Mit Auszügen aus Wikipedia u.a.
Lageplanbasis: Bezirksregierung Köln (TIM-Online - Geobasisdaten der Vermessungs- und Katasterverwaltung NRW).
Beachten Sie auch die Beschreibung der auf der Ederener Runde vorkommenden Baum- und Straucharten.
Pos | Art | Obstsorte |
---|---|---|
1 | Apfel | Ontarioapfel |
2 | Apfel | Roter Boskoop |
3 | Apfel | Rheinischer Bohnapfel |
4 | Apfel | Roter Berlepsch |
5 | Apfel | Gloster 69 |
6 | Apfel | Zuccaimaglios Renette |
7 | Aprikose | Aprikose von Nancy |
8 | Kirsche | Schattenmorelle |
9 | Pflaume | Oullins Reneklode |
10 | Zwetschge | Goldzwetschge Tipala |
11 | Apfel | Ingrid-Marie |
12 | Apfel | Rote Sternrenette |
Pos | Art | Obstsorte |
---|---|---|
13 | Apfel | Rheinischer Winterrambur |
14 | Zwetschge | Wangenheimer Frühzwetschge |
15 | Apfel | Roter Bellefleur |
16 | Apfel | Jakob Lebel |
17 | Apfel | Geheimrat Dr. Oldenburg |
18 | Apfel | Gravensteiner |
19 | Apfel | Jonathan |
20 | Birne | Clapps Liebling |
21 | Birne | Gräfin von Paris |
22 | Birne | Gräfin von Paris |
23 | Birne | Gräfin von Paris |
Der Ontarioapfel (kurz: Ontario) ist eine zu den Winteräpfeln zählende alte Tafelobstsorte des Kulturapfels (Malus domestica), die 1874 im Nordosten der USA gezüchtet wurde und heute noch in West- und Mitteleuropa angebaut wird. In den 1920er Jahren war er eine der drei Apfelsorten, die zu Reichsobstsorten gewählt wurden.
Der Baum ist von mittelstarkem Wuchs und benötigt nährstoffreiche Böden. Er blüht mittelspät und trägt große, grünlich-gelbe Früchte, die an der Sonnenseite bläulich-rot bis dunkelrot verwaschen und bläulich bereift sind. Die Schale ist glatt und geschmeidig. Sie weist kleine helle Schalenpunkte auf und kann vereinzelte Rostpunkte tragen. Den Stiel umgibt eine großzügige Höhle, die stärker berostet sein kann. Die Früchte haben ein grünlich-weißes Fruchtfleisch, das weich, feinzellig und saftig ist. Ausgereift ist der Apfel spritzig säuerlich und hat einen hohen Vitamin-C-Gehalt. Aufgrund der flachkugeligen Fruchtform ist die Sorte für Obstsortieranlagen weniger geeignet und daher im Erwerbsanbau in jüngerer Zeit nicht mehr so sehr verbreitet.
Der Schöne aus Boskoop, kurz Boskoop oder Boskop (veraltete Bezeichnung: Schöner von Boskoop), ist eine zu den Renetten zählende Sorte des Kulturapfels und den Winteräpfeln zuzurechnen. Sein ursprünglicher Name war Renette von Montfort.
Die großen Äpfel, die häufig über 200 g wiegen, reifen Ende September bis Mitte Oktober und sind bis März haltbar. Er hat einen säuerlichen Geschmack, der hohe Säureanteil überdeckt seinen hohen Zuckeranteil.
Der Baum hat eine sehr starkwüchsige, weit ausladende Krone. Er bevorzugt einen Standort auf schwerem, feuchtem und kalkhaltigem Boden und ist dann langlebig. Die Sorte hat sich als sehr robust gegen Feuerbrand erwiesen.
Der Schöne aus Boskoop ist 1856 als Zufallssämling von dem Pomologen Kornelis Johannes Wilhelm Ottolander als fruchtender Trieb eines Wildlings in Boskoop, Niederlande, entdeckt worden. Er ist seit 1863 eine weit verbreitete Standardsorte.
