Pflanzplan und Beschreibung der einzelnen Bäume

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Lage­plan­ba­sis: Bezirks­regie­rung Köln (Opens external link in new windowTIM-Online - Geo­b­a­sis­da­ten der Ver­messungs- und Katas­terver­wal­tung NRW).

Lageplan

Pos Art Obstsorte
1 Apfel Gravensteiner
2 Apfel Weißer Winterglockenapfel
3 Apfel Rote Sternrenette
4 Apfel Linnicher Bohnapfel
5 Apfel Gravensteiner
6 Apfel Rheinische Schafsnase
7 Apfel Goldparmäne
8 Apfel Schicks Rheinischer Landapfel
9 Apfel Corncels
10 Apfel Weißer Klarapfel
11 Apfel Rheinischer Krummstiel
12 Apfel Rheinischer Winterrambur
13 Birne Juffernbirne
Pos Art Obstsorte
14 Birne Conference Birne
15 Apfel Roter Boskoop
16 Apfel Schöne von Boskoop
17 Apfel Weißer Klarapfel
18 Apfel Wiesenapfel
19 Apfel Roter Berlepsch
20 Apfel Rheinlands Ruhm
21 Apfel Rheinische Schafsnase
22 Kirsche Büttners Rote Knorpelkirsche
23 Kirsche Hedelfinger Riesenkirsche
24 Apfel Rheinisches Seidenhemdchen
25 Apfel Doppelter Aachener Hausapfel
     

Büttners Rote Knorpelkirsche

Von Tatooine1 - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Büttners rote Knor­pelkir­sche, auch Altenbur­ger Melo­nen­kir­sche oder Quer­fur­ter Kön­igskir­sche, ist eine zu den Knor­pelkir­schen gehörende rotb­unte Sorte der Süßkir­schen.

Die Frucht ist unregelmäßig, groß bis sehr groß, breit und herzför­mig. Die zähe Haut ist ent­gegen dem Namen überwiegend leuch­tend gelb und nur bei Vollreife an der Son­nen­seite hellrot. Das Fruchtfleisch ist hellgelb und knor­pel­lig fest mit mäßigem Saft. Der Geschmack ist süß würzig mit leich­ter Säure. Sie hat eine mit­tlere Platz­fes­tigkeit. Der Stein ist rund­lich, klein und löst sich nicht gut vom Fruchtfleisch. Der Stiel ist etwa 5 cm lang und steht in einer wei­ten und tiefen Grube. Sie reift in der 5. Kir­sch­wo­che.

Der Baum ist starkwach­send mit gedrun­ge­ner, breitkuge­li­ger Krone. Er trägt gut und regelmäßig. Der Baum ist selbstste­ril und braucht einen Befruch­tungs­partner. Geeig­net sind Hedelfin­ger Rie­sen­kir­sche, Regina, Schnei­ders späte Knor­pelkir­sche, Große Schwarze Knor­pelkir­sche und Kass­ins Frühe.

Conference Birne

Con­ference ist eine Haupts­orte der Birne (Pyrus com­mu­nis). Sie wurde 1895 vom eng­li­schen Züch­ter Tho­mas Francis Rivers bei der Natio­nal Pear Con­ference der Royal Horti­cultu­ral Society in Chiswick ein­geführt und wurde nach die­ser benannt ('Kon­ferenzbirne').

Der Baum ist in ers­ter Linie für Formobstbau geeig­net, auch Hoch­stämme und Spaliere sind mög­lich. Die Sorte ist für den Hausgar­ten gut geeig­net, für den euro­päi­schen Erwerbs­anbau ist sie eine Haupts­orte. Da sie auf Quit­ten­un­ter­lage gut ver­träg­l­ich ist, wird sie häufig als Stammbild­ner für andere Bir­nensor­ten ver­wen­det.

Die Frucht ist mit­tel­groß, 50–60 mm breit, 70–100 mm hoch, etwa 155–200 g schwer. Die Gestalt ist fla­schenför­mig, kelchbau­chig, um den Kelch gerun­det, sti­elwärts zuge­spitzt und leicht ein­gezogen. Eine Sti­elgrube fehlt. Die Ober­fläche ist rau und tro­cken. Die grüne Grundfarbe hellt grüngelb auf, eine Deckfarbe fehlt meis­tens. Das gelb­lich­weiße, bei vollrei­fen Früc­h­ten gegen das Kern­haus lachsfar­ben ger­ö­t­ete Fruchtfleisch ist schmelzend, fein, saf­tig, süß, mit ange­nehmem Gewürz.

Pflück­reif sind die Früc­hte ab Mitte Sep­tember, genuss­reif dann ab Oktober. Vollreif wird das Fruchtfleisch schnell teigig, etwas vor­her gepflückt hal­ten sich die Früc­hte im Normalla­ger bis in den Dezember. Sie eig­nen sich für mehrmo­na­tige Kühlla­ge­rung, nach der sie gut nachrei­fen.

Die 'Con­ference' ist eine der fruchtbars­ten Bir­nen. Sie hat eine geringe Neigung zur Alternanz, die mit Aus­dün­nung ver­hindert wer­den kann.

Croncels

Koefbac, CC By-SA 4.0

Trans­pa­rent von Croncels ist eine Sorte des Apfels (Malus domestica). Sie ent­stand in der Baum­schule Bal­tet in Croncels bei Troyes in Frank­reich und ist seit 1869 im Handel erhält­lich. Die Sorte hat meh­rere syn­onyme Bezeich­nun­gen: Apfel aus Croncels, Croncels, Durch­sich­ti­ger von Croncels, Eisapfel von Croncels, Rosen­apfel von Croncels und Apfel von Croncels.

