Die Schöffen zu Aldenhoven weisen das Recht des Domkapitels als Grundherrn zu Aldenhoven, Lohn, Eschweiler und Inden, und des Grafen von Jülich als Vogt. Adam von EderenEderen, Adam von siegelt als Amtmann.
Die Schöffen zu Aldenhoven bekennen, daß der "ehrbar strenge Ritter, Herr Adam von Ederen" vor ihnen als Amtmann "der Herren vom Dom" (Domkapitel) erschienen sei, um die Grundrechte des Domkapitels und des Grafen von Jülich zu klären und festzulegen. Die Herren vom Dom waren die Grundherren von Aldenhoven, Lohn, Eschweiler und Inden, mit dem Grafen von Jülich als ihren "Beschirmer".
In der Vertragsurkunde werden die beidseitigen Rechte und Pflichten dargelegt. Der Amtmann der Herren vom Dom, Ritter Adam von Ederen, hat die Urkunde, wie die Schöffen von Aldenhoven, auch mit diesem Siegel bestätigt. Er hat ferner die Aufgabe, die Einhaltung der Abmachungen zu überwachen.
Original Pergamenturkunde, 38 cm x 18 cm
Historisches Archiv der Stadt Köln, Domstift Urk. 2/1119
Lacomblet III Nr. 529
Wir scheffen zo Aldenhoeuen doen kunt ind bekennen, dat vur uns komen ist der eirber strenge ritter her Daem van Ederen, as eyn amptman ind bumeyster unser herren vamme doem, ind uns gemaendt hait up deme wyslichen vaitgedinge umb alle die sachen, die unsen heren vamme doeme zobehoerende synt ind die man in deme vaigtgedinge zo bekleren pliecht. So is zo wissen, dat man deme vaitgedinge bedingen sall ban ind vrede van wegen unser genediger herren vamme doem, want sy herren synt zo Aldenhoeuen, zo Loen, zo Eschwylre, zo Inden, ind dat zo den vier hoeuen gehoert van deme hemell bis yn die erde, ind gerichte hauen bouen der erden ind under der erden. Vort sall man gebieden ban ind vrede van wegen unss genedigen herren van Guylch, as want he eyn besehyrmer is unser genediger herren vamme doem ind eyn vaight geheysschen unser genediger herren, ind darumb bewyst is van unsen genedigen herren vamme doem an eder hoffstat zo Aldenhoeuen, die hoffsguet is, vier virdel euen, ind an yederen vunfftzien morghen ackerlandz genant hoffslant vier virdell euen, wilche euen genant ist vaitzeuen. Ouch sall man gebieden ban ind vrede van wegen der amptluyde beyde unser herren vamme doem und des beschirmers unss genedigen herren van Guylch; ind man sall gebieden van wegen der vurschreuen herren ind beschirmers eyme yederen huysman recht zo geuen ind zo nemen, eynchem hoeueman sall man bidden recht zo geuen ind zo nemen; man sall ouch offenbairen dat gericht zo halden bouen der erden ind darunder, dat der amptman unser herren vamme doem dat also halde as des noit is, ind stock, vesser ind gefenckniss as sich dat geburt. Ind wero sach dat eynch man off wyff sich versumeden ind lyff verboerden, den sall der amptman unser herren vamme doem halden bis up den dyrden dach ind sall yn dan oeuerleueren der vaightdyen, umb dem manne off wyue scheffenordell zo doen ind sich darnae zo richten; ind van wilchem mynschen gericht wurde, id were bouen der erden off darunden, den loen des stockers sall der amptmann unser herren vamme doem bezalen. Item uns is ouch kundich dat eynche die bruche, die hogher werden gewyst van deme scheffen dan echtenhaluen schillynch, dat die der vaigdyen zobehoeren, ind die kleyne bruche synt halff des amptmans der vaighdyen ind halff des amptmans unser herren vamme doem. Vort sal der amptman der vaychdyen sprechen ind manen die scheffen as des noit geburt umb alle sachen, aen die sachen die den hoff antreffende synt, dae sall der amptman unser herren vamme doem selue umb manen. Ind der scheffenstoill sall gantz syn, ind off daean gebreche van godz gebodz wegen, dat gebrech sall man as dicke ervullen, umb dat under den scheffen egeyne vergeslicheit enkome; ind die scheffen soelen den scheffen kiesen by yren eyden, den sy wyssen der nutz ind goit ist. Ouch soellen unse herren vamme doem eynen boyden doen bestellen, der gehorsam sy yn ind der vaighdyen ind den scheffen, ind unse herren vamme doem soellen eme lonen. Ouch sal der amptman unser herren vamme doem jairs zo eynre zyt doen verkundigen in der kirchen, dat eyn yeder hoffsman by den anderen sy ind der amptman der herren vamme doem sall sy vraighen, umb eynch yn an den hoeue gebreche; ind ouch sall he kunt doen off ym an eynchen hoffsman yet gebreche, up dat deme hoffsman nyet verkurdt enwerde ind ouch deme hoeue; ind wer zo deme hoffsgedynge nyet enqueme, de hette gebruchet echtenhaluen schillinck up genaide, halff unsen herren vamme doem ind halff der vaightdyen. Ouch so gehoirt der heirlicheit vamme doem zoe, dat sy zo Aldenhouen eynen gruysstock halden soellen, ind die moelen soellen sy zo Berchmoelen halden umb dat die naeberen nyet vorder endurffen, ind die naeberen ensoellen ouch nyet vorder asverre yn die moelen gereytschaff gedoin kan. Vort so weys der amptman unser herren vamme doem waill unser herren erue, peichte, toll ind tzynse ind byuall, ind sall ouch den scheffen alletzyt kunt doen ind egeynen man eruen noch unteruen sall, idt ensy ouermitz die scheffen, want der scheffen daevan syn recht hait an yederen untfenckniss kleyn off grois, dat zo wyssen ist eylff sumberen biers up genaide. Ouch ensall der amptman unser herren vamme doem egeynen man affspendich machen syns erffs, he enhaue ym naegefolght myt gericht sees wechen ind dry daghe. Ind want uns dese vurschreuen sachen kundich synt, dat unsen vurfaderen dit alsus kundich gewest ist zo halden, so kennen wir't ouch gern zo halden, ind umb dat hieynne geyne vergesslicheit zo enkome, so hait uns gebeden der eirber strenghe ritter her Daem van Ederen as eyn amptman ind bumeyster unser herren vamme doem, yme deser sachen brieue zo geuen besegelt mit unsem segell, dat wir scheffen gerne gedain hauen, umb dat die sachen ouch de bas gehalden werden, ind haint zo getzuge der wairheyt unse segell an dosen brieff gehangen, in beheltniss unser herren vam doem ind der vaichdyen yrs rechtz ind mallich des syns.
In deme jaer uns herren Dusent dryhondert vier und vunfftzich, des anderen gudestachs nae deme h. Druytziendaghe.