27.06.2017 Alter: 7 Jahr(e)
Katego­rie: Dorf­le­ben, Sons­tiges, Vor x Jah­ren

Von: Richard Reu­ters
25586 mal gele­sen

Vor 160 Jah­ren: Anhal­tende Dürre in der Region

Im Jahre 1857 berich­tet die Chro­nik der ehe­ma­ligen Bürgermeiste­rei Ede­ren:

"Der Win­­ter de 1856/7 war ein sehr gelin­der und durch­­ge­hend tro­­cken; der Frühling lieferte mit­­un­­ter einigen schwa­chen Regen; der Som­­mer, Herbst und übrige Theil des Jah­­res waren aber ganz tro­­cken und gehörte der Regen im Allgemei­­nen zu den Sel­­ten­hei­­ten.

Die Erndte der Halmfrüc­hte wurde durch die starke Sommer­hitze sehr beschleu­­nigt; Erb­sen, Boh­­nen und Hafer wur­den aber dadurch inso­fern nach­t­hei­­lig betroffen, als die­sel­­ben meis­­tens geno­­threift und nicht zum gewöhn­li­chen Aus­­­wuchs gekom­­men sind; Letzters war auch in Bezug auf die Kar­toffeln der Fall.

Ebenso wirkte die anhal­­tende Tro­­cken­heit auf die Gar­­ten­ge­wächse, das Heu und den Klee so nach­t­hei­­lig ein, daß der Mangel an Vieh­­fut­­ter allgemein wurde, in Folge des­sen die so beträcht­­lich gestei­ger­­ten Pferde- und Rindvieh-Preise vor und nach bedeu­­tend her­un­ter­gegan­gen sind.

Außer Rog­gen, Wei­­zen und Gerste liefer­­ten die übrigen Gar­­ten-Erzeug­­nisse durch­­ge­hend einen ganz mit­­telmäßigen theils auch einen ganz schwa­chen Ertrag. Kern- und Stein­obst ist nur in ein­­zel­­nen Berei­chen, jedoch auf­­fal­lenderweise - sogar in dicht neben ein­an­der belege­­nen Gär­­ten und Obstwie­sen - sehr ver­­­schieden­ar­­tig gedie­hen.

Neben der anhal­­ten­den Dürre erreg­­ten die in hie­si­­ger Nach­­bar­schaft und in ent­­fern­te­ren Gegen­den ent­­­stan­de­­nen vie­len ver­­hee­ren­den Feuersbrünste allgemei­­nen Schre­­cken /:wovon jedoch die hie­­sigen Gemein­den ver­­schont blie­­ben:/. Fast täg­l­ich wur­den neue Brand­un­­glü­­cke kund, davon nicht sel­­ten zwei bis drei in dem­sel­­ben Kreise.

Bei dem vor­­herr­­schen­den Was­ser­­mangel wurde man nur sel­­ten des Feuers Meis­­ter. Im Allgemei­­nen wurde der Ver­­mut­hung Raum gege­­ben, daß schlech­­tes Ges­indel die Brand­­stif­­ter seien."