02.12.2014 Alter: 9 Jahr(e)
Katego­rie: Dorf­le­ben, Ver­an­stal­tung, Obstwie­senfreunde

Von: Richard Reu­ters
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Informa­ti­ons­a­bend der „Stif­tung Rhei­ni­sche Kultur­landschaft”

Unter reger Betei­ligung fand am 27. November ein Infor­mati­ons­abend der „Stif­tung Rhei­ni­sche Kultur­land­schaft” statt. Herr Haasen­leder informierte über Förde­run­gen zum Erhalt der bäuer­lich gepräg­ten Kultur­landschaft und über die Nutzungs­fähigkeit von Aus­gleichs- und Ersatz­fläc­hen.

In der Gast­stätte Comans hat­ten sich am 27. November inter­es­sierte Land­be­sitzer aus Ede­ren und den Nach­bar­or­ten ein­gefun­den, um sich über die The­men "Erhalt der bäuer­lich gepräg­ten Kultur­landschaft" und "Nutzungs­fähigkeit von Aus­gleichs- und Ersatz­fläc­hen" zu informie­ren.

Ver­mit­telt durch Heinz Neuß folgte der Bio­loge Herr Haasen­le­der von der „Stif­tung Rhei­ni­sche Kultur­landschaft” einer Ein­ladung der Edere­ner Obstwie­senfreunde, um über oben genannte The­men zu refe­rie­ren.

Die Stif­tung Rhei­ni­sche Kultur­landschaft sieht sich als Maß­nah­me­trä­ger, der von Planungs­büros ent­wi­ckelte Aus­gleichs- und Ersatz­maß­nah­men in Zusam­men­arbeit mit Land- und Forst­wir­ten vor Ort umsetzt. Dazu kauft oder pach­tet (i.d.R. für 30 Jahre) die Stif­tung vor Ort Aus­gleichs­fläc­hen an. Dies kön­nen sowohl Weide- als auch Acker­fläc­hen sein. Acker­fläc­hen wer­den ent­we­der als Arten­schutz­a­cker genutzt (siehe Bei­spiel unten) oder in exten­siv genutze Grün­fläc­hen umge­wandelt und z. B. mit alten Obsts­or­ten bepflanzt. Sowohl die Pflege der Fläc­hen als auch die Fläc­hen selbst sind durch die Stif­tung dau­er­haft gesi­chert und wer­den mehrmals im Jahr kontrolliert. Ob Ver­pach­tung oder Ver­kauf, die Stif­tung über­nimmt in vol­lem Umfang die Pflege der Fläc­hen.

Bei­spielhaft sei eine ca. 2 ha große Fläche in Siersdorf genannt, die als Kompen­sa­tion für den Wind­park Siersdorf II dient. Als Maß­nahme wur­den auf 1 ha Blüh­strei­fen ein­ge­sät. Der zweite Hektar wird als Arten­schutz­a­cker genutzt, der mit Getreide mit dop­pel­tem Saat­reihen­ab­stand ein­ge­sät wurde. Die Fläche wird weder gedüngt, noch mit Pflanzen­schutz­mit­teln behandelt. Ziel ist die Erhöh­ung der öko­logi­schen Strukturviel­falt und damit des Nah­rungs- und Brut­platz­ange­bo­tes für Arten der offe­nen Feldflur (Wach­tel, Kiebitz, Feld­ler­che, Rebhuhn etc.) sowie die Anrei­che­rung des Landschafts­bildes.

Wäh­rend der anschließen­den Diskus­sion haben meh­rere Zuhö­rer Inter­esse bekun­det, Aus­gleichs­fläc­hen anzubie­ten. Da die Stif­tung bei zu erwerben­den Fläc­hen eine Min­destgröße vor­aus­setzt, die die ein­zel­nen Fläc­hen der inter­es­sier­ten Ein­gen­tü­mer nicht erfül­len, bie­tet es sich unter Umstän­den an, eine Genos­senschaft grün­den, um "mit einer Stimme" mit der Stif­tung zu ver­handeln.

Die Obstwie­senfreunde haben sich bereit erklärt, vor­erst Fläc­hen­ange­bote zu sammeln, so dass die Inter­es­sier­ten nach einer Bestands­auf­nahme das weitere Vor­ge­hen diskutie­ren kön­nen. Im Anhang fin­det sich ein Formu­lar, das man als Vor­lage für die Meldung an die Obstwie­senfreunde nut­zen kann.