mit Amts­­an­­tritt des Stadt­­direk­­tors die ent­­­schei­dende Phase. Als Bau­­platz hat­­ten sich die Edere­ner von Anfang an das Gelände der alten Schule „aus­­ge­guckt“, die seit der Still­le­gung 1970 dem Ver­­fall aus­­ge­­setzt war. Die Schule wurde dann auch abge­­ris­sen, bevor im Oktober 1982 die ers­­ten Funda­­mente der neuen Halle beto­niert wur­den.

Einige Anre­gun­gen für den Bau der Bürger­halle hol­­ten sich die Edere­ner übr­i­­gens in der früh­e­ren Heimatgemeinde von Stadt­­direk­­tor Horst-Die­­ter Uebber, wo die­­ser maßgeb­­lich am Umbau einer alten Schule betei­­ligt war. Lin­nichs Stadt­­direk­­tor erklärte. Dass nach Gere­ons­weiler nun auch Ede­ren als zwei­­ter Lin­ni­cher Stadt­­­teil über ein in vor­­bild­li­cher Weise von den Bürgern selbst errich­te­­tes Haus ver­­füge, womit die Poli­­tik des Rates „jedem Ort seine ange­­mes­sene Bürger­einrich­­tung zu schaffen“, wei­­ter vor­­ange­­kom­­men sei. Wie vor­­her schon Bürgermeis­­ter Emunds, ließ auch Uebber das dritte Bürger­hallen­­projekt der Stadt nicht uner­­wähnt, mit dem demnächst in Tetz begon­­nen wird. Für die Ver­­ei­­nig­­ten Ver­­eine in Ede­ren stünde die eigent­li­che Bewäh­rungs­­­probe erst bevor, wenn sie, wie mit der Ver­­wal­­tung ver­­einbart, in eige­ner Regie für die Unter­hal­­tung der Bürger­halle auf­­zu­­kom­­men habe, erklärte Lin­nichs Stadt­­direk­­tor abschließend.

Mit Humor und einem Zitat aus der Bibel voll­zog Ederens neuer Pas­­tor, Ulrich Schmitz, die Einweihungs­­ze­re­mo­nie. Hieran anschließend zeigte sich letzt­­lich Jülichs Bürgermeis­­ter Karl Knlpp­­rath, in Ede­ren als Ver­­tre­­ter des Land­ra­­tes zu Gast, beein­­druckt von der Leis­­tung der Edere­ner Bevöl­ke­rung. Ange­­sichts der „Spitzenleis­­tung“ erklärte Knipp­­rath Ede­ren gar zu einem weite­ren „Mit­­tel­­punkt im Jüli­cher Land“. Auch Knipp­­rath sagte, dass die neue Bürger­halle auf den Bedarf abge­­­stellt sei. Für Ederens Ortsvor­­ste­her und den Vor­­­sitzen­den der Ver­­ei­­nig­­ten Ver­­eine, Gün­­ter Sie­­ben, hatte der stellver­­tre­­tende Land­­rat neben einem Geldge­­schenk auch eine Fotogra­fie der Schlosska­­pelle und Ehren­tel­ler (mit Motiven der Herzogs­­stadt) mit­­ge­bracht.

Einen Scheck an die Edere­ner Ver­­eine über­reichte im übrigen auch der Lin­ni­cher Bürgermeis­­ter.

Fur die Musik zur Einweihungs­­feier sorgte die Edere­ner Blaska­­pelle, ver­­­stärkt durch einige „Merzbach­­taler“, und der Män­n­ergesangver­­ein „Sängerkranz“ aus Rurdorf.

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Aache­ner Volks­zei­tung / 16. April 1984

Die Edere­ner Meister­leis­­tung gehört in das „Gui­­ness-Buch der Rekorde“

Repräsenta­­tive Bürger­halle Aus­­­druck des bei­­spielhaf­­ten Gemeinschafts­­geis­­tes

Mittelpunkt der neuen Bürgerhalle ist dieser prächtige Saalbau, der sicherlich allen Anforderungen des Ederener Gemeinschaftslebens gerecht werden kann. Das wurde schon im Rahmen der Eröffnungsfeier deutlich, bei der unser Foto entstand. (Foto: Inge Petersen)

Ede­ren. - Mit großem Stolz präsen­tierte Ortsvor­­ste­her Edmund Spelt­hann allen Gäs­­ten ein bei­­spielhaf­­tes Werk: Die in Eigenleis­­tung auf­­ge­baute Bürger­halle demon­s­­trierte in Ede­ren einmal mehr die Stärke der Bürgergemeinschaft, und ihre Einweihung gab übe­r­all Anlass zur Freude.