1923 wurde im Rheinland vom Obstbaumzüchter Otto Schmitz-Hübsch eine Knospenmutation entdeckt, die seitdem als Roter Boskoop bekannt ist. Außer der Farbe hat dieser die gleichen Eigenschaften wie die Ausgangsform.
Der Apfel kann vielseitig eingesetzt werden. Aufgrund des hohen Säuregehaltes ist der Boskoop für die Zubereitung von Apfelmus oder Apfelpfannkuchen sowie als Back- oder Bratapfel gut geeignet; für Liebhaber säurebetonter Äpfel ist er ein ausgezeichnetes Tafelobst. Des Weiteren wird der Boskoop für die Herstellung von Säften und Obstbränden verwendet.
Der Bohnapfel, auch Großer Rheinischer Bohnapfel oder nur Rheinischer Bohnapfel genannt, ist eine zu den Winteräpfeln zählende alte Sorte des Kulturapfels (Malus domestica).
Die Frucht ist klein bis mittelgroß. Sie ist höher als breiter, wobei die Form der Früchte deutlich stärker variiert als bei anderen Apfelsorten. Die Schale ist glatt und glänzend und besitzt eine grüne Farbe, die sich erst zur Reife gelblich-grün verfärbt mit gut konturierten roten Streifen auf der Sonnenseite und feinen Schalenpunkten sowie gelegentlich zarter Berostung. Das Fruchtfleisch ist zur Baumreife hart und sauer. Es wird erst durch Nachreifen mild, saftig und leicht süßsäuerlich.
Die Äpfel reifen Mitte Oktober bis Anfang November und sind ab Februar genussreif. Sie sind bis Juni haltbar. Sofern die Äpfel am Baum völlig ausreifen können, ist der Bohnapfel eine der besten Apfelsorten für die Verwertung als Wirtschaftsapfel und für die Herstellung von Fruchtsaft und Brand. Als Tafelapfel wird die Sorte weniger empfohlen.
Die Sorte wurde zwischen 1750 und 1800 im Neuwieder Becken am Mittelrhein als Zufallssämling entdeckt. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts war der Bohnapfel eine der drei Apfelsorten, die zu Reichsobstsorten gewählt wurden. In Rheinland-Pfalz ist sie heute eine der häufigsten traditionellen Sorten.
Der Berlepsch, Freiherr von Berlepsch oder Goldrenette Freiherr von Berlepsch ist eine Sorte des Kulturapfels (Malus domestica).
Er ist ein Tafelapfel (also für den Rohverzehr bestimmt), der seine geschmacklichen Qualitäten monatelang hält und daher sehr gut lagerbar ist. Der Geschmack des festen, gelblich-weißen Fruchtfleisches ist „sehr saftig, erfrischend, außerordentlich kräftig gewürzt“. Mit seinem hohen Vitamin-C-Gehalt von 23,5 mg je 100 g gehört der Berlepsch zu den zehn Apfelsorten mit den höchsten Vitamin-C-Anteilen. Die Früchte sind mittelgroß: 5–6 cm hoch und 6–7 cm breit. Ihre Grundfarbe ist grünlich-gelb bis gelb, die Deckfarbe geht bis ins Braunrote. Auffällig ist die Marmorierung, die zahlreichen hellbraunen Punkte (Lentizellen) auf der Schale sind jedoch eher unscheinbar.
Der Berlepsch ist eine alte Apfelsorte: Er wurde 1880 von Diedrich Uhlhorn junior gezüchtet und gilt als eine seiner besten Apfelsorten. Benannt wurde sie nach dem damaligen Düsseldorfer Regierungspräsidenten Hans Hermann Freiherr von Berlepsch. Im Handel ist er auch als „roter Berlepsch“ vertreten.
Im Anbau gedeiht er am besten in sehr milden Lagen; in ungünstigen Lagen ist der Baum anfällig für Krebs, Spitzendürre (Monilia) sowie Kragenfäule. Anfangs hat er eine starke Baumentwicklung, so dass jährlicher Schnitt notwendig ist. Die Blütezeit ist von Ende April bis Mitte Mai. Die Erntereife der Äpfel beginnt Ende September bis Mitte Oktober. Die Genussreife läuft von Anfang Januar bis Ende März.
