[Anm.: die Statistik für das Jahr 1856 fehlt]
Im Monat Januar dieses Jahres wurde der seitherige Pfarrer an der Pfarrkirche zu Gereonsweiler Franz Xaver Joseph ReckReck, Franz Xaver Joseph in gleicher Eigenschaft nach Bonderath im Kreise Schleiden berufen und die Pfarrstelle in Gereonsweiler dem bisherigen Stiftsvikar zu Aachen Franz Wilhelm Alois WeidenhauptWeidenhaupt, Franz Wilhelm Alois übertragen.
Am 3ten Maerz dieses Jahres Nachmittags, brach in dem bei der Vaterländischen Feuer-Versicherungs-Gesellschaft zu Elberfeld versicherten Gebäulichkeiten des Peter Joseph NeuhsNeuhs, Peter Joseph, Ackerer und Wirth, sub No Haus an der Landstraße zu Gereonsweiler Feuer aus, wodurch die Gebäulichkeiten des Neuhs sehr beschädigt und die Mobilien meistens zerstört wurden; auch letztere waren bei der vorgedachten Gesellschaft versichert. Nachbargebäude sind von dem Feuer nicht erreicht worden. Die Nachforschungen über die Entstehung des Brandes haben zu einem Resultate nicht geführt.
Durch Gesetz vom 15. Mai dieses Jahres wurde die Gemeindeordnung vom 11. Maerz 1800 fünfzig außer Kraft gesetzt und an deren Stelle die vom 23. Juli 1800 fünf und vierzig mit einzelnen Abänderungen wieder eingeführt. In Ausführung dieser letzteren schied die Hälfte der für jede Wähler-Klasse bestehenden Gemeindeverordneten aus.
Das Loos der Ausscheidung traf die Mitglieder:
a) für Ederen:
Leonard MohnenMohnen, Leonard, in der 3ten; 2tens Franz Mathias KopsKops, Franz Mathias, in der 2ten und Jacob ZanderZander, Jacob, in der 1ten Klasse.
b) für Gereonsweiler:
Constantin SchunkSchunk, Constantin, in der 3ten; Leonard MevihsenMevihsen, Leonard, in der 2ten und Peter Theodor PfingstenPfingsten, Peter Theodor, in der ersten Klasse
Nach dem Bestimmungen des Gesetzes über die Gemeinde-Verfassung vom 15ten Mai d.J. wurden durch und aus den Wahlberechtigten zur Besetzung der ausgeschiedenen Gemeindeverordneten durch gesetzliche Abstimmung gewählt:
a) für Ederen:
Franz Mathias Kops senior in der dritten, 2. Mathias PetersPeters, Mathias in der zweiten und 3. Jacob Zander in der ersten Klasse.
b) für Gereonsweiler:
Aegidius BeysBeys, Aegidius in der dritten, 2. Godfried LamersdorffLamersdorff, Godfried in der zweiten und 3. Leonard Mevihsen in der ersten Klasse.
Nachdem diese Wahlen durch den Herrn Landrath bestätigt, wurden die Neugewählten durch den Bürgermeister in ihre Function, welche mit dem Jahre 1800 sieben und fünfzig begann, eingeführt.
Die vorherrschende Witterung war abwechselnd anhaltend trocken und anhaltend regnerisch. In Folge dieses Witterungswechsels sind namhafte Erkältungs-Krankheiten, sogar unter erwachsenen kräftigen Personen vorgekommen.
Die Halmfrüchte lieferten einen befriedigenden Ertrag, ebenso die Kartoffeln, welche von der Fäulniß-Krankheit in weit geringerem Grade als in Vorjahren angegriffen waren; nur waren dieselben hin und wieder von Rost angesteckt.
Der frühen trockenen Witterung wegen sind Rüben und Wurzelgewächse, Futterkräuter, pp. hinter ihrem gewöhnlichen Ertrage und auch in Qualität zurückgeblieben.
Auf die neue Körner- und namentlich auf die Spät-Aussaat hatten die im Spätherbste Statt gefundenen Nachtfröste und die rauhe kalte Luft schädlich eingewirkt; durch das inzwischen eingetretene mildere Herbstwetter ist diese schadhafte Einwirkung aber größtentheils aufgehoben worden.
Die Geschwister RochelsRochels zu Ederen stifteten für Abhaltung einer achttägigen Frohnleichnams- und einer achttägigen Allerseelen-Abend-Andacht in der Kirche zu Ederen die Summe von Fünfhundert Thalern.
An Communal-Beischlägen wurde umgelegt:
a) für die Gemeinde Ederen:
auf Grundsteuer 611 Thlr 3 Sgr 7 Pfg
auf Klassen- und Klassificirte Einkommensteuer 328 Thlr 23 Sgr
b) für die Gemeinde Gereonsweiler:
auf Grundsteuer 892 Thlr 6 Sgr 9 Pfg
auf Klassen- und Klassificirte Einkommensteuer 448 Thlr 2 Sgr 6 Pfg