Jahr 1854 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Acker-Erzeugnisse.
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In der Nacht des 20. Februar 1800 vier und fünfzig brach in dem bei der Rheinischen Provinzial-Feuer-Societät zu Thlr 120 versicherten Wohnhause des Johann Wilhelm WüllenweberWüllenweber, Johann Wilhelm /:Haus No 140:/ zu Gereonsweiler Feuer aus. Durch rasche entschlossene Hülfeleistung der Nachbarn wurde aber das Feuer im Beginne gedämpft und einer weiteren Ausdehnung vorgebeugt. Die durch die Taxatoren ermittelte und dem Wüllenweber Seitens der Societät ausgezahlte Entschädigung beträgt 10 Thlr 13 Sgr 4 Pfg. Das Mobiliar war nicht versichert. Die angestellte Untersuchung über die Entstehung des Brandes hat zu einem Resultate nicht geführt.
Am 20. Maerz wurde zur Vikarie Gereonsweiler für Abhaltung eines Anniversariums mit Laudes für die Seelenruhe des Egidius BürschgensBürschgens, Egidius die Summe von Ein und fünfzig Tahlern fünfzehn Sgroschen gestiftet.
Unter'm 25. November schenkten Geschwister RochelsRochels zu Ederen der Pfarrkirche daselbst zur Abhaltung einer wöchentlichen Heil-Lesemesse und zur Begleitung zweier Anniversarien mit Orgel die Summe von Achthundert Thalern.
In diesem Jahre wurde in der Pfarrkirche zu Gereonsweiler eine neue Orgel /:mit Kasten und Zubehör:/ errichtet. Die Kosten dieses Baues wurden theils durch freiwillige Gaben und Collecten von den Pfarr-Einsassen aufgebracht.
Der bisher als Lehrer der zweiten Schulclasse zu Ederen fungirende Schulamts-Aspirant Mathias SchäferSchäfer, Mathias trat in das Lehrer-Seminar zu Kempen ein und wurde dessen Stelle durch den qualificierten Lehrer Carl SchlegetSchleget, Carl aus Düren besetzt.
An der zweiten Erneuerungsperiode der Gemeideräthe schieden in diesem Jahre durch Loos aus:
a) für Ederen:
Franz Mathias KopsKops, Franz Mathias aus der IIten, 2) Christian SybenSyben, Christian aus der ersten Classe, und freiwillig nahm seine Entlassung Johann Joseph KopsKops, Johann Joseph aus der II. Classe.
b) für Gereonsweiler:
Konstantin SchunkSchunk, Konstantin aus der dritten, und Reiner EhserEhser, Reiner aus der ersten Classe.
Es wurden unter'm 25. November zur Wiederbesetzung dieser Stellen gewählt:
a) für Ederen:
Franz Mathias Kops jun. und 2) Franz Mathias Kops senior in der zweiten, 3) Jacob ZanderZander, Jacob in der ersten Classe.
b) für Gereonsweiler:
Constantin Schunk in der dritten, und 2) Peter Theodor PfingstenPfingsten, Peter Theodor in der ersten Classe.
Durch Decret der Königlichen Regierung, Abtheilung des Inneren zu Aachen vom 9ten Maerz d.J., 5638.I, wurde die zwischen Ederen und Gereonsweiler strittige Gemeinde-Flur-Grenze definitiv festgesetzt, und demnächst die verfügte Aussteinung bewirkt, nachdem dem Ortsbürgermeister von Gereonsweiler unter'm 20. März Abschrift des Dekrets zur Mittheilung an den Gemeinderath zugefertigt worden.
Gegen diese Entscheidung erhob die Gemeinde Gereonsweiler Rekurs an die höhere Behörde, welcher im Juni d.J. an hiesige Stelle gelangte und noch schwebend ist.
Die mit Ende December 1853 gefallene, allen Fuhrwerksverkehr hemmenden Schneemassen, gingen auch in den Monat Januar dieses Jahres hinüber. Es lösten sich dieselben zwar allmählich auf, jedoch kehrten die Schneegestöber vor und nach bis den Monat Februar hindurch wieder zurück.
Die Monate Maerz und April waren mit trockener Witterung zum größeren Theil abgelaufen, überhaupt war von Ende October 1853 bis Hälfte April 1854 natürlicher Regen nicht gefallen.
Die Sonnenhitze im Laufe dieses Sommers war eine höchst seltene; dieselbe erreichte in den Tagen des 18ten bis 26. Juli die seltene Höhe von 37-40 Grad, /:27-30 Grad im Schatten:/; in Folge derselben sind in hiesiger Gegend einige Menschenopfer gefallen, u.a.: zwei Mannspersonen aus Dürboslar und eine dritte aus Siersdorf, sowie auch hin und wieder einige Pferde plötzlich der Hitze erlagen.
Da der Juni und die erste Hälfte Juli durchgehend regnerisch war, so verspätete sich die Erndte der Halmfrüchte, die übrigens eine mittelmäßige war. Die Heuerndte aber ist größtentheils mißlungen.
Am 18. November d.J. wurde die Erde cirka 1/4tel Fuß hoch mit Schnee überdeckt, welcher sich jedoch in den beiden folgenden Tagen auflöste; am 22. November fiel aber der Schnee bis 1 Fuß hoch. Derselbe löste sich aber durch Regen wieder auf und hielt Letzterer, mit Sturmwind vereint, bis Jahresschluß an. Am 29ten November war der Windsturm sogar von Blitz begleitet. Der Regengüsse wegen schwollen gegen Ablauf des Jahres Ströme, Flüsse und Bäche ungewöhnlich hoch an.
Zur Deckung der Communal-Bedürfnisse ist umgelegt worden:
a) für die Gemeinde Ederen:
auf Grundsteuer 552 Thlr 18 Sgr 10 Pfg
auf Klassen- und Klassificirte Einkommensteuer 279 Thlr 8 Sgr 4 Pfg
b) für die Gemeinde Gereonsweiler:
auf Grundsteuer 552 Thlr 18 Sgr 10 Pfg
auf Klassen- und Klassificirte Einkommensteuer 279 Thlr 8 Sgr 4 Pfg