Der Gloster, auch Gloster 69, ist eine Tafelobstsorte des Kulturapfels. Er wurde 1951 an der Obstbauversuchsanstalt Jork/Altes Land gezüchtet und hat seitdem weite Verbreitung im Erwerbsanbau gefunden, da er dessen Forderungen nach Lager- und Transportfähigkeit gerecht wird.
Den Namen Gloster 69 erhielt diese Sorte, da sie 1969 erstmals in den Handel kam.
Der Baum stellt wenig spezielle Anforderungen. Lediglich ein tiefgründiger Boden ist für einen ertragreichen Anbau erforderlich. Die Blüten und das Holz sind wenig frostempfindlich. Die Früchte hängen einzeln und sind windfest. Jedoch sollte eine ausreichende Wasserversorgung gegeben sein. Gloster ist anfällig für Feuerbrand und mäßig bis hoch anfällig für Apfelschorf.
Gloster ist eine Apfelsorte mit grün-gelblichem, saftigem Fruchtfleisch und säuerlichem Geschmack. Seine Deckfarbe geht in purpurrot über. Als Erkennungszeichen gelten die Lentizellen.
Die Blüte beginnt bereits Anfang Mai. Ein Ausdünnen der Äpfel ist unbedingt erforderlich. Die Pflückreife ist ab Ende September gegeben. Bei zu langer Lagerung neigt die Sorte zu Kernhausverpilzung.
Im Großhandel hat diese Apfelsorte heute praktisch keine Bedeutung mehr, jedoch wird sie in Bioläden verkauft.
Zuccalmaglios Renette (eigentlich Von Zuccalmaglios Renette, meist nur Zuccalmaglio) bezeichnet eine Sorte des Kulturapfels (Malus domestica).
Der Grevenbroicher Ingenieur Diedrich Uhlhorn jun. (1843–1915), nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls in Grevenbroich lebenden Erfinder Diedrich Uhlhorn (1764–1837), züchtete 1878 den Apfel aus einem Kreuzungsversuch zwischen Ananasrenette und Purpurroter Agatapfel und benannte diese neue Edelsorte nach seinem Schwiegervater Justizrat Vinzenz Jakob von Zuccalmaglio.
Die Zuccalmaglios Renette ist eine Tafelapfelsorte, der mittlerweile zu den seltenen Sorten zählt. Seine Äpfel sind würzig, saftig, gelb, mittelgroß und edel, zudem welkt die Frucht nicht.
Typisch ist er klein bis mittelgroß, bildet eine glatte Schale und sein feines gelblichweißes Fruchtfleisch zeichnet sich durch ein harmonisches Zucker-Säure-Verhältnis aus. Durch die Erntezeit Ende Oktober und die Genußreife zwischen November und März eignet er sich vorzüglich als Winterapfel.
Der Baum gilt als unempfindlich, allerdings braucht er gute Böden, reichlich Wasser und Nährstoffe, benötigt regelmäßig einen Schnitt und eine Ausdünnung. Dann liefert er jedoch auch einen mittelhohen bis hohen Ertrag, was ihn sowohl für Ertrags- als auch für Liebhaberanbau interessant macht.
Diese Sorte ist besonders am Main (Unterfranken), in Hessen und am Rhein weit verbreitet, kommt aber auch in Oberdonau vielfach vor. Die Bezeichnung „Schafsnase“ wird aber auch für andere Sorten angewendet.