Der anfangs stark- und spä­ter mit­tel­starkwüch­sige Baum bil­det schräg auf­rechte Leit­äste mit einer dich­ten seit­li­chen Ver­zweigung aus. Wegen ihrer Starkwüch­sigkeit und Frost­härte wurde die Sorte früher als Stammbild­ner ver­wen­det. Die Sorte ist anfäl­lig gegen Apfelschorf, Mehltau, virösen Besen­wuchs und Blattmo­sa­ikviren. Sie ver­trägt kei­nen schwe­ren Boden, weil sie dort Pflanzenkrebs bekommt, und kein raues Klima, weil dort die Früc­hte nicht aus­rei­fen.

Die Blütezeit ist lang anhal­tend. Die Blü­ten ent­wi­ckeln sich end­stän­dig an Kurz­trie­ben oder seit­lich an ein- und zweijäh­rigem Lang­trie­ben und sind frost- und witte­rungs­un­empfind­lich.

Die mit­tel­große bis sehr große Frucht wird 80 mm breit und 67 mm hoch und erreicht ein Gewicht von 195 g. Die glatte, tro­ckene bis schwach fet­tige, mit­teldi­cke und feste Schale ist grün­lichgelb bis röt­lichgelb gefärbt und hell­o­r­ange bereift. Das gelb­lich bis hell lachsgelbe Fruchtfleisch ist locker, bei­nah schau­mig, mit­telf­ein­zel­lig, saf­tig, zart süßsäuer­lich und abhängig vom Stand­ort wenig bis feina­roma­tisch. Der Apfel ist von außen sehr leicht ein­drückbar.

Die Pflück­reife beginnt Ende August und geht bis Mitte Sep­tember. Die Genuss­reife reicht von Sep­tember bis Oktober. Der Apfel ist sehr druck- und transport­empfind­lich und nicht län­ger als einen Monat lager­fähig. Er ist bei Bäc­ke­reien ein gesuch­ter Kuchen­apfel.

Doppelter Aachener Hausapfel

Dr. Manfred Aletsee, CC By-SA 3.0

Beim Dop­pel­ten Aache­ner Haus­apfel handelt es sich um eine Sorte, die im Raum Aachen ent­stan­den ist. Es handelt sich um eine typi­sche Obsts­orte Aache­ner Streu­obstwie­sen mit über 20 siche­ren Stand­or­ten in der Stadt Aachen und wenigen in der Region. Sie ent­stand um 1800.

Der Baum ist von großem hoch­kuge­ligen und starken Wuchs. Die Frucht ist klein, 50 bis 80 Gramm schwer, regelmäßig geformt und flachkuge­lig. Die Grundfarbe der Schale ist gelb­lich-grün, spä­ter gelb, leuch­tend. Die Deckfarbe ist kräf­tig leuch­tend-rot bis dun­kelrot, fläc­hig, undeut­lich gestreift, Aus­deh­nung ¾ bis voll­stän­dig. Der Apfel hat eine typi­sche schol­lige Beros­tung der Sti­elgrube, sonst aber keine Beros­tung. Scha­len­punkte sind punkt-stern­chenför­mig. Die Frucht ist sehr fest und kaum dru­ck­empfind­lich. Der Kelch ist klein und flach. Die Kelchgru­ben­umge­bung ist eben bis wel­lig, die Kelchblät­ter sind mit­telbreit und -lang und berüh­ren sich am Grunde. Der Stiel ist mit­tel­lang bis lang, die Sti­elgrube mit­tel­tief.

Der Ertrag ist früh ein­setzend, hoch, aber alter­nierend. Pflück­reif Anfang bis Mitte Oktober, haltbar bis circa März.

Das Fruchtfleisch ist hell gelb­lich weiß, ver­ein­zelt fein röt­lich geädert, fest, deut­lich ver­bräu­n­end, mit­telf­ein­zel­lig, markig, süßsäuer­lich, leicht gewürzt, gering saf­tig.

Die klei­nen bis mit­tel­großen Äpfel wer­den heute vor allem als Wirt­schafts­apfel in der Küche ver­wen­det. Sie sind wenig dru­ck­empfind­lich und las­sen sich gut einla­gern. Die Früc­hte wur­den früher ent­kernt und gestovt und z. B. mit Marzi­pan gefüllt als ganzes ver­zehrt.

Goldparmäne

Sven Teschke, CC By-SA 4.0

Die Goldparmäne ist eine Sorte des Kulturapfels. Der Apfel galt über viele Jahrhunderte als eine der bes­ten Tafel­obsts­or­ten. Die hohe Wert­schätzung die­ser Sorte drückt sich auch in der franzö­si­schen Sor­ten­bezeich­nung Reine des Reinet­tes (Kön­igin der Renet­ten) aus. Aus dem Sorti­ment des moder­nen Erwerbs­anbaus ist die Goldparmäne jedoch nahezu ver­schwun­den, da sie sehr krankheits- und schädlings­an­fäl­lig ist und nur mit großem Sachver­stand bei Schnitt und Pflege zu pro­du­zie­ren ist. Die Goldparmäne ist eine der ältes­ten Apfelsor­ten. Sie ent­stand wahr­schein­lich um 1510 in der Normandie.

Der Apfel ist kuge­lig bis hoch­ge­baut mit einer brei­ten oder fast ebe­nen Kelch­fläche. Die Grundfarbe ist Grüngelb bis Gelb. Die Deckfarbe Orange geht in Rot über. Es sind leichte Strei­fen erkennbar. Die Blüte beginnt in der zwei­ten Aprilhälfte und endet Anfang Mai. Die Früc­hte haben ein typi­sches nuss­ar­tiges Aroma und sind rela­tiv säur­e­arm. Die Früc­hte sind anfäl­lig für Gla­sigkeit und Stippe. 

