Graf Wilhelm von WiedWied, Wilhelm von, Winand von HengbachHengbach, Winand von, Cano­nich zu Aachen und Scho­las­tiker zu Münstereifel, und meh­rere Rit­ter - dar­un­ter Adam von Ede­renEde­ren, Adam von - ord­nen eine Sühne zwi­schen Rit­ter Die­trich von Schimmann von Alden­hovenAlden­hoven, Die­trich von Schimmann von, Erbdros­ten von Jülich und dem Markgrafen Wilhelm von JülichJülich, Wilhelm von.

28. April 1355

Mit dem Ritter­sitz zu Alden­hoven war das Erbdros­ten­amt von Jülich ver­­­knüpft. 1333 war Die­trich Schie­mann von Alden­hoven Mar­schall von Jülich. Er hatte eine Fehde mit dem Markgrafen Wilhelm von Jülich, worin letzte­rer die Burg zu Alden­hoven ein­nahm. Es kam 1355 ein Ver­gleich zustande, worin die von bei­den Sei­ten ernann­ten Schiedsrich­ter, und zwar: Wilhelm Graf von Wied, Winand von Hencbach, Mathias von StommelStommel, Mathias von, Wer­ner von Brei­denbendBrei­denbend, Wer­ner von, Ger­ard von Weden­dorpWeden­dorp, Ger­ard von, Godert von der Hei­denHei­den, Godert von der, Hermann von EynenbergEynenberg, Hermann von, Scheuen von DroyneDroyne, Scheuen von, Adam von Ede­ren, Tilman von VuyrreVuyrre, Tilman von, Chris­tian von Durf­fendalDurf­fendal, Chris­tian von und Wer­ner von Vlat­tenVlat­ten, Wer­ner von, sämt­lich Rit­ter, den Aus­spruch dahin taten, Schie­mann müsse

  1. in Jülich einrei­ten. Der Mark­graf soll ihm nicht nur ver­zeihen, sondern auch Alden­hoven mit allem, was dort genom­men wurde, zurückge­ben,
  2. schwören, die dem Markgrafen ge­gebe­nen Lehnbriefe auf­rich­tig zu hal­ten und kei­nen Schaden dem Land oder den Leu­ten des Markgrafen zuzu­fügen oder zufügen zu las­sen,
  3. die wäh­rend der Fehde zu Bar­men Geschä­d­ig­ten zu ent­schä­d­igen,
  4. künf­tig vor des Markgrafen Gericht Recht zu neh­men und
  5. über die auf­ge­tra­ge­nen Lehen, wel­che der Markgraf zurückge­ben mußte, von vier Standesgenos­sen besiegelte Anerkennungs­briefe aus­zu­stel­len.

Es siegel­ten demnach die Rit­ter Bro­che von HuseHuse, Bro­che von und Adam von HusenHusen, Adam von, beide seine Brüder, und sein Neffe, der Knappe Rei­nard von Ede­renEde­ren, Rei­nard von.

Origi­nal Perga­men­turkunde; 57 cm x 41 cm, mit 12 anhän­gen­den Siegeln
Haupt­staats­ar­chiv Düs­seldorf; Jülich Urk. 230
Lacom­blet III Nr. 545

 

