Danach begannen die Qualifikationsspiele zur Bezirksliga. Beteiligt waren die Vereine Tura Bonn, Rhenania Köln, Kölner BV, Sülz 07, Schwarz-Weiß Köln, Beuel 06, Troisdorf, Kölner BC, Küppersteg, Sportfreunde Düren, Lendersdorf und Hennef. Sieben Vereine konnten aufsteigen.
Die Spiele fanden auf neutralem Platz statt, es gab also keine Hin- und Rückrunde. Ederen hatte zu dieser Zeit noch keinen Bus zur Verfügung. Spieler und Zuschauer wurden mit LKW, die von Jakob ErvenErven, Jakob und Leonhard CremerCremer, Leonhard bereit gestellt wurden, zu den jeweiligen Spielorten befördert. Es war oft auch ein Holzvergaser-LKW dabei. An den Tagen, an welchen ein Spiel ausgetragen wurde, auch an Werktagen, war Ederen wie ausgestorben. Im Ort war kein Mensch mehr bei der Arbeit. Die Kreisbahn organisierte Sonderzüge, um Zuschauer zu den Spielen im Raum Köln - Bonn und Bergheim zu bringen. Fußballinteressierte Bewohner des gesamten Kreises Jülich unterstützten die Ederener Mannschaft durch zahlreiches Erscheinen auch in Köln, Bergheim oder Bonn. Ederen schlug sich tapfer, das Spiel gegen Sülz 07 in Euskirchen ging zwar mit 4 : 1 verloren, in Bergheim wurde der KBC aus Köln aber 2 : 1 besiegt
Esser, Herbert Hambloch, Franz, Nolden, Heinrich Lamersdorf, Toni Esser, Heinrich Riediger, Gerhard Mandelartz, Christian Esser, Christian Steinbusch, Peter Klein, Helmut Forst, Christian Beckers, Willi Esser, Leo Schippers, Toni Wolff, Franz Lenzen, HeinrichIm letzten Spiel gegen den Tabellenletzten Tura Hennef in Köln-Braunsfeld benötigte man für den Aufstieg noch einen Punkt. Die Vorbereitungen für die Aufstiegsfeier waren schon getroffen! Die damals bekannte und beliebte Kapelle "Well" wurde für die Siegesfeier direkt nach dem Spiel mit allen Instrumenten auf dem offenen LKW mitgenommen. Ederen legt wieder ein gutes Spiel auf den Rasen, Ederen bringt den Ball auch 10 Mal im gegnerischen Tor unter, der Schiedsrichter erkennt aber keines an!!! Hennef erzielt kurz vor Schluss ein Tor, welches anerkannt wird. Ederen verliert mit 1 : 0.
Am Rande: Die an den Aufstiegsspielen teilnehmenden Vereine Kölner BC 01 und Sülz 07 fusionierten 1948 unter dem Namen 1. FC Köln. Beim KBC spielte zu dieser Zeit Hennes WeisweilerWeisweiler, Hennes, welcher später ein bekannter Trainer in der Bundesliga wurde. In der folgenden Spielzeit 1947/1948 war Ederen der Bezirksklasse Düren - Jülich zugewiesen, der aus dem Kreis Jülich nur noch Jülich 1910 angehörte. Aus dem Kreis Düren kamen acht Vereine, harte Brocken wie z.B. Spielverein Düren und Kreuzau. Aber auch am Ende dieser Spielzeit stand der SC 1910 Ederen wieder an der Spitze. Abermals mussten Aufstiegsspiele durchgeführt werden. Ederen war der Gruppe mit Köln-Weiden, Stolberg, Erkelenz, Berg.-Gladbach, Rodenkirchen und Lechenich zugewiesen. Im ersten Spiel gegen Köln-Weiden führte Ederen bis kurz vor Schluss mit 1 : 0. Dann wurde Torwart NoldenNolden stark verletzt und musste ausscheiden. Das Spiel ging mit 2 : 1 verloren. Torwart Nolden wurde so schwer verletzt, dass er für die kommenden Spiele nicht mehr zur Verfügung stand. Das hatte zur Folge, dass fast alle Spiele knapp verloren gingen.