Bei der früher übl­i­chen rela­tiv frühen Ernte ab Ende Sep­tember muss­ten die Äpfel vor dem Ver­zehr einige Wochen gela­gert wer­den und waren dann von Oktober bis Januar genuss­reif. Wenn die Lagerzeit im Natur­la­ger (im Gegen­satz zum heute übl­i­chen CA-Lager) weit fortge­schrit­ten war, fiel die Schale ein, was damals aber nur als Schön­heits­feh­ler ange­se­hen wurde. Es ist auch mög­lich, die Äpfel bis zur Genuss­reife am Baum zu belas­sen, es kommt dann jedoch, wie bei man­chen ande­ren Sor­ten auch, in beschränk­ten Maße zu einem natür­li­chen Fruchtfall. Bei der Nachreife im Lager schei­den die Früc­hte, wie etwa Bana­nen auch, natür­li­cherweise Ethy­len aus, was die Fruchtreife bei mangeln­der Belüf­tung stark beschleu­nigt.

Gravensteiner

Von Sven Teschke - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Der Graven­stei­ner (dänisch: Grås­ten æble) ist eine Sorte des Kulturapfels (Malus domestica). Die Sorte ist sicher seit 1669 in Däne­mark und Nord­deutsch­land bekannt. Der Graven­stei­ner wurde 2005 zu Däne­marks Natio­nalfrucht gekürt.

Sie ist eine der wohlschme­ckends­ten euro­päi­schen Apfelsor­ten mit typi­schem, aroma­ti­schem Geschmack und stark duf­ten­den Früc­h­ten. Die Schale ist zart wachsgelb mit kar­me­sinro­ten Tupfen und Stri­chen, doch gibt es auch stärker rote Typen. Diese als Roter Graven­stei­ner bezeichnete Sorte ist eine „Knos­penmuta­tion“, die jedoch ein weni­ger starkes Aroma ent­wi­ckelt.

Das Fruchtfleisch ist sehr saf­tig, kna­ckig im Biss, fein würzig und von erfri­schen­der Süße. Die Pflück­reife ist von Ende August bis Ende Oktober, geges­sen wird der Apfel vom Pflü­cken bis in den November.

Der Baum fällt durch kräf­tigen Wuchs mit steil auf­wärts streben­den Ästen auf. Er bean­sprucht zum Gedeihen einen aus­ge­spro­chen feuch­ten Boden, der auch im Som­mer nicht tro­cken wird, aber trotzdem nicht stau­nass ist. Zudem sind eine gute Ver­sorgung mit Nähr­stoffen und ein aus­ge­g­li­che­nes Klima in einer gegen Wind geschütz­ten Lage notwen­dig. Anfäl­ligkeit besteht gegenüber Schorf und Mehltau, die Blü­ten sind frost­empfind­lich. Die Sorte ist triploid und des­halb kein guter Pollenspen­der. Junge Bäume tra­gen noch nicht, der Ertrag ist unregelmäßig und gering bis mit­tel.

Hedelfinger Riesenkirsche

Die Hedelfin­ger Rie­sen­kir­sche, auch Wah­ler Kir­sche, Spiegelkir­sche, Nußdorfer Schwarze, Abels Späte, Froschmaul, Glem­ser, Bigar­reau von Oerdin­gen oder auch kurz Hedelfin­ger genannt, ist eine Süßkir­sche aus Deutsch­land. Sie gehört zu den Knor­pelkir­schen.

Die Sorte Hedelfin­ger Rie­sen­kir­sche ist ver­mut­lich um 1850 in Hedelfin­gen als Zufallssämling ent­deckt wor­den. Sie ist eine der häufigs­ten Kirschsor­ten und wird vor allem in Deutsch­land, aber auch in Frank­reich, Öst­er­reich, Ungarn und den USA ange­baut.

Der Baum ist sehr starkwüch­sig, gesund, wider­standsfähig und sehr anpassungs­fähig und daher sowohl für son­nige als auch für kühle Lagen geeig­net.

Der Frucht­stiel ist mit etwa 50 mm mit­tel­lang und kräf­tig. Die Steinfrucht ist mit­tel­groß bis groß, je nach Behang 23 bis 28 mm hoch und 20 bis 23 mm dick, oval, herzför­mig, die Bauch­naht als dunkle Linie sichtbar, bei einem Gewicht bis zu etwa 13 Gramm. Die für Knor­pelkir­schen typi­sche zähe und matt­glänzende Haut wech­selt die Farbe von zunächst bra­u­nrot zu violett-schwarz im vollrei­fen Zustand. Das Fruchtfleisch ist fest kna­ckend und saf­tig bei zunächst hellro­ter und je nach Reifegrad immer dunk­ler wer­den­der Farbe – zuletzt bei­nahe schwarz. Der Stein ist mit etwa 11 mm × 7 mm mit­tel­groß und schlan­koval. Die Frucht neigt zum Plat­zen bei Regen und reift in der 5.–6. Kir­sch­wo­che.

Die Blütezeit ist spät. Die Sorte „Hedelfin­ger Rie­sen­kir­sche“ braucht, da sie selbstste­ril ist, einen pas­sen­den Befruch­tungs­partner. Geeig­net sind andere spät­blüh­ende Kirschsor­ten wie zum Bei­spiel Schnei­ders späte Knor­pelkir­sche, Büttners Rote Knor­pelkir­sche, Regina, Schat­tenmorelle.

Juffernbirne

Die Herkunft die­ser im Rhein­land vor allem in den Krei­sen Düren, Eus­kir­chen, Aachen und Ahrweiler im Streu­obst anzu­tref­fen­den Sorte ist unbe­kannt. Die Juf­fernbirne scheint jedoch noch wei­t­räu­mi­ger ver­brei­tet gewe­sen zu sein. Ver­mut­lich ist sie mit einer im Saar­land unter dem Namen Rotbirne oder Wen­delsbirne bekann­ten Sorte iden­tisch. Hingegen ist sie nicht iden­tisch mit der ähn­li­chen Mar­tinsbirne.

Ende des 19. Jh. taucht die Juf­fernbirne in einer Liste der am bes­ten zum Dör­ren geeig­ne­ten Bir­nensor­ten auf. Der Name „Juf­fern“ ist ein mund­art­li­cher Aus­druck für alte Jungfern, aber auch die Bezeich­nung für die Eif­ler Matro­nengöt­tin­nen. Diese bewach­ten und beschütz­ten die Obstwie­sen. Heute noch exis­tie­ren – vor allem um Mecher­nich herum - Bestände von oft über einhundertjäh­rigen Bäu­men.

