Jahr 1928 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
a) Ederen, b) Gereonsweiler
Acker-Erzeugnisse.
|
Im Jahre 1927 wurde mit dem Bau eines Rohrnetzes, zur Versorgung der Ortschaften Ederen, Gereonsweiler, Freialdenhoven, Welz, Barmen, Merzenhausen, Flossdorf und Roerdorf mit Trinkwasser, begonnen und zugleich der Wasserwerkzweckverband Barmen-Ederen gegründet. Wegen des gegenwärtig sehr hohen Zinsfußes, welcher sich während der Laufzeit noch um 2% erhöht hat und nunmehr 91/2 p.H. beträgt, mußte leider von dem ursprünglichen Plan, dem Bau einer eigenen Pumpstation, Abstand genommen und sich vorläufig mit dem Anschluß an das Wasserwerk Aldenhoven begnügt werden. Am 6. Februar erfolgte die Inbetriebnahme der Leitung in der hiesigen Bürgermeisterei. Obschon vor der Inbetriebnahme verschiedene Gegner auftraten, wird, nachdem die Bevölkerung sich jetzt von dem Nutzen der Anlage für Haus und Hof, sowie von der Bequemlichkeit derselben überzeugen konnte, die Einrichtung allerorts nur noch angenehm empfunden. Desgleichen hat sich schon bewiesen, welchen Wert die Wasserleitung bei Ausbruch eines Brandes hat. Am 27. Dezember brach nämlich bei dem Ackerer Reiner DiepenthalDiepenthal, Reiner in Gereonsweiler, Nr. 158, und zwar in dessen mit Stroh angefüllten Scheune, Feuer aus, welches im Augenblick, durch den starken Westwind begünstigt, auf die angrenzenden Stallungen, die meist aus Fachwerk bestanden, übergriff. Nur durch das Vorhandensein der Wasserleitung konnte das große Nachbargehöft von Martin RoggenRoggen, Martin, dessen Scheune nur durch einen Brandgiebel von der brennenden Scheune des Nachbarn getrennt war, unversehrt bleiben; auch das Wohnhaus des Diepenthal blieb aus diesem Grunde erhalten. Die Wasserleitungsanlage kostete rund 380.000,- RM.
Am 22. März wurde die Familie des Bergmannes Wilhelm PelzerPelzer, Wilhelm in Ederen, Nr. 39, von einem schweren Unglücksfalle heimgesucht, indem das 5 Jahre alte Kind Cäcilia PelzerPelzer, Cäcilia an erlittenen Brandwunden gestorben ist. Das Unglück wurde dadurch herbeigeführt, daß das Kind mit noch anderen Kindern in einer Hauswiese, wo dieselben zusammen gespielt hatten, einen Haufen trockenen Laubes anzündeten. Beim Aufflammen des Feuers gerieten die Kleider des Kindes in Brand und ehe Hilfe zur Stelle war, hatte dasselbe bereits so schlimme Brandwunden erlitten, daß es bereits nach einigen Stunden verstarb.
Die Ernte des Jahres 1928 kann als über das Mittelmaß hinaus bezeichnet werden. Die Witterung war während der Erntezeit überaus günstig, sodaß die gesamten Halmfrüchte gut eingebracht werden konnten. Die Hackfrüchte sind ebenfalls gut geraten.
Umlageprozentsätze
Grundvermögenssteuer
Ederen = 350% und 50% Wegegeld
Gereonsweiler = 300% und 15% Wegegeld