Die Frucht ist mittelgroß, etwa 74 mm breit und 64 mm hoch, stielbauchig, unten breit, nach oben kegelförmig abgestumpft, Hälften meist ungleich, kelchwärts oft mit einer auffallenden Einschnürung, die aber nicht als Sortenmerkmal aufgefasst werden darf. Kelch geschlossen, seltener schwach geöffnet, Blättchen groß und lang, nach außen umgeschlagen, graubraun und stark wollig. Einsenkung ziemlich tief, nicht weit, trichterförmig. Stiel nur selten über die Stielwölbung reichend, meist kurz, holzig, lichtbraun, etwas flaumig. Höhle tief, nicht sehr weit, selten mit Fleischwulst. Schale glatt, wenig geschmeidig, etwas glänzend, hell grünlichgelb, sonnenseits mehr oder weniger punktiert gerötet, deutlich, oft dunkelkarmesinrot gestreift. Punkte ziemlich zahlreich, fein bis mitteldick, braun. Fleisch gelblich- oder grünweiß, fest, später markig, mäßig saftig, schwach gewürzt, etwas säuerlich und wenig süß. Geruch sehr schwach, Kernhaus hochzwiebelförmig, hohlachsig, Kammern geräumig, Wandungen meist wenig zerrissen. Samen hellkastanienbraun, lang, eiförmig, lang zugespitzt, oft nicht ganz vollkommen, zahlreich.
Der Apfel soll möglichst lange am Baum bleiben. Genussreif von Ende November bis Ende Februar. Gute Handels-, Markt- und Konservenfrucht, die leicht verkäuflich ist.
Die ovalen Früchte sind durch ihre goldgelbe Farbe mit der leicht rötlichen Schattierung ein echter Hingucker, zum wahren Highlight wird sie durch den harmonisch süßen, aromatischen Geschmack und ihre hohen und regelmäßigen Erträge.
Die Erntezeit beginnt bereits Ende Juli und geht bis in den August hinein.
Oullins Reneklode (ursprünglich Reineclaude d'Oullins) ist eine Sorte der Reneklode. Sie wurde um 1800 auf einem Gut in Coligny in Frankreich gefunden und später von der Baumschule Massot in Oullins (südwestlich von Lyon) verbreitet.
Der selbstfruchtbare Baum ist starkwüchsig. Die im August reifenden, ovalen, gelben und großen Früchte sind süß und wohlschmeckend; das Fruchtfleisch lässt sich gut vom Stein lösen.
Die Früchte werden entweder frisch verzehrt, konserviert oder zu Kompott gekocht.
Die Schattenmorelle (Prunus cerasus subsp. acida), auch Große Lange Lotkirsche, ist eine Sorte der Sauerkirschen. Sie gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist die am meisten angepflanzte Sauerkirschsorte. Sie bringt hohe Erträge. Der Baum ist recht anspruchslos, wächst auch im Schatten gut und trägt viele Früchte.
Die Schattenmorelle ist eine altbekannte Sauerkirsche, die schon vor 1650 erwähnt und vor 1800 beschrieben wurde. Sie soll in den Gärten des Chateau de Moreille gefunden worden sein. Zu finden ist sie meistens in Europa und Nordamerika.
Der Baum ist schwachwüchsig bis mittelstark, dünntriebig und strauchartig.
Die Farbe der festen, stumpf glänzenden Frucht ist zunächst rot und wird bei zunehmender Reife dunkler bis schwärzlich rot bei der Vollreife. Das Fruchtfleisch ist weich und sehr saftig bei dunkelroter Farbe. Es hat trotz des hohen Zuckergehalts bei einem pH-Wert von 3,4 einen ausgeprägt saueren Geschmack, welcher durch das Kochen noch verstärkt wird.
Die Frucht wird gerne zu Konfitüren und Konserven verarbeitet. Sie ist die meistgenutzte Kirschsorte für Backwaren aller Art, so zum Beispiel für die weltbekannte Schwarzwälder Kirschtorte.
Die Sauerkirsche 'Morellenfeuer' oder auch 'Kelleriis 16' ist ein starkwüchsiger, pyramidal wachsender Baum. Seine Früchte sind dunkelrot, mäßig fest, saftig mit einem feinen Aroma und einer milden Säure. Der Fruchtsaft ist stark färbend.
Die Sorte garantiert hohe Erträge im Juli, die allerdings etwas später als bei der Schattenmorelle einsetzen. Eine schöne Sorte für den Hausgarten und den Erwerbsanbau. Besonders für den Frischverzehr, aber auch für die Verarbeitung geeignet.
Die Aprikose von Nancy (auch: Aprikose aus Nancy, Nancy Aprikose) ist eine Aprikosensorte.