Ver­wendung fand die Juf­fernbirne überwiegend als Wirt­schafts­birne, vor allem zum Dör­ren. Die gehälf­te­ten Bir­nen wur­den im Steinback­ofen gedarrt. Gekocht mit viel Was­ser und Zucker wurde hier­aus gerne eine Eife­ler Bir­nen­torte („Birretaart“) herge­stellt.

Die Erträge sind überwiegend reich und regelmäßig. Pflück­reif etwa Anfang bis Mitte Oktober. Ver­wendbar bis Dezember.

Das Fruchtfleisch ist grün­lich-weiß, reif beige-weiß, fest, mäßig saf­tig. Der Geschmack ist süß­l­ich mit geringem Aroma. Die Schale ist hart, etwas herb.

Linnicher Bohnapfel

Die genaue Herkunft des Lin­ni­cher Bohnapfels, auch Schöner von Lin­nich genannt, ist nicht bekannt; sie dürfte aber in der Stadt Lin­nich ent­stan­den und dort regio­nal ver­brei­tet wor­den sein. Bis in die 1950er Jahre wur­den Bäume der Sorte von den Baum­schulen Morjan und Plum (Kreis Heinsberg) ange­bo­ten. Auch heute noch ist die Sorte in den nörd­li­chen Teilen des Krei­ses Heinsberg gelegent­lich anzu­treffen, vor allem in den Streu­obst­be­stän­den um Was­senberg, Heinsberg und Waldfeucht. Die Bäume las­sen sich schon von wei­tem an ihren roten Äpfeln und dem säulenför­migen Wuchs erken­nen. Ver­wendung fin­det der Lin­ni­cher Bohnapfel vor allem als Wirt­schafts­apfel für die Küche.

Neben der Her­stel­lung von Kompott oder ein­ge­koch­ten Apfel­stü­cken wurde er einst gern auch als „Beer­digungs­apfel“ ver­wen­det, da sich aus den getrock­ne­ten Apfel­stü­cken die­ser Sorte ein fast schwarzes Apfelmus her­stel­len ließ, das als Kuchenbe­lag für einen besonde­ren Rhei­ni­schen Apfelku­chen („Schwazze Flaa“) diente. Geern­tet wird der Lin­ni­cher Bohnapfel Ende Sep­tember bis Anfang Oktober, die Früc­hte las­sen sich bis Ende Dezember/ Anfang Januar lagern.

Rheinischer Krummstiel

Sven Teschke, CC BY-SA 3.0

Der Rhei­ni­sche Krumm­stiel ist eine Sorte des Kulturapfels. Die alte robuste Streu­obst-Sorte, ist seit über 200 Jah­ren bekannt und stammt ver­mut­lich aus dem Raum Köln/Bonn.

Der Win­terapfel ist geeig­net für die Dauer­la­ge­rung. Der Apfel kann von Mitte bis Ende Oktober geern­tet wer­den, genuss­reif ist er allerdings erst ab Dezember und kann bis in den Mai ver­zehrt wer­den. Der mit­tel­große Apfel ist etwas höher gebaut und hat bei einer hell­grü­nen Grundfarbe eine braun-rote Marm­o­rie­rung. Die Schale ist ver­gleichs­weise hart.

Die Sorte fin­det als Tafel- und Wirt­schafts­apfel Ver­wendung, Der Geschmack ist feinsäuer­lich bis süß­l­ich, mit einem ange­neh­men Apfela­roma. Die Sorte besitzt allerdings einen ver­gleichs­weise nied­rigen Vit­amin-C-Gehalt.

Die Sorte ist als Befruchter­sorte geeig­net.Der Baum ist in ganz Deutsch­land, vor allem noch im Wes­ten und Südwes­ten, ver­brei­tet. Die Sorte ist anfangs stark wach­send und bil­det eine große und über­hän­gende Krone. Der Ertrag ist spät ein­setzend, liefert dann aber spä­ter große Ern­ten. Der Rhei­ni­sche Krumm­stiel ent­wi­ckelt sehr große Bäume die bevor­zugt als Hoch­stamm Ver­wendung fin­den und hierbei einen aus­rei­chen­den Baum­ab­stand benö­tigen.

Der Rhei­ni­sche Krumm­stiel ist eine sehr robuste Sorte und ent­wi­ckelt kaum Krankhei­ten.

Rheinischer Winterrambur

Sven Teschke, CC BY-SA 3.0 de

Der Rhei­ni­­sche Win­ter­rambur (auch Jägerapfel, Teu­rin­­ger oder Menznauer Jäger) ist eine Sorte des Kulturapfels (Malus domestica).

Die Äpfel sind groß bis sehr groß und flach­rund. Die Früc­hte wei­sen häufig Unregelmäßigkei­­ten auf, auch sind die Hälf­­ten der Frucht meist ungleich gebaut. Die glatte, fet­­tige Schale ist zunächst hell­­grün, wird spä­­ter goldgelb bis hellrot und auf der Son­­nen­­seite dun­kelrot marm­o­riert bis ver­­wa­­schen, wenn der Apfel aus­­gereift ist. Helle Scha­len­­punkte sind weit­­läufig auf der Frucht ver­­­teilt. Das gelb­­lich-weiße bis weiße Fruchtfleisch schmeckt süß­l­ich, schwach gewürzt, ist säur­­e­arm und reich an Vit­amin C. Die Früc­hte duf­­ten inten­siv. Der Stiel sitzt in einer tiefen und wei­­ten Höhle, die zart beros­­tet sein kann.

Die Sorte stellt keine hohen Ansprüche an Boden und Klima, feuch­­ter Boden ist jedoch von Vor­­­teil. Der Baum ist wider­­standsfähig gegen Krankhei­­ten und Schädlinge, ledig­­lich für Mehltau und Baumkrebs ist er etwas anfäl­­lig. Der Anbau ist in windge­­schütz­­ten Lagen bis zu Höhen von 1000 m mög­­lich. Der Wuchs ist mit­­tel­­stark bis stark.