Abschrift

Wir Wil­lem greue van Wede, Win­ant van Hencbach canuyngh zu unser vrauwen zu Aichgen ind scho­las­ter zu Muns­ter in Eyfflen, Mathias van Stummel, Wer­ner van Brei­den­beint, Ger­art van Weden­dorp, Goedart van der Heyden, Herman van Eynenberg, Adaem van Ede­ren, Scheuen van Droyue, Tilman Vuyrre, Cris­tian van Durf­fendale ind Wer­ner van Vlat­ten, rittere, doin kunt ind beken­nen, dat want zwist ind unmynne uper­stan­den waren tus­schen deme meich­tighen hogeboren vurs­ten heren Wilhelme mar­cgreuen zu Guil­che, unsme liefme genedi­chen heir­ren an eyne syde, ind heren Diede­ri­che Schimmanne van Alden­houen, rittere, de unss vurge­n­an­ten heir­ren des mar­cgreuen sins gebore­nen heir­ren underseisse is ind dar­tzu sin rait, rit­ter, erf­dros­sitte sins huys, man ind burch­man an die ander syde, ind uns die­se­luen tzwist ind unmynne truwe­li­chen leyt waren as guden luden, die yers heir­ren ind des gemey­nen lands rast ind beste begerend syn: dar­umb hain wir mit unser oetmoe­di­ger bede unsme heir­ren deme mar­cgreuen aferbeden ind erc­reghen, dat he uns der vur­schreuen tzwis­tes ind unmyn­nen geloight ind gela­den hait, eynre sais­sin­gen ind min­lich­ger scheidine­gen na unsen bes­ten sin­nen darup zu spreichgene ind ze sais­sene; ind want her Diede­rich Schimman up ander syde vrunt­li­chen ind beger­li­chen an uns ver­suycht ind gesun­nen hait, dat wir uns der­se­luer zwist­lich­ger sachen underwin­den weulden umb eme mit syme gebore­nen heir­ren ze helpene in genade, myn­lichge scheidinege ind soyne: dar­umb hain wir uns der vur­schreuen zwis­tes ind unmyn­nen annoi­men, ind sagen ouch eind­recht­lichgen ind sament­lichgen tus­schen unsme heir­ren deme mar­cgreuen ind heren Schimmanne ind allen yeren vrun­den ind helpe­ren van beyden syden vur eyne grunt­lichge, vrunt­lichge, vaste, stede soyne. Zu dem yers­ten sagen wir, dat her Schimman unsme heir­ren deme mar­cgreuen zu genaiden, zu eren ind zu bes­se­ren zu Guilghe inriden sal zu unsme sagene, want uns dat moege­lich ind bil­lich dunckt; ind wil­che tzyt wir vurge­n­ante raitlude ind segere heren Schimman uys Guyl­che sagen ze ryden, so sal unse heirre der mar­cgreue eine unuerzoicht wedergeuen sin guyt, dat he zu Vrede­nalden­houen in sine hant geno­men hadde, ind dar­tzu die nayme, die eme alda van uns heir­ren des mar­cgreuen wegen geno­men is, die her Schimman mit kuntschaffe bewysen kan, los ledich ind unbe­cruet van yemanne. Vor­tme sagen wir, dat her Schimman unsme heir­ren dem mar­cgreuen siche­ren, gelouen ind zu den heilgen swe­ren sal alle die bri­eue, die unse heirre der mar­cgreue van heren Schimmanne hait, vaste, stede ind unuer­bruch­lich ze haldene ind dabi ze bliuene. Ind ouch sal her Schimman unsme heir­ren dem mar­cgreuen in urber sin ind sinre eruen nuwe bri­eue oeuer­geuen, besegelt mit syme segele as princi­pail in der sachgen, ind mit sege­len dryer anderre sinre vrunde of maghe, die alde bri­eue unuer­bruch­lich ze haldene ind dabi ze bliuen. Ind darzu solen her Schimman ind sine eruen sich des ver­bin­den, dat sy nummerme weder sy, weder yer lant noch lude gedoin insolen in ein­gher wyse, ind ouch dat ghein burch­man, de nu zu Veyen­auwe burch­man is of namails wer­den mach, noch nyeman anders, unsme heir­ren deme mar­cgreuen noch sinen eruen, noch yeren lan­den noch luden, die yn zu ver­antwer­den ste­ent, van deme huys noch vurburghen zu Veyen­auwe, noch van gheinre ves­ten, die man namails alda machgen moechte, gheinre kunne schade insolen doin in ein­gher wyse.

Ind want wir vurge­n­ante raitlude ind seghere die­ser vur­schreuen soyne eynd­recht­li­chen ind sament­li­chen gesacht hain, dar­umbe hain wir als urkunde ind gezuch der wairheit diese selue soyne ind die­sen brief mit unsen sege­len besegelt.

Oeuer­geuen des neis­ten dyn­stachs na sent Goe­ris dage, in den jairen unss heir­ren Dusent druhundert jair ind dar­nae in deme vunf ind vunfzichs­teme jaire.