Esser, Kurt Esser, Peter Jansen, Erich Esser, Christian Lamersdorf, Heinrich Hambloch, Franz Mandelartz, Johann Wüllenweber, Hubert Syben, Franz Wolf, Franz Esser, Leo Berche, HubertAuch zu Beginn des Jahres 1948 lag in Deutschland noch einiges im Argen. Die Bewohner der Städte waren nicht ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgt. Die Industrie lag noch am Boden. Es herrschte eine große Arbeitslosigkeit. Das führte dazu, dass Männer aus den umliegenden größeren Industrieorten in die Dörfer kamen, um dort in der Landwirtschaft auszuhelfen. Die Entlohnung bestand überwiegend in Naturalien, welche die Landwirte in Form von Mehl, Speck und Kartoffeln zu bieten hatten. Aushilfsarbeiter beim Landwirt Theodor SchmitzSchmitz, Theodor, Dorfstraße 56, war Hein MüllerMüller, Hein aus Mariadorf, der montags von Mariadorf über Schleiden, Siersdorf und Freialdenhoven zu Fuß nach Ederen kam und dort gegen 8 Uhr eintraf. Samstags nach dem Abendessen trat er den Heimweg an. Er spielte bei Alemannia Mariadorf Torwart in der zweiten Mannschaft. Er berichtete, dass sein Bruder HansMüller, Hans bei Fortuna Düsseldorf in der ersten Mannschaft spiele, und die Fortuna auch an einem Spiel in Ederen interessiert sei. Fortuna Düsseldorf spielte damals in der höchsten Klasse. Es hatte sich wohl herumgesprochen, dass die Spieler von Alemannia Aachen ein Jahr vorher mit Speck und Rübenkraut, genannt "Seem", gut bedacht worden waren. Für den Inhaber der Seemfabrik Heinrich EsserEsser, Heinrich kein Problem, auch für die Spieler der Fortuna das Rübenkraut zu spendieren. Am 4. 1. 1948 kam es dann zum Spiel gegen die Fortuna, das Ederen mit 6 : 0 verlor.
Doch es war Revanche angesagt. Ein weiteres Spiel wurde für den 7. Juni 1948 vereinbart. Ederen hatte sich verstärkt mit Reinhold MünzenbergMünzenberg, Reinhold von Alemannia Aachen und August LenzLenz, August von Borussia Dortmund. Düsseldorf trat mit der kompletten ersten Mannschaft an, unter Ihnen auch der Nationalspieler Paul JanesJanes, Paul. Es standen also drei Nationalspieler auf dem Platz!
Das Wetter konnte nicht besser sein. Dieser Umstand hat sicher dazu beigetragen, dass der kleine Platz die anströmenden Zuschauer kaum fassen konnte, deren Zahl man auf 5.000 schätzte. Um bessere Sicht zu haben waren Jugendliche und Kinder auf die Bäume geklettert, welche den Platz säumten. Nach einem schönen und fairen Spiel siegte Fortuna Düsseldorf mit 4 : 3 . Wenn auch ein Aufstieg in eine höhere Klasse nicht gelungen war, so hatte der SC 1910 Ederen doch das erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte erreicht.
Syben, Heinrich Lamersdorf, Heinrich Esser, Peter Cremer, Leo Peters, Theo Klein, Helmut Mandelartz, Christian Esser, Herbert Jansen, Erich Esser, Heinrich Sieberichs, Wilhelm Schippers, ToniIn der Spielzeit 1947/48 wurde die erste Mannschaft Meister in der Bezirksklasse, welche damals einen wesentlich höheren Stellenwert hatte als heute. Die zweite Mannschaft wurde Meister in der 2. Kreisklasse. Sie stieg in die 1. Kreisklasse auf. Die 3. Mannschaft wurde Meister in der 3. Kreisklasse und stieg in die 2. Kreisklasse auf. Letztlich wurde die Jugendmannschaft Gruppenmeister, und das ohne Punktverlust!
In der Spielzeit 1948/1949 spielte Ederen in der Dürener Gruppe der Bezirksklasse. Nachdem die 1. Mannschaft fast immer an der Spitze stand, musste sie diese zum Schluss der Spielzeit an den Dürener Spielverein abgeben.
Die erste Mannschaft des SC 1910 Ederen war in die Jahre gekommen. Einer der besten Spieler Ederens, Heinrich EsserEsser, Heinrich, ließ sich in die Reserve versetzen. Bei Freundschaftsspielen wirkte er noch bei Mannschaften mit, die aus erster und zweiter Garnitur zusammengestellt waren.