Der Rhei­ni­­sche Win­ter­rambur ist Mitte Oktober pflück­reif und von Dezember bis März, bei geeig­ne­­ter Lage­rung bis Mai, genuss­reif.

Die Sorte kann als Wirt­schafts­­apfel, Tafe­l­apfel und für die Her­­stel­­lung von Frucht­saft und Brand genutzt wer­den, wobei einige Quel­len in Zweifel zie­hen, ob die Sorte die nötige Güte für einen Tafe­l­apfel erreicht. Hingegen zei­gen sich zum Bei­­spiel erst durch das Backen, als Brat­apfel oder im Kuchen, die wah­ren geschmack­li­chen Vor­­züge mit einem sor­­ten­ty­­pisch feinsäuer­li­chem Aroma.

Rheinische Schafsnase

Trollfreie Zone, CC-BYSA 3.0

Als Schafs­nase wer­den meh­rere in Deutsch­land, Öst­er­reich, Belgien und den Nieder­lan­den ver­brei­tete Apfelsor­ten bezeichnet.

Kennzeich­nend ist die Kegel­form, wobei die Frucht sich in Rich­tung des Kel­ches ver­jüngt, im Gegen­satz zur Form der Bir­nen. Ein alter­na­tiver Name ist für gewisse Sor­ten des­halb auch „Quit­ten­apfel“.

Der Baum erreicht eine Höhe von 10 m. Die Frucht ist groß und hat einen sehr süßen und aroma­ti­schen Geschmack. Die Form gleicht einem Kegel mit Ver­jüngung in Rich­tung des Kel­ches (umge­kehrte Bir­nen­form) und erklärt den Namen Schafs­nase durch die Ähn­lichkeit mit einem Schafskopf. Die Schale ist sehr fest, gelb mit oft auch roten Fle­cken. Beim Rei­fen des Apfels kön­nen die Samen im Kern­ge­häuse ein klappern­des Geräusch machen, wel­ches den Namen Schlot­te­rap­pel erklärt.

Die Schafs­nase ist eine robuste Sorte, die besonders auf leh­migen Böden gut gedeiht. Die Blüte ist rela­tiv früh im April, geern­tet wird dahingegen spät, gegen Oktober. Die Frucht wird als Tafe­l­apfel genos­sen und wurde früher auf­grund ihrer Süße auch für die Saft- und Apfel­kraut­pro­duk­tion benutzt. Die Sorte ist sehr lage­rungs­fähig.

Rheinisches Seidenhemdchen

Trollfreie Zone, CC BY-SA 3.0

Sei­den­hemdchen gab es in der Geschichte der Obsts­or­ten­kunde schon einige, die aber alle nicht iden­tisch mit der hier beschriebe­nen Apfelsorte waren, deren genaue Herkunft heute unbe­kannt ist. Schon der Pomo­loge Knoop beschrieb 1763 ein aus Hol­land stam­men­des „Ech­tes Sei­den­hemdchen“, spä­ter tauch­ten in der pomo­logi­schen Lite­ratur ver­schiedene weitere Sei­den­hemdchen auf, unter so unter­schied­li­chen Namen wie „Syden­hämchen“, ein „Apfel aus Sydenham“, „Syden Hemdje“, sowie ein „Weißes“ und ein „Rotes Sei­den­hemdchen“, bei denen es sich aber um ganz ver­schiedene Sor­ten aus ver­schiede­nen Regio­nen handelt. Erschwerend kommt hinzu, dass das hier beschriebene Sei­den­hemdchen sogar von den rhei­ni­schen Baum­schulen unter ver­schiede­nen Namen geführt wurde.

Um Ord­nung in diese Viel­zahl von Bezeich­nun­gen und Sor­ten zu brin­gen, erhielt „unsere“ Sorte den Namen „Rhei­ni­sches Sei­den­hemdchen“. Das Rhei­ni­sche Sei­den­hemdchen ist wohl um 1900 aus dem Raum Aachen ins Bergi­sche Land gelangt, wo es noch heute auf einigen alten Apfelbäu­men zu fin­den ist. Auch um Aachen ste­hen noch Bäume die­ser Apfelsorte auf Obstwie­sen und in Hausgär­ten. Außer­halb des Rhein­lan­des wurde die Sorte dage-
gen fast nicht ver­brei­tet.

Obwohl das Rhei­ni­sche Sei­den­hemdchen eine Viel­zahl guter Eigenschaf­ten besitzt, die es zu einer erhal­tens­wer­ten Apfelsorte machen, ist es heute selbst in sei­ner Heimat­region sel­ten gewor­den.

Die Bäume blühen mit­telfrüh. Sie tra­gen reich, nei­gen aber auch zur Alternanz, so dass sich Jahre mit hohem und nied­rigem Ertrag abwech­seln kön­nen.

Das Rhei­ni­sche Sei­den­hemdchen ist eine genüg­same und gesunde Apfelsorte, die an die Stand­ort- und Bodenver­hält­nisse nur geringe Ansprüche stellt und selbst an Stand­or­ten über 400 m ü. N. N. noch gut gedeiht. Sie ist sehr wider­standsfähig gegenüber Frost sowie den im Obstbau ver­brei­te­ten Pilzer­krankun­gen Schorf, Mehltau und Obstba­umkrebs. Die Apfelsorte eig­net sich des­halb sehr gut für den Streu­ob­st­anbau auf Hoch­stäm­men und ver­di­ent wegen ihrer guten Baumge­sundheit und des meist guten Ertra­ges eine Erhal­tung
und Ver­brei­tung.

Das Fruchtfleisch grün­lich-weiß, fest, mit­telf­ein­zel­lig, nach dem Anschnitt wenig bräu­n­end, mit­tle­rer Saftge­halt, spä­ter mürbe, süßsäuer­lich, ohne aus­gepräg­tes Aroma. Pflück­reif ist der Apfel im Oktober, genuss­reif von Oktober bis Dezember.