Vor nun­­mehr fast 10 Jah­ren war die Grund­­schule in Ede­ren geschlos­sen wor­den. Das Schulgebäude stand dar­­aufhin leer, und erst im Jahre 1980 fasste man den Beschluss, es in Eigenleis­­tung in eine Bürger­halle umzubauen. Zwei Jahre dar­­auf waren alle Formali­tä­­ten abge­­schlos­sen. Trä­­ger der Halle waren die neu gegrün­de­­ten „Ver­­ein­gte Ver­­eine Ederen“; Vor­­­sitzen­der wurde Josef Syben. Nach Fer­­tig­­stel­­lung hat die Halle etwa 300 Sitz­­plätze, Gesellschafts­­raum, Küche, Theke, diverse Räume für Musikka­­pelle und Feuer­­wehr und im Kel­ler ein Jugend­­heim. Insge­s­­amt wur­den etwa 1000 Qua­d­r­at­me­­ter Nutz­­fläche geschaffen.

Die Blaska­­pelle Ede­ren unter der Lei­­tung von Wilh. Hüh­ner­­bein sorgte bei der Einweihungs­­feier für den musikali­­schen Rah­­men. Sie wurde unter­­stützt von den Merzbach­­talern aus Koslar und dem Män­n­ergesangsver­­ein „Sängerkranz“ aus Rurdorf mit Chorlei­­ter Heinz-Josef Beyß. Ortsvor­­ste­her Edmund Spelt­hann eröffnete die Einweihungs­­feier und begrüßte die zahlrei­chen Gäste und Ehren­gäste: den stellver­­tre­­ten­den Land­­rat des Krei­ses Düren und Bürgermeis­­ter von Jülich, Karl Knipp­­rath, den Bürgermeis­­ter von Lin­nich, Heribert Emunds, den Stadt­­direk­­tor von Lin­nich, Horst-Die­­ter Uebber, den Bürgermeis­­ter aus Titz, Wilhelm Lieven (MdL) und Pfar­­rer Ulrich Schmitz sowie Mit­­­glieder des Rates und der Ver­­wal­­tung der Stadt Lin­nich.

Für ihre enga­gierte Arbeit dankte der Ortsvor­­ste­her allen Betei­­lig­­ten und beschrieb den Werdegang der Halle wäh­rend der Bau­arbei­­ten. „Allen Unken­ru­fen zum Trotz“ könne man jetzt eine Gemeinschafts­­einrich­­tung präsen­tie­ren, die eins Stadt­­­teiles wür­­dig sei. Um diese Einrich­­tung für die Ver­­eine werde Ede­ren von vie­len ben­ei­­det. Die Halle sei schon zu die­sem Zeit­­punkt jeden Tag belegt, was nur ihre Bedeu­­tung zeige.

Es sei ein Fest­­tag, so Bürgermeis­­ter Heribert Emunds, und für die Edere­ner ein ech­­ter Grund zur Freude. Diese Meister­leis­­tung ver­­diene großen Respekt. Es sei erstau­n­­lich, dass in nur zwei Jah­ren die Bau­arbei­­ten abge­­schlos­sen wor­den seien, aber es sei kaum glaubhaft, dass jeder achte Edere­ner aktiv mit­­ge­arbei­­tet habe. Dies Ergeb­­nis sei „wür­­dig für das Gui­­ness-Buch der Rekorde“.

Ohne den Fleiß, die Bereitschaft, den Ein­­satz und den Wil­len der Edere­ner wäre die gesamte Arbeit der Ver­­wal­­tung und des Rates nutz­­los gewe­sen. Man habe Schluss gemacht mit dem Anspruchs- und Wohl­­standsden­ken.

Kein Luxus, sondern Das­einsfür­sorge im Freizeitbe­reich: so bezeichnete der Stadt­­direk­­tor Horst-Die­­ter Uebber die Auf­­gabe und die Bedeu­­tung der Halle. Nicht die zen­tra­len Bau­­ten, sondern das wohnungs­­­nahe Schaffen im Ort und die Nutzung leer­ste­hen­der Gebäude sei das Gebot der Stunde.

Durch den Selbstbau und die Eigenver­­wal­­tung der Halle kön­­nen die Bür­­ger die­ses Bau­­werk als ihr Eigen­­tum betrach­­ten. Der Stadt­­direk­­tor knüpfte daran die Hoff­­nung, dass das Gebäude pfleg­­lich behandelt werde. Er warnt aber alle Ver­­­antwort­li­chen davor, die Auf­­gabe der „freien Selbst­ver­­wal­­tung“ zu unter­­schät­­zen. Die Bewäh­rung beginne erst damit.

Karl Knipp­­rath kam als amtieren­der Land­­rat und fragte, wo glei­ches über­bo­­ten wor­den sei. Er über­reichte zwei Ehren­tel­ler und ein Bild der Schlosska­­pelle der Zitadelle.

Pfar­­rer Ulrich Schmitz seg­nete die Halle. Der Abend wurde mit Tanz und Musik abge­­schlos­sen.

Am nächs­­ten Morgen wur­den die Fei­er­­lichkei­­ten mit einem Frühs­­choppen und dem Tag der offe­­nen Tür fortge­­setzt, am Nach­­­mit­­­tag mit Kaffee und Kuchen und einem Basar abge­­schlos­sen. (r.b.)

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