Der Baum wächst mäßig bis mittelstark, ist gesund und frosthart und sehr reichtragend. In feuchten Jahren besteht die Gefahr des Befalls durch Monilia.
Die Blüten sind regenunempfindlich. Allerdings erfrieren sie häufig bei Spätfrösten. Selbst im Weinbauklima des Maintals kommt es vor, dass man nur alle drei bis vier Jahre eine Ernte hat.
Die Früchte sind mittelgroß bis groß und nicht sehr regenempfindlich. Ihre Schale ist sattgelb gefärbt, mit roter Backe, das Fleisch ist ockergelb, saftig, sehr aromatisch und gut steinlösend. Pflück- und Genussreife ist Ende Juli bis Anfang August. Die Früchte reifen folgend, wodurch man eine lange Erntezeit von zwei Wochen erreicht.
Ingrid-Marie, auch Hoed Orange, ist eine der traditionellen Apfelsorten des Alten Landes.
Ingrid-Marie wurde um 1910 auf dem Gelände der Gartenbauschule Flemløse auf der Insel Fünen (Dänemark) als Zufallssämling gezogen. Als eine der Elternsorten wird Cox-Orange vermutet. Die kräftigrote feste Schale, deren Farbe sich im äußersten Fruchtfleisch fortsetzen kann, legt eine Verwandtschaft mit Renettensorten nahe.
Ingrid-Marie eignet sich vor allem für nicht zu warme, eher feuchte Standorte.
Die Früchte sind Mitte bis Ende September reif und etwa bis Januar lagerfähig.
Der süß-saure Geschmack von Ingrid-Marie zeigt Anklänge an Cox-Orange, wobei der Baum wesentlich ertragreicher und widerstandsfähiger als Cox-Orange ist. Heute wird Ingrid-Marie immer mehr von süßeren und ertragreicheren Sorten verdrängt.
Die Rote Sternrenette ist eine alte Sorte des Kulturapfels. Sie wird als Streuobst angebaut und für erhaltenswert angesehen. Synonyme sind: 'Calville Etoilée', 'Pomme de Coeur', 'Herzapfel', 'Rote Herbstrenette' und 'Weihnachtsapfel'.
Ältere Menschen verbinden mit dieser Sorte noch Kindheitserinnerungen, weil der dunkelrot gefärbte Apfel früher als „der klassische Weihnachtsapfel“ galt und sehr weit verbreitet war. Die Rote Sternrenette ist auch heute noch in den meisten größeren Baumschulen erhältlich.
Das untrügerische Kennzeichen des Apfels sind sternförmige prägnante rostartige Lentizellen auf der meist dunkelroten Fruchtschale.
Die Äpfel sind mittelgroß, etwa 115 g schwer, rundlich und wachsen besonders ebenmäßig. Die Schale ist glatt, trocken, zäh und von der Farbe purpur, scharlachrot bis dunkelrot verwaschen. Die Früchte hängen nicht sehr windfest, so dass bei Herbststürmen ein Vorerntefruchtfall zu beobachten ist. Glücklicherweise ist das Fallobst relativ unempfindlich und fault kaum.
Pflückreife ist etwa ab Anfang September. Der Apfel reift dann noch nach und ist bis etwa Mitte Januar lagerfähig, bevor er mehlig wird.
Das Streuobst ist gut für die sortenreine Verwertung (Saft, Wein, Mus) geeignet.
Die Sorte ist wahrscheinlich in der Umgebung von Maastricht entstanden. 1830 wurde sie erstmals beschrieben. Zunächst war die Sorte am Niederrhein verbreitet.
Der Rheinische Winterrambur (auch Jägerapfel, Teuringer oder Menznauer Jäger) ist eine Sorte des Kulturapfels (Malus domestica).
