Aus der Chronik der ehemaligen Bürgermeisterei Ederen,
bestehend aus den Gemeinden Ederen und Gereonsweiler
Jahr 1830
Population Geburten Darunter
unehelich
geboren
Todesfälle Darunter
Personen
über 90 Jahre
Trau­ungen Anzahl der
geimpften
Kinder
Zum
Liniendienst
eingestellt
Anzahl der die Elementarschule
besuchenden Kinder
Männl.Weibl. Männl.Weibl. Männl.Weibl. KnabenMädchen
790 740 39 29 1 18 27 . 7 56 6 140 125
Viehbestand
Pferde Rindvieh Schaafe Ziegen Schweine
123 438 210 40 109

Acker-Erzeugnisse.

Weizen Roggen Gerste Hafer Spelz Buchweizen Rübsaamen Kartoffeln
Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen
Es sind im Jahr 1830 bestellt .. 430 500 520 820 - 240 150 470
Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel
Ertrag pro Morgen ............... 7 10 20 21 - 15 41/2 90
Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr.
Preis pro Berliner Scheffel ...... 2 121/2 1 201/3 1 11/6 . 183/10 . . 1 1/6 3 . . 14
Pr. Cour.
Thlr. Sgr.
Preis des Heues pro Centner ................................. . 20
Preis des Strohes pro Centner ............................... . 8
Preis des Leinsaamens pro Berliner Scheffel .... . .
Preis des Flachses pro Stein .................................. 1 .
Preis des Ackerlandes pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. 80 .
mittelmäßig ............. 70 .
schlecht ............. 55 .
Pr. Cour.
Thlr. Sgr.
Preis der Butter pro Pfund ............. . 5
Preis des Käses pro Pfund ............. . .
Preis der Landwolle pro Pfund .. . 7
Preis des Wiesen- und Weidenlandes
pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. 90 .
mittelmäßig ............. 75 .
schlecht ............. 60 .

Unständige Nachrichten.

Am 20ten April wüthete ein furch­tbar hef­ti­ger Sturm, wel­cher in der Umge­gend viele Bäume ent­wur­zelt und die Däc­her abge­deckt und sons­tige Ver­wüs­tun­gen ange­rich­tet hat, in der hie­sigen Bürgermeisterey aber nur von ganz unbedeu­ten­den Nacht­heilen gewe­sen ist.

Die anhal­tend nasse Witte­rung die­ses Som­mers ver­di­ent bemerkt zu wer­den, die­selbe hat einen nacht­hei­ligen Einfluß auf viele Feld-Erzeug­nisse gehabt, ohne daß man doch grade behaup­ten kann, daß ein Mißjahr gewe­sen ist.

Der Auf­bau des neuen Schulhauses zu Ede­ren für eine Summe von 1150 Tha­ler ist zu Stande gekom­men; der Bau­platz ist aus der Wiese des Mathias Zill­kensZill­kens, Mathias für 89 Thlr 15 Sgr von Letzte­rem gekauft wor­den.

Die Beda­chung und einige andere schadhaf­ten Einrich­tun­gen der alten Küs­ter-Woh­nung zu Ede­ren wurde mit einem Kos­ten-Auf­wand von 69 Tha­ler 28 Sgr wieder herge­stellt.

Im Anfange des Jah­res zeig­ten sich die natür­li­chen Blattern, es erkrank­ten in Ede­ren eine Per­son, in Gere­ons­weiler eben­falls an diese Epidemie. Letztere, ein Mädchen von 20 Jah­ren, erlag der­sel­ben.

Das alte Schulhaus in Ede­ren wurde für 343 Tha­ler öff­ent­lich ver­kauft und die Kauf­schil­linge zum Auf­bau des neuen Schulhauses ver­wandt.

Am Ende des Jahrs hat die Bürgermeisterey mehrmale Einquar­tie­rung gehabt, eine Abt­hei­lung des 27ten Kön­igl. Preußi­schen Inf­an­trie-Regi­ments zum vier­ten Armee­korps gehö­rig, hat eine Nacht im Dorfe Ede­ren zuge­bracht; dagegen wird eine Abt­hei­lung der 2ten Esk­a­dron des 7ten Cui­ras­sier-Regi­ments längere Zeit in der Bürgermeisterey ver­weilen.

Ein­ge­tra­gen Gere­ons­weiler den 17. August 1831.

Der Bürgermeis­ter
  SchunkSchunk

Die Gemeinde­räthe
  KopsKops
  LamersdorffLamersdorff
  SchröderSchröder
  KleinermannKleinermann
  KochKoch
  DerigsDerigs
  MockenMocken
  Sie­benSie­ben