Jahr 1933 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
a) Ederen, b) Gereonsweiler
Acker-Erzeugnisse.
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Der Winter 1932/33 kann nicht als streng bezeichnet werden; nur in der Zeit vom 14. bis 29. Januar 1933 herrschte ziemlich starker Frost. Das Thermometer schwankte in diesem Zeitraum zwischen 8 bis 12 Grad unter Null. Am 30. Januar blieb die Temperatur für einige Zeit über dem Gefrierpunkt; später kam es dann nur noch periodisch zu leichteren Nachtfrösten.
Die Winterfrucht stand zu Beginn des Frühjahres ziemlich gut, sodaß mit einer gut mittelmäßigen Ernte gerechnet werden konnte. Diese Voraussicht bestätigte sich; auch war die Witterung während der Erntezeit im allgemeinen günstig, sodaß die Halmfruchternte sowohl an Quantität wie auch an Qualität als zufriedenstellend bezeichnet werden kann.
Bei den Kartoffeln ließ die Qualität zu wünschen übrig; es wurde viel über Fäulnis geklagt, jedoch konnte die Ernte trotzdem noch als mittelmäßig gelten. Der Zuckerrübenbau ist in den letzten Jahren eingeschränkt worden; die Zuckerrübenernte war ebenfalls mittelmäßig.
Am 30. Januar 1933 wurde Adolf HitlerHitler, Adolf zum Kanzler des deutschen Reiches ernannt. Am 9. Februar 1933 sind die Hitlerfahne und die schwarz weiß rote Flagge auf allen öffentlichen Gebäuden von S.A. Leuten gehißt worden.
Bürgermeister FahnenschreiberFahnenschreiber in Ederen wurde am 14. März 1933 beurlaubt. Die einstweilige Verwaltung der Ämter Ederen, Freialdenhoven und Welz wurde dem Bürgermeister RübkampRübkamp in Linnich übertragen. Die komissarische Ernennung zum Bürgermeister der Ämter Ederen und Welz erfolgte durch Verfügung des Herrn Regierungspräsidenten in Aachen vom 20.12.1933, I.5. Tageb. No (N.N.). Die Verwaltung der Amtes Freialdenhoven ist dem Bürgermeister LürkenLürken in Aldenhoven mit dem 1. Januar 1934 übertragen worden.
Der 1. Mai wurde von der neuen Regierung zum Tag der Arbeit bestimmt und entsprechend gefeiert.
Am 14. Oktober 1933 meldete Deutschland seinen Austritt aus dem Völkerbunde.
Dem ledigen Bergarbeiter Hubert JansenJansen, Hubert, 28 Jahre alt, ereilte auf Zeche Carl Alexander in Baesweiler am Donnerstag den 2. November 1933 der Bergmannstod. Als er nach Beendigung der Tagesschicht seinen Arbeitsstollen verließ, um sich zum Schacht zu begeben, wurde ihm unterwegs in einem engen Fahrweg von dem Wagen eines hier an ihn vorbeifahrenden Kohlenzuges der Brustkorb eingedrückt, was den sofortigen Tod zur Folge hatte. Der Verstorbene war ein braver und fleißiger Mensch und infolgedessen allgemein beliebt, sodaß den Angehörigen die aufrichtige Teilnahme entgegengebracht worden ist.
Am 22. März 1933 brach in der Scheune des Gastwirtes Wilhelm PfingstenPfingsten, Wilhelm in Gereonsweiler, Haus No 51, Feuer aus. Da sofort Löschhilfe zur Stelle war, konnte ein Umsichgreifen des Brandes verhindert werden; es verbrannte nur der Dachstuhl der Scheune. Der Schaden betrug schätzungsweise 1800,- RM und war durch Versicherung bei der Aachen-Leipziger-Feuerversicherungsgesellschaft gedeckt.
Umlageprozentsätze
Grundvermögenssteuer
Ederen = 300 v.H. und 50 v.H. Wegegeld
Gereonsweiler = 300 v.H. und 27 v.H. Wegegeld
Gewerbeertragssteuer
Ederen = 640 v.H. Filialsteuer = 768 v.H.
Gereonsweiler = 600 v.H. Filialsteuer = 720 v.H.
Gewerbekapitalsteuer
Ederen = 800 v.H.
Gereonsweiler = 750 v.H.
Bürgersteuer
Ederen = 400 v.H. über Landessatz
Gereonsweiler = 400 v.H. über Landessatz