Die Äpfel sind groß bis sehr groß und flachrund. Die Früchte weisen häufig Unregelmäßigkeiten auf, auch sind die Hälften der Frucht meist ungleich gebaut. Die glatte, fettige Schale ist zunächst hellgrün, wird später goldgelb bis hellrot und auf der Sonnenseite dunkelrot marmoriert bis verwaschen, wenn der Apfel ausgereift ist. Helle Schalenpunkte sind weitläufig auf der Frucht verteilt. Das gelblich-weiße bis weiße Fruchtfleisch schmeckt süßlich, schwach gewürzt, ist säurearm und reich an Vitamin C. Die Früchte duften intensiv. Der Stiel sitzt in einer tiefen und weiten Höhle, die zart berostet sein kann.
Die Sorte stellt keine hohen Ansprüche an Boden und Klima, feuchter Boden ist jedoch von Vorteil. Der Baum ist widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge, lediglich für Mehltau und Baumkrebs ist er etwas anfällig. Der Anbau ist in windgeschützten Lagen bis zu Höhen von 1000 m möglich. Der Wuchs ist mittelstark bis stark.
Der Rheinische Winterrambur ist Mitte Oktober pflückreif und von Dezember bis März, bei geeigneter Lagerung bis Mai, genussreif.
Die Sorte kann als Wirtschaftsapfel, Tafelapfel und für die Herstellung von Fruchtsaft und Brand genutzt werden, wobei einige Quellen in Zweifel ziehen, ob die Sorte die nötige Güte für einen Tafelapfel erreicht. Hingegen zeigen sich zum Beispiel erst durch das Backen, als Bratapfel oder im Kuchen, die wahren geschmacklichen Vorzüge mit einem sortentypisch feinsäuerlichem Aroma.
Die Wangenheimer Frühzwetschge (Prunus domestica Wangenheimer Frühzwetschge) ist eine mittelgroße, rundlich-ovale Frucht mit hellblauem Reif. Ihr Fruchtfleisch ist grüngelb bis rötlichgelb und schmeckt süß und saftig.
Reif wird die Frucht Ende August bis Anfang September.
Die Wangenheimer Frühzwetschge ist sehr vielseitig verwendbar z.B. zum Frischverzehr, als Kuchenbelag oder auch als leckere Marmelade.
Besondere Ansprüche an Boden hat die Wangenheimer Frühzwetschge nicht. Sie ist für Höhenlagen geeignet.
Der Rote Bellefleur (auch: Siebenschläfer, Malmedy und weitere Synonyme) ist eine alte Sorte des Kulturapfels (Malus domestica).
Die mittelgroßen Äpfel sind rund, abgeflacht und häufig etwas unregelmäßig gebaut. Ihre Maße werden mit 68 bis 78 mm Breite und 50 bis 60 mm Höhe angegeben. Die glatte, glänzende Schale hat eine gelblich-grüne Farbe und trägt auf der Sonnenseite eine gestreifte bis verwaschene intensiv hellrote, selten dunkelrote Deckfarbe. Feine braune Schalenpunkte sind in unterschiedlicher Anzahl über die Schale verteilt. Das Fruchtfleisch ist gelblich-weiß, süßlich bis würzig und mittelmäßig saftig. Die Äpfel duften nur schwach. Der Stiel sitzt in einer weiten, mitteltiefen Höhle, die häufig berostet ist.
Die Früchte sind Mitte September bis Ende Oktober pflückreif und eignen sich von Dezember bis etwa April-Mai zum Verzehr.
Die Sorte kann als Wirtschaftsapfel und Tafelapfel genutzt werden.
Der Ursprung der Sorte wird in Holland vermutet. Die Sorte wurde bereits im Jahre 1760 beschrieben. In Rheinland-Pfalz ist die Sorte sehr verbreitet.
Jakob Lebel oder auch Jacques Lebel ist eine alte Sorte des Kulturapfels (Malus domestica).
Die Früchte sind 6 bis 7 cm hoch und 8 bis 10 cm breit und flachrund. Ihre Schale ist zunächst gelblich-grün, färbt sich jedoch mit der Reife gelb mit roten Streifen auf der Sonnenseite. Das Fruchtfleisch ist von gelblich-weißer Farbe und wird als saftig, aber mürbe und ohne Würze beschrieben. Am Kelch weisen die Äpfel breite aber flache Rippen auf. Die Stielhöhle ist weit, jedoch unregelmäßig gebuchtet und gelegentlich berostet. Der Stiel ist kurz und dick.