Rheinlands Ruhm

Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau

Die Sorte Rhein­lands Ruhm wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von einem Herrn Wilms in Myhl (Kreis Heinsberg) aus einem Kern der Goldparmäne gezogen und in der Folgezeit von der Baum­schule F.J. Krings in Mil­lich in den Handel gebracht. 1913 wird sie in der „Rhei­ni­schen Monats­schrift für Obst-, Gemüse- und Gar­ten­bau“ erwähnt, erstmals beschrie­ben in der „Deut­schen Obstbau-Zei­tung“ vom Februar 1914.

Trotz sehr posi­tiver Erwäh­nun­gen in der Lite­ratur hat sich Rhein­lands Ruhm nie großräu­mig durch­set­zen kön­nen. Im Rhein­land scheint sie auch heute noch auf den Kreis Heinsberg beschränkt zu sein. Für die geringe Ver­brei­tung könnte auch der schwa­che Wuchs der Sorte ver­antwort­lich sein. Für Haus- und Klein­gär­ten stellt dies umge­kehrt jedoch einen Vor­teil dar.

Die Früc­hte von Rhein­lands Ruhm kön­nen als säuer­lich erfri­schen­der Tafe­l­apfel genos­sen wer­den, sie kom­men auch für eine Ver­arbei­tung als Wirt­schafts­apfel in Betracht.

Früher Ertrags­ein­tritt, reich tra­gend, neigt bei hohen Erträgen zur Kleinfrüc­h­tigkeit. Pflück­reif Oktober, genuss­reif bis etwa Februar.

Das Fruchtfleisch ist weiß, fest, mit­telf­ein­zel­lig, gering ver­bräu­n­end, mit­tle­rer Saftge­halt, süßsäuer­lich, schwach gewürzt, nach Lage­rung mürbe wer­dend.

Roter Berlepsch

Von Sven Teschke - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 de

Der Ber­lepsch, Freiherr von Ber­lepsch oder Gold­renette Freiherr von Ber­lepsch ist eine Sorte des Kulturapfels (Malus domestica).

Er ist ein Tafe­l­apfel (also für den Rohver­zehr bestimmt), der seine geschmack­li­chen Quali­tä­ten mona­te­lang hält und daher sehr gut lagerbar ist. Der Geschmack des fes­ten, gelb­lich-weißen Fruchtflei­sches ist „sehr saf­tig, erfri­schend, außer­or­dent­lich kräf­tig gewürzt“. Mit sei­nem hohen Vit­amin-C-Gehalt von 23,5 mg je 100 g gehört der Ber­lepsch zu den zehn Apfelsor­ten mit den höchs­ten Vit­amin-C-Anteilen. Die Früc­hte sind mit­tel­groß: 5–6 cm hoch und 6–7 cm breit. Ihre Grundfarbe ist grün­lich-gelb bis gelb, die Deckfarbe geht bis ins Bra­u­nrote. Auf­fäl­lig ist die Marm­o­rie­rung, die zahlrei­chen hell­brau­nen Punkte (Len­ti­zel­len) auf der Schale sind jedoch eher unscheinbar.

Der Ber­lepsch ist eine alte Apfelsorte: Er wurde 1880 von Died­rich Uhlhorn junior gezüch­tet und gilt als eine sei­ner bes­ten Apfelsor­ten. Benannt wurde sie nach dem dama­ligen Düs­seldorfer Regie­rungs­präsiden­ten Hans Hermann Freiherr von Ber­lepsch. Im Handel ist er auch als „roter Ber­lepsch“ ver­tre­ten.

Im Anbau gedeiht er am bes­ten in sehr milden Lagen; in ungüns­tigen Lagen ist der Baum anfäl­lig für Krebs, Spitzen­dürre (Monilia) sowie Kra­genfäule. Anfangs hat er eine starke Baum­entwick­lung, so dass jähr­li­cher Schnitt notwen­dig ist. Die Blütezeit ist von Ende April bis Mitte Mai. Die Ern­tereife der Äpfel beginnt Ende Sep­tember bis Mitte Oktober. Die Genuss­reife läuft von Anfang Januar bis Ende März.

Roter Boskoop

Von Markus Hagenlocher - GFDL

Der Schöne aus Boskoop, kurz Boskoop oder Boskop (ver­al­tete Bezeich­nung: Schöner von Boskoop), ist eine zu den Renet­ten zähl­ende Sorte des Kulturapfels und den Win­te­räpfeln zuzurech­nen. Sein ursprüng­l­i­cher Name war Renette von Montfort.

Die großen Äpfel, die häufig über 200 g wiegen, rei­fen Ende Sep­tember bis Mitte Oktober und sind bis März haltbar. Er hat einen säuer­li­chen Geschmack, der hohe Säur­e­an­teil über­deckt sei­nen hohen Zucker­an­teil.

Der Baum hat eine sehr starkwüch­sige, weit aus­la­dende Krone. Er bevor­zugt einen Stand­ort auf schwe­rem, feuch­tem und kalkhal­tigem Boden und ist dann lang­lebig. Die Sorte hat sich als sehr robust gegen Feuer­brand erwie­sen.

Der Schöne aus Boskoop ist 1856 als Zufallssämling von dem Pomo­logen Kor­ne­lis Johan­nes Wilhelm Otto­lan­der als fruch­ten­der Trieb eines Wildlings in Boskoop, Nieder­lande, ent­deckt wor­den. Er ist seit 1863 eine weit ver­brei­tete Stan­dardsorte.

1923 wurde im Rhein­land vom Obstba­umzüch­ter Otto Schmitz-Hübsch eine Knos­penmuta­tion ent­deckt, die seitdem als Roter Boskoop bekannt ist. Außer der Farbe hat die­ser die glei­chen Eigenschaf­ten wie die Aus­gangs­form.

