Jahr 1936

a) Ederen, b) Gereonsweiler

Population Geburten Darunter
unehelich
geboren
Todesfälle Darunter
Personen
über 90 Jahre
Trau­ungen Anzahl der
geimpften
Kinder
Zum
Liniendienst
eingestellt
Anzahl der die Elementarschule
besuchenden Kinder
insgesamt Männl.Weibl. Männl.Weibl. insgesamt
a) 945 18 11 0 3 6 0 4 154
b) 955 10 10 0 4 6 1 7 160
Viehbestand
Pferde Rindvieh Schaafe Ziegen Schweine
a) 81 410 2 15 483
b) 95 417 4 22 475

Acker-Erzeugnisse.

Weizen Roggen Gerste Hafer Spelz Buchweizen Rübsaamen Kartoffeln
Preuss. Morgen Preuss. Morgen Preuss. Morgen Preuss. Morgen Preuss. Morgen Preuss. Morgen Preuss. Morgen Preuss. Morgen
Es sind im Jahr 1936 bestellt .. a) 560 314 94 202 ./. ./. 2 198
b) 795 487 94 417 ./. ./. ./. 188
Zentner Zentner Zentner Zentner Zentner Zentner Zentner Zentner
Ertrag pro Morgen ............... 13 13 12 12 ./. ./. ./. 110
RMPfg. RMPfg. RMPfg. RMPfg. RMPfg. RMPfg. RMPfg. RMPfg.
Preis pro Zentner ............. 950 8. ./../. 850 ./../. ./../. ./../. 290
./.
RM. Pfg.
Preis des Heues pro Centner ................................. 4 50
Preis des Strohes pro Centner ............................... 1 40
Preis des Leinsaamens pro Berliner Scheffel .... / .
Preis des Flachses pro Stein .................................. / /
Preis des Ackerlandes pro Preuss. Morgen: 
gut ............. 800 00
mittelmäßig ............. 700 00
schlecht ............. 500 00
RM. Pfg.
Preis der Butter pro Pfund ............. 1 60
Preis des Käses pro Pfund ............. 0 22
Preis der Landwolle pro Pfund .. / /
Preis des Wiesen- und Weidenlandes
pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. 1400 00
mittelmäßig ............. 1000 00
schlecht ............. 600 00

Der Win­ter 1935/1936 kann als mild bezeichnet wer­den. Im Frühjahr und Som­mer 1936 waren die Nieder­schläge sehr gering. Im Oktober setzte alsdann eine Regenpe­riode ein, die mit klei­nen Unter­bre­chun­gen den gan­zen Win­ter hindurch bis zum April 1937 anhielt. Seit Men­schenge­den­ken ist in einem sol­chen Zei­t­raum eine der­ar­tige Was­ser­menge wohl kaum mehr gefal­len. Die Flüsse und Bäche führ­ten fast bestän­dig Hoch­was­ser.

Die Win­terfrucht stand im Frühjahr im Allgemei­nen gut. Die Ernte war daher eine gut mit­telmäßige. Durch ein güns­tiges Ern­tewet­ter war die Quali­tät der geern­te­ten Halmfrüc­hte sehr gut. Die Kar­toffel- und Hackfruchternte kann als gut bezeichnet wer­den.

Am 14. November 1936 ver­un­glückte der Bergmann Heinrich ColletCollet, Heinrich aus Ede­ren im unter­irdi­schen Betrieb der Zeche Carl Alexan­der in Baes­weiler töd­lich.

Im Herbst 1936 hat­ten wir bei Gelegen­heit der im hie­sigen Gelände vor­genom­me­nen mili­täri­schen Übun­gen die ers­ten Einquar­tie­run­gen von Truppen des neuen Reichshee­res. Die Sol­da­ten zogen unter Flag­gen­ge­schwenk in die Ort­schaf­ten ein und wur­den von den Bewoh­nern mit Begeiste­rung empfan­gen.

Sons­tige wich­tige Ereig­nisse inn­er­halb der Gemein­den Ede­ren und Gere­ons­weiler sind nicht zu ver­zeich­nen.

Umla­ge­sätze

Grundver­mö­gens­steuer

Ede­ren = 300 v.H. und 50 v.H. Weg­egeld
Gere­ons­weiler = 300 v.H. und 27 v.H. Weg­egeld

Gewerbe­er­trags­steuer

Ede­ren = 640 v.H.     Gewerbe­fi­li­al­steuer = 768 v.H.
Gere­ons­weiler = 600%     Gewerbe­fi­li­al­steuer = 720 v.H.

Gewerbe­ka­pi­tal­steuer

Ede­ren = 800 v.H.
Gere­ons­weiler = 720 v.H.

Bürger­steuer

Ede­ren = 500 v.H. des Landes­sat­zes
Gere­ons­weiler = 500 v.H. des Landes­sat­zes

Bier­steuer

Ede­ren = 3,- RM je hl
Gere­ons­weiler = 3,- RM je hl

Zusatz: Am Sonn­a­bend, den 7. März 1936 erfolgte die Besetzung der durch den Lokar­no­pakt ent­mili­ta­ri­sier­ten Rhein­landzone durch die Truppen des Reichshee­res.

Die Reichs­tags­wahl fand am 29. März 1936 statt. Die Abstim­mung für den Füh­rer ergab 98,75 v.H.

Der Herr Regie­rung-Präsident in Aachen hat durch Ver­fügung vom 27. März 1936, I.5 Nr. 42I, mit Wirkung vom 1. April 1936 folgen­des ange­ord­net: Das Amt Ede­ren wird auf­ge­löst. Die Gemein­den Ede­ren, Gere­ons­weiler, Roerdorf und Welz wer­den zu einem neuen Amte "Lin­nich-Land" zusam­men­ge­schlos­sen.

Heute, den 12.4.1936, fei­erte die katholi­sche Kir­chengemeinde Ede­ren die Primiz des Neu­pries­ters Theodor Sybe­richs, Sohn des Gast­wir­tes Heinrich Sybe­richs in Ede­ren. Der Weg vom Eltern­hause bis zur Pfarr­kir­che war reich geschmückt mit Tan­nen und Gier­lan­den. Sämt­li­che Ortsver­eine sowie die ganze Ein­woh­ner­schaft nah­men an der Feier teil. Die Feier schloß mit einem Fackelzug und Feuer­werk. Seit dem Jahre 1861 war aus dem Orte Ede­ren kein Neu­pries­ter mehr hervor­gegan­gen. Es handelte sich damals um den Neu­pries­ter Anton Rey; beim Ein­tritt in den Ruhe­stand war er Dechant von Kön­igswin­ter.