Jahr 1840 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Acker-Erzeugnisse.
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Der Winter von 1839/40 war nicht strenge, aber andauernd; noch bis weit im April hinein hatten wir Kälte und Frost. Die Winterfrüchte wurden dadurch sehr zurückgehalten, aber nur der Raps ging zu Grunde. Die Erndte war dem ungeachtet von jeder Fruchtgattung ergiebig zu nennen. Die eigentliche Sommerzeit war sehr kurz, da schon gegen Ende October sich wieder Fröste einstellten und dann bald ein sehr strenger anhaltender Winter folgte, der der Wintersaat verderblich wurde. Auch in diesem Jahre zeigte sich eine große Menge Raupen und es gerieth fast gar kein Obst.
An die Stelle des auf sein Gesuch entlassenen Nicolas Alexander LamersdorffLamersdorff, Nicolas Alexander, wurde der Ackerer Heinrich ErvenErven, Heinrich zu Gereonsweiler zum Mitgliede des Gemeinderathes ernannt. Lamersdorff hatte diese Stelle 15 Jahre bekleidet.
Am 9. März Abends 7 Uhr entstand in den Gebäulichkeiten der Gebrüder EhserEhser in der Cölnstraße Feuer, welches sich so schnell verbreitete, daß in ganzer kurzer Zeit auch die Nachbar-Häuser von Reiner KriegerKrieger, Reiner, Ww Hermann WillmsWillms, Ww Hermann & Erben, Conrad MaibaumMaibaum, Conrad von den Flammen ergriffen und mit Scheunen und Stallungen eingeäschert wurden. Um dem Weitergreifen des Feuers Einhalt zu thun, mußte der zunächst bedrohte Theil des Gebäudes von Heinrich MaibaumMaibaum, Heinrich niedergerissen werden. Die Gebäude waren zum Glück alle bei der Provinzial-Feuer-Societät assecurirt. Auch war die verbrannte Mobiliarschaft der Gebrüder Ehser, worunter 2 Pferde, 8 Stück Rindvieh, 1 Mutterschwein, 1 Ziege und 8 Schaafe, bei Colonia versichert und wurde von derselben mit 550 Thaler verhütet.
Mit tiefem Schmerz wurde auch hier wie allerwärts die heisse traurige Nachricht von dem am 7. Juni d.J. 4 Uhr Nachmittags erfolgten Hinscheiden unseres unvergeßlichen Landesvaters Königs Friedrich Wilhelm IIIFriedrich Wilhelm III Majestät, kund. Am 15. October nahm Se Majestät Friedrich Wilhelm IVFriedrich Wilhelm IV die Huldigung der sämmtlichen Stände Preußens in Berlin feierlichst entgegen, bei der Huldigung in Königsberg am 10. September erliessen Allerhöchstdieselben eine ausgedehnte Amnestie.
Der unterzeichnete Bürgermeister war Theilnehmer an der in Aachen Stattgefundenen Wahl des Huldigungsdeputirten.
Zur Deckung der Gemeinde-Bedürfnisse wurde umgelegt:
a) auf die Grundsteuer 366 Thaler 29
b) auf die Klassensteuer 129 Thaler 28 Sgr 8 Pfg
Eingetragen Gereonsweiler den 20. April 1841.
Der Bürgermeister Die Gemeinderäthe
SchunkSchunk MockenMocken
CorstenCorsten
ErvenErven
SchmitzSchmitz
PlatzbeckerPlatzbecker
SybenSyben
KochKoch