Der Apfel kann viel­sei­tig ein­ge­setzt wer­den. Auf­grund des hohen Säu­r­ege­hal­tes ist der Boskoop für die Zuberei­tung von Apfelmus oder Apfel­pfannku­chen sowie als Back- oder Brat­apfel gut geeig­net; für Liebha­ber säure­be­ton­ter Äpfel ist er ein aus­gezeichne­tes Tafel­obst. Des Weite­ren wird der Boskoop für die Her­stel­lung von Säf­ten und Obstbrän­den ver­wen­det.

Rote Sternrenette

Von Sven Teschke - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 de

Die Rote Sternrenette ist eine alte Sorte des Kulturapfels. Sie wird als Streu­obst ange­baut und für erhal­tens­wert ange­se­hen. Syn­onyme sind: 'Calville Etoilée', 'Pomme de Coeur', 'Herzapfel', 'Rote Herb­strenette' und 'Weih­nach­ts­apfel'.

Ältere Men­schen ver­bin­den mit die­ser Sorte noch Kindheit­ser­in­ne­run­gen, weil der dun­kelrot gefärbte Apfel früher als „der klas­si­sche Weih­nach­ts­apfel“ galt und sehr weit ver­brei­tet war. Die Rote Sternrenette ist auch heute noch in den meis­ten größe­ren Baum­schulen erhält­lich.

Das untrüge­ri­sche Kennzei­chen des Apfels sind sternför­mige prä­gn­ante rost­ar­tige Len­ti­zel­len auf der meist dun­kelro­ten Fruchtschale.

Die Äpfel sind mit­tel­groß, etwa 115 g schwer, rund­lich und wach­sen besonders ebenmäßig. Die Schale ist glatt, tro­cken, zäh und von der Farbe pur­pur, schar­lachrot bis dun­kelrot ver­wa­schen. Die Früc­hte hän­gen nicht sehr wind­fest, so dass bei Herbst­s­tür­men ein Vor­ern­tefruchtfall zu beob­ach­ten ist. Glück­li­cherweise ist das Fall­obst rela­tiv unempfind­lich und fault kaum.

Pflück­reife ist etwa ab Anfang Sep­tember. Der Apfel reift dann noch nach und ist bis etwa Mitte Januar lager­fähig, bevor er meh­lig wird.

Das Streu­obst ist gut für die sor­ten­r­eine Ver­wer­tung (Saft, Wein, Mus) geeig­net.

Die Sorte ist wahr­schein­lich in der Umge­bung von Maa­s­tricht ent­stan­den. 1830 wurde sie erstmals beschrie­ben. Zunächst war die Sorte am Niederrhein ver­brei­tet.

Schicks Rheinischer Landapfel

Die Sorte ist spä­tes­tens Anfang des 19. Jahrhunderts ent­stan­den. Ver­mut­lich geht ihr Name auf den Baumzüch­ter Johan­nes Schick aus Mecher­nich-Lücke­rath (Kreis Eus­kir­chen) zurück. Die pomo­logi­sche Erst­be­schreibung von Schick’s Rhei­ni­scher Land­apfel erfolgte erstmals durch den Pomo­logen Diel im Jahr 1832.

Die Sorte war bereits damals im Großraum Bonn/Köln stark ver­brei­tet. Vor allem aber auch im Gebiet um Mecher­nich und Bad Münstereifel (Kreis Eus­kir­chen) gehörte Schick‘s Rhei­ni­scher Land­apfel einst zu den vor­herr­schen­den Sor­ten im Apfe­l­anbau. Ihre Früc­hte wur­den u.a. auf den Märk­ten feilge­bo­ten. Ver­brei­tet war die Sorte dar­über hin­aus regio­nal auch in den Krei­sen Düren, Ahrweiler sowie im Rhein-Sieg-Kreis (Sie­bengebirge). In die­sen Regio­nen ist die Sorte auch heute gelegent­lich noch in den Streu­obst­be­stän­den anzu­treffen.

Ört­lich ist die Sorte auch unter den Namen „Schick Johan­nes“‚ „Land­apfel“ oder „Rhei­ni­scher Land­apfel“ bekannt. Schick’s Rhei­ni­scher Land­apfel gilt als sehr guter Wirt­schafts­apfel und auch noch als brauchba­rer Tafe­l­apfel, des­sen Früc­hte auf­grund ihrer Dru­ck­empfind­lichkeit allerdings sehr sorg­sam gepflückt wer­den müs­sen.

In der Jugend kommt die Sorte mit­telspät in den Ertrag. Die­ser ist meist mit­telhoch und regelmäßig. Pflück­reif Anfang bis Mitte Oktober, genuss­reif bis etwa Januar.

Das Fruchtfleisch ist grün­lich-gelb­lich-weiß, fest. Kein aus­gepräg­tes Aroma, ange­neh­mes Zucker-Säurever­hält­nis.

Schöner von Boskoop

Hermann Hammer, CC BY-SA4.0

Der Schöne aus Boskoop, im Deut­schen zumeist kurz Boskop, ist eine zu den Renet­ten zähl­ende Sorte des Kulturapfels und den Win­te­räpfeln zuzurech­nen. Sein ursprüng­l­i­cher Name war Renette von Montfort. In Öst­er­reich und Bayern wird er zu den Lede­räpfeln gezählt.

Die großen Äpfel, die häufig über 200 g wiegen, rei­fen Ende Sep­tember bis Mitte Oktober und sind bis März haltbar. Sie haben einen säuer­li­chen Geschmack, der hohe Säur­e­an­teil über­deckt den hohen Zuckerge­halt.

Der Baum hat eine sehr starkwüch­sige, weit aus­la­dende Krone. Er bevor­zugt einen Stand­ort auf schwe­rem, feuch­tem und kalkhal­tigem Boden und ist dann lang­lebig.

