Wir haben beschlossen, unter dem Namen ›Chronik‹ in jeder Gemeinde unseres Verwaltungsbezirks ein Buch anlegen zu lassen, in welchem am Ende eines jeden Jahres in einfacher und gleichförmiger Art alles aufgezeichnet werden soll, was in dem Laufe des Jahres sich in der Gemeinde und für dieselbe Bemerkenswerthes zugetragen hat.
Der Zweck dieser Chronik geht nicht blos dahin, besonders merkwürdige und daher an sich schon der Aufbewahrung werthe Ereignisse und Begebenheiten dahin getreu zu verzeichnen, sondern darin auch alljährlich Nachrichten über verschiedene bestimmte Gegenstände aufzunehmen, die, wenn sie mitunter auch einzeln für sich nicht von besonderem Werth sind, einen solchen durch fortgesetzte Aufzeichnung allmählich doch gewinnen, indem sie nach Verlauf einiger Zeit Materialien zu interessanten, der Landesverwaltung und sonst nützlichen Vergleichungen darbieten und in Verbindung mit den, über vorgekommene außergewöhnliche Ereignisse und Begebenheiten geführten Notizen, späterhin die Elemente zu einer Geschichte und Statistik des hiesigen Regierungsbezirks abgeben können.
An sämmtliche Gemeinden unseres Verwaltungsbezirks ergeht daher hiermit die Aufforderung, eine solche Chronik anzulegen, sie sorgfältig fortzuführen, gut aufzubewahren, und dabei sich überall nach der besonders ertheilten Instruction zu richten.
Wahrheit und Zuverläßigkeit in den Angaben machen ein Haupt-Erforderniß dieses Werks aus. Diese Eigenschaften dürfen demselben nirgend fehlen, daher getreue Überlieferung der aufzubewahrenden Nachrichten überall dringend empfohlen wird.
Aus der Chronik wird auch hervor- und auf die Nachkommenschaft übergehen, was die Gemeinden zu der Verbesserung ihrer mancherlei öffentlichen Anstalten, zu der Vervollkommnung ihres Kulturzustandes geleistet und durch welche Anstrengungen sie es bewirkt haben. Die Nachkommenschaft wird solche dankbar erkennen und darin einen Sporn zu rühmlicher Nachfolge finden, überhaupt aber die Sorgfalt in treuer Aufbewahrung der heimathlichen Begebenheiten der Gegenwart, gewiß stets als ein werthes Geschenk ihrer Vorfahren ehren.
Aachen, den 8. April 1825.