Die Äpfel sind ab Mitte September bis Oktober pflückreif, sollten aber zum Frischverzehr möglichst spät geerntet werden, da so noch eine weitere Qualitätsverbesserung möglich ist. Ohne geeignete Lagerung halten sich die Äpfel nur bis November. Im Kühllager ist diese Sorte bis Januar haltbar. Während der Lagerung bilden die Früchte einen fettigen Überzug.
Die Sorte wurde um 1825 in Amiens (Frankreich) von Jacques Lebel gefunden, wodurch sie auch ihren Namen erhielt. Sie wurde dann ab 1849 von der Baumschule Leroy in den Handel gebracht. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts war der Jakob Lebel eine der drei Apfelsorten, die zu Reichsobstsorten gewählt wurden. In Rheinland-Pfalz ist die Sorte seit 1902 verzeichnet und häufig anzutreffen. Um 1900 wurde aus Jakob Lebel und Ontario die Sorte Edler von Leipzig gezüchtet.
Geheimrat Dr. Oldenburg ist eine Apfelsorte, die 1897 an der damaligen Höheren Lehranstalt für Obstbau zu Geisenheim gezüchtet wurde. Es handelt sich dabei um eine Kreuzung aus den Sorten Minister von Hammerstein und Baumanns Renette. Synonyme sind Geheimrat Oldenburg und Oldenburg.
Der Baum benötigt gute Böden und Düngung und bildet dort eine mittelgroße, lichte Krone aus. Zwar setzt der Ertrag auch auf schlechteren Böden sehr früh und auch noch einigermaßen reichhaltig ein, aber der Baum zeigt hier ein zu geringes Wachstum und eine stärkere Empfindlichkeit gegen Obstbaumkrebs. Eine geschützte Lage ist auch wegen der geringen Sturmfestigkeit der Früchte von Vorteil, eine Verwendung als Hecke ist nicht sinnvoll.
Die Äpfel der Sorte Geheimrat Dr. Oldenburg sind mittelgroße, hochgebaute Tafelfrüchte mit gelbgrüner, auf der Sonnenseite teils kräftig roter Schale. Das Fruchtfleisch ist locker und saftig. Der Geschmack ist fein süßsäuerlich. „Selbst auf guten Standorten ist die geschmackliche Qualität der Äpfel bescheiden“. Die Erntereife beginnt im September, während die Genussreife von Oktober bis über den Dezember geht.
Der Gravensteiner (dänisch: Gråsten æble) ist eine Sorte des Kulturapfels (Malus domestica). Die Sorte ist sicher seit 1669 in Dänemark und Norddeutschland bekannt. Der Gravensteiner wurde 2005 zu Dänemarks Nationalfrucht gekürt.
Sie ist eine der wohlschmeckendsten europäischen Apfelsorten mit typischem, aromatischem Geschmack und stark duftenden Früchten. Die Schale ist zart wachsgelb mit karmesinroten Tupfen und Strichen, doch gibt es auch stärker rote Typen. Diese als Roter Gravensteiner bezeichnete Sorte ist eine „Knospenmutation“, die jedoch ein weniger starkes Aroma entwickelt.
Das Fruchtfleisch ist sehr saftig, knackig im Biss, fein würzig und von erfrischender Süße. Die Pflückreife ist von Ende August bis Ende Oktober, gegessen wird der Apfel vom Pflücken bis in den November.
Der Baum fällt durch kräftigen Wuchs mit steil aufwärts strebenden Ästen auf. Er beansprucht zum Gedeihen einen ausgesprochen feuchten Boden, der auch im Sommer nicht trocken wird, aber trotzdem nicht staunass ist. Zudem sind eine gute Versorgung mit Nährstoffen und ein ausgeglichenes Klima in einer gegen Wind geschützten Lage notwendig. Anfälligkeit besteht gegenüber Schorf und Mehltau, die Blüten sind frostempfindlich. Die Sorte ist triploid und deshalb kein guter Pollenspender. Junge Bäume tragen noch nicht, der Ertrag ist unregelmäßig und gering bis mittel.