Der Apfel kann viel­sei­tig ein­ge­setzt wer­den. Auf­grund des hohen Säu­r­ege­hal­tes ist der Boskoop für die Zuberei­tung von Apfelmus oder Apfel­pfannku­chen sowie als Back- oder Brat­apfel gut geeig­net; für Liebha­ber säure­be­ton­ter Äpfel ist er ein aus­gezeichne­tes Tafel­obst. Des Weite­ren wird der Boskoop für die Her­stel­lung von Säf­ten, Apfelwein und Obstbrän­den ver­wen­det.

Für einige Apfel­all­ergiker ist diese alte Apfelsorte auf­grund des nied­rigen All­ergen­ge­halts genießbar.

Weißer Klarapfel

Helge Klaus Rieder, CC BY-SA 4.0

Der Weiße Klarapfel (kurz: Klarapfel oder regio­nal auch Kor­napfel) ist eine alte Tafel­obsts­orte des Kulturapfels. Er zeichnet sich durch eine außergewöhn­lich frühe Genuss­reife aus, die bereits Mitte bis Ende Juli erreicht wird. Auf­grund sei­nes von einigen als wenig anspre­chend wahrgenom­me­nen Geschmacks und sei­ner gerin­gen Haltbarkeit wird er heutzu­tage kaum noch wirt­schaft­lich ange­baut.

Die Früc­hte sind mit­tel­groß bis groß, 45 bis 55 mm hoch sowie 58 bis 73 mm breit und nei­gen zu unsym­me­tri­scher Gestalt. Die Schale ist dünn und glatt, sie hat eine sehr gleichmäßige grün­lich-weiße Farbe, die mit der Reife in ein weiß­l­i­ches Gelb übergeht. Die Schale ist bepunk­tet und leicht bewachst. Das Fruchtfleisch ist von weißer bis hellgelber Farbe, mildsäuer­lich und saf­tig. Nach der Ernte wird es jedoch schnell meh­lig und tro­cken. Der Vit­amin-C-Gehalt ist mit­telmäßig. Die Sti­elhöhle ist mit­tel­tief und häufig leicht beros­tet, der Stiel ist lang und dünn. Der Kelch sitzt eben­falls in einer tiefen Höhle, von der Rippen aus­ge­hen, die sich über weite Teile der Frucht zie­hen.

Der Baum blüht früh bis mit­telfrüh und lang­an­hal­tend. Der weiße Klarapfel ist ein Sommerapfel, die Äpfel rei­fen bereits Mitte bis Ende Juli. In man­chen Gegen­den wird er des­halb auch als „Jakobia­pfel“ bezeichnet, weil bereits um den Fest­tag des Hei­ligen Jako­bus am 25. Juli die ers­ten Früc­hte rei­fen.

Die Sorte eig­net sich gut für Apfelmus und Apfel­strudel, aber auch als Tafe­l­apfel. Da der Apfel sehr dru­ck­empfind­lich und nur etwa zwei bis drei Wochen lager­fähig ist, ist er heute im Erwerbs­anbau unbedeu­tend, weil seit der Einfüh­rung von moder­nen Obst­la­gern wesent­lich bes­ser schme­ckende Äpfel aus dem Vor­jahr vor­han­den sind. Apfelsaft aus Kla­räpfeln ist eher ungewöhn­lich, aber mög­lich.

Weißer Winterglockenapfel

Markus Hagenlocher, CC BY-SA 4.0

Der Glo­cken­apfel (auch „Weißer Win­ter­glo­cken­apfel“, „Alt­län­der Glo­cken­apfel“, „Schwei­zer Glo­cken­apfel“, „Ech­ter Glo­cken“) ist eine alte Apfelsorte mit guten Lager­ei­genschaf­ten, die sich zum Frischver­zehr wie auch zur Ver­arbei­tung eig­net. Sie ist Mitte des 19. Jahrhunderts ver­mut­lich in der Schweiz / in Süd­deutsch­land oder im Alten Land (Nieder­elbe) oder vielleicht auch in Tsche­chien als Zufallssämling ent­stan­den und heute über ganz Deutsch­land ver­brei­tet ist. Die Sorte wurde 2024 Streu­obsts­orte des Jah­res in Nord­deutsch­land.

Der Glo­cken­apfel war früher sehr ver­brei­tet und wird heute noch gelegent­lich als Erwerbs­obsts­orte ange­baut. Aus einer Kreuzung mit Red Deli­cious ging die 1969 ein­geführte Sorte Glos­ter hervor.

Die kurz gesti­el­ten, großen Früc­hte sind im Oktober pflück­reif und ab Dezember genuss­reif – womit sie zu den Win­te­räpfeln gehören –, und kön­nen im Kühlla­ger sechs Monate (bis Juni) gela­gert wer­den. Der Geschmack ist besonders aroma­tisch, etwas herb mit aus­gepräg­ter, etwas scharfer Säure. Das fast weiße Fruchtfleisch ist wenig saf­tig, sehr fest und zer­fällt auch beim Kochen kaum.

Wiesenapfel

Trollfreie Zone, CC BY-SA 3.0

Der „Wie­sen­apfel“ ist für alle Böden und Lagen geeig­net. Besonders gut geeig­net ist er jedoch für Höh­enla­gen bis 500 m. Die Frucht ist mit­tel­groß, das Fruchtfleisch fest. Die Schale ist fest und glatt. Der Ertrag setzt früh ein, ist hoch und regelmäßig. Die spritzige Säure bestimmt den Cha­rak­ter die­ser Sorte, so dass sie für Frischver­zehr weni­ger geeig­net ist.

Der Baum besitzt eine gute Pol­len­ei­genschaft und ist auch als Pollenspen­der geeig­net. Die Anfäl­ligkeit gegen Krankhei­ten und Schädlinge ist sehr gering, auch Frost­schäden an Holz und Blüte tre­ten kaum auf. Wegen der sehr hohen Saf­t­ausbeute handelt es sich um eine bevor­zugte Sorte zur Most­ver­arbei­tung; sie ist aber auch für Brennzwe­cke geeig­net.