Jonathan ist eine Apfelsorte, deren Ursprung ein Sämling der Sorte Esopus Spitzenberg ist, gefunden auf der Farm von Philip Rick, New York. 1826 wurde diese Sorte erstmals beschrieben.
Die Sorte Jonathan wächst schwach bis mittelstark und bildet eine rundliche Krone mit dünnen Trieben. Der Baum benötigt einen warmen Standort und einen nährstoffreichen, eher trockenen Boden. Als diploide Sorte gilt Jonathan als guter Pollenspender. Der Ertrag ist regelmäßig und hoch. Anfälligkeit besteht gegenüber Apfelschorf, Mehltau und Feuerbrand.
Die Frucht ist mittelgroß und dunkelrot über grüngelber Grundfarbe. Der Geschmack ist fein süßsäuerlich, aromatisch, das hellgelbe Fruchtfleisch ist fest und saftig. Die Erntezeit ist Ende September, die Genussreife läuft von November bis Anfang April. Die Lagerfähigkeit ist sowohl unter konventionellen Bedingungen wie auch im CA-Lager gut. Die Früchte werden allerdings häufig fleckig.
‘Clapps Liebling’ (Originalname engl.: ‘Clapp’s Favourite’, Synonym: ‘Clapps Lieblingsbirne’) ist eine alte Birnensorte, die als Zufallssämling ca. 1860 in Dorchester (Massachusetts/USA) durch Thaddäus Clapp gezogen wurde. Als Muttersorte wird die Holzfarbige Butterbirne angenommen. Die Erstbeschreibung erfolgte 1869 – in Deutschland 1870 durch Oberdieck, der ihr auch ihren deutschen Namen gab.
Die Frucht ist mittelgroß bis sehr groß und birnen- bis kegelförmig. Die dünne Schale hat eine grüne Grundfarbe (bei Vollreife gelb), auf der von der Sonne beschienenen Seite bildet sich eine hell- bis dunkelbraunrote Deckfarbe heraus. Die Schale weist Punkte von hellbrauner Farbe auf.
Das feine Fruchtfleisch ist weiß bis hellgelb, süß und sehr saftig mit einem feinen Aroma bei wenig Säure.
Die meist als Tafelbirne genutzte Frucht wird im August (hartreif) pflückreif und ist bis Ende September genussreif – womit sie zu den Frühbirnen gehört.
Der für alle Erziehungsformen geeignete, schnellwüchsige Baum bildet ohne Pflege und Erziehung breite, pyramidale Kronen. Der Baum ist stark anfällig auf Feuerbrand.
Durch die frühe Reife und (hartreif) gute Lager- und Transportfähigkeit gehört Clapps Liebling zu den im gewerblichen Obstanbau angebauten Sorten.
Die Birne "Gräfin von Paris" wurde im Jahr 1884 von William Fourcine gezüchtet. Es handelt sich um eine mittelgroße bis große Frucht, die sowohl birnen- als auch kegelförmig ausfallen kann. Die Birne ist grünlich bis gelb und typischerweise berostet.
Die Sorte eignet sich sowohl für die Hochstammerziehung als auch für kleine Baumformen auf Quittenunterlage. Die Blütezeit setzt sehr früh ein, allerdings reagiert die Blüte auch etwas empfindlich auf Frost. Nichtsdestotrotz werden stets reiche Erträge erzielt.
Das Obst kann in der Regel von Mitte bis Ende Oktober geerntet werden. Bei dieser Sorte empfiehlt sich außerdem die späte Ernte, also dann, wenn sich der Stiel leicht vom Fruchtholz löst. Die Gräfin von Paris ist von November bis Januar genussreif und kann auch gut im kühlen Keller bis Dezember oder Januar gelagert werden.
Die "Gräfin von Paris" eignet sich als Tafel- oder auch Kompottbirne. Ihre ideale Reife ist erreicht, wenn das Fruchtfleisch leicht schmelzend im Mund zerfällt und süß sowie leicht würzig schmeckt. Das lagerfähige Obst dient so als wertvoller Vitaminlieferant im Winter.