Pflanzplan und Beschreibung der einzelnen Bäume

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Lage­plan­ba­sis: Bezirks­regie­rung Köln (Opens external link in new windowTIM-Online - Geo­b­a­sis­da­ten der Ver­messungs- und Katas­terver­wal­tung NRW).

Lageplan

Büttners Rote Knorpelkirsche

Von Tatooine1 - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Büttners rote Knor­pelkir­sche, auch Altenbur­ger Melo­nen­kir­sche oder Quer­fur­ter Kön­igskir­sche, ist eine zu den Knor­pelkir­schen gehörende rotb­unte Sorte der Süßkir­schen.

Die Frucht ist unregelmäßig, groß bis sehr groß, breit und herzför­mig. Die zähe Haut ist ent­gegen dem Namen überwiegend leuch­tend gelb und nur bei Vollreife an der Son­nen­seite hellrot. Das Fruchtfleisch ist hellgelb und knor­pel­lig fest mit mäßigem Saft. Der Geschmack ist süß würzig mit leich­ter Säure. Sie hat eine mit­tlere Platz­fes­tigkeit. Der Stein ist rund­lich, klein und löst sich nicht gut vom Fruchtfleisch. Der Stiel ist etwa 5 cm lang und steht in einer wei­ten und tiefen Grube. Sie reift in der 5. Kir­sch­wo­che.

Der Baum ist starkwach­send mit gedrun­ge­ner, breitkuge­li­ger Krone. Er trägt gut und regelmäßig. Der Baum ist selbstste­ril und braucht einen Befruch­tungs­partner. Geeig­net sind Hedelfin­ger Rie­sen­kir­sche, Regina, Schnei­ders späte Knor­pelkir­sche, Große Schwarze Knor­pelkir­sche und Kass­ins Frühe.

Conference Birne

Con­ference ist eine Haupts­orte der Birne (Pyrus com­mu­nis). Sie wurde 1895 vom eng­li­schen Züch­ter Tho­mas Francis Rivers bei der Natio­nal Pear Con­ference der Royal Horti­cultu­ral Society in Chiswick ein­geführt und wurde nach die­ser benannt ('Kon­ferenzbirne').

Der Baum ist in ers­ter Linie für Formobstbau geeig­net, auch Hoch­stämme und Spaliere sind mög­lich. Die Sorte ist für den Hausgar­ten gut geeig­net, für den euro­päi­schen Erwerbs­anbau ist sie eine Haupts­orte. Da sie auf Quit­ten­un­ter­lage gut ver­träg­l­ich ist, wird sie häufig als Stammbild­ner für andere Bir­nensor­ten ver­wen­det.

Die Frucht ist mit­tel­groß, 50–60 mm breit, 70–100 mm hoch, etwa 155–200 g schwer. Die Gestalt ist fla­schenför­mig, kelchbau­chig, um den Kelch gerun­det, sti­elwärts zuge­spitzt und leicht ein­gezogen. Eine Sti­elgrube fehlt. Die Ober­fläche ist rau und tro­cken. Die grüne Grundfarbe hellt grüngelb auf, eine Deckfarbe fehlt meis­tens. Das gelb­lich­weiße, bei vollrei­fen Früc­h­ten gegen das Kern­haus lachsfar­ben ger­ö­t­ete Fruchtfleisch ist schmelzend, fein, saf­tig, süß, mit ange­nehmem Gewürz.

Pflück­reif sind die Früc­hte ab Mitte Sep­tember, genuss­reif dann ab Oktober. Vollreif wird das Fruchtfleisch schnell teigig, etwas vor­her gepflückt hal­ten sich die Früc­hte im Normalla­ger bis in den Dezember. Sie eig­nen sich für mehrmo­na­tige Kühlla­ge­rung, nach der sie gut nachrei­fen.

Die 'Con­ference' ist eine der fruchtbars­ten Bir­nen. Sie hat eine geringe Neigung zur Alternanz, die mit Aus­dün­nung ver­hindert wer­den kann.

Croncels

Koefbac, CC By-SA 4.0

Trans­pa­rent von Croncels ist eine Sorte des Apfels (Malus domestica). Sie ent­stand in der Baum­schule Bal­tet in Croncels bei Troyes in Frank­reich und ist seit 1869 im Handel erhält­lich. Die Sorte hat meh­rere syn­onyme Bezeich­nun­gen: Apfel aus Croncels, Croncels, Durch­sich­ti­ger von Croncels, Eisapfel von Croncels, Rosen­apfel von Croncels und Apfel von Croncels.

Der anfangs stark- und spä­ter mit­tel­starkwüch­sige Baum bil­det schräg auf­rechte Leit­äste mit einer dich­ten seit­li­chen Ver­zweigung aus. Wegen ihrer Starkwüch­sigkeit und Frost­härte wurde die Sorte früher als Stammbild­ner ver­wen­det. Die Sorte ist anfäl­lig gegen Apfelschorf, Mehltau, virösen Besen­wuchs und Blattmo­sa­ikviren. Sie ver­trägt kei­nen schwe­ren Boden, weil sie dort Pflanzenkrebs bekommt, und kein raues Klima, weil dort die Früc­hte nicht aus­rei­fen.

Die Blütezeit ist lang anhal­tend. Die Blü­ten ent­wi­ckeln sich end­stän­dig an Kurz­trie­ben oder seit­lich an ein- und zweijäh­rigem Lang­trie­ben und sind frost- und witte­rungs­un­empfind­lich.

Die mit­tel­große bis sehr große Frucht wird 80 mm breit und 67 mm hoch und erreicht ein Gewicht von 195 g. Die glatte, tro­ckene bis schwach fet­tige, mit­teldi­cke und feste Schale ist grün­lichgelb bis röt­lichgelb gefärbt und hell­o­r­ange bereift. Das gelb­lich bis hell lachsgelbe Fruchtfleisch ist locker, bei­nah schau­mig, mit­telf­ein­zel­lig, saf­tig, zart süßsäuer­lich und abhängig vom Stand­ort wenig bis feina­roma­tisch. Der Apfel ist von außen sehr leicht ein­drückbar.

Die Pflück­reife beginnt Ende August und geht bis Mitte Sep­tember. Die Genuss­reife reicht von Sep­tember bis Oktober. Der Apfel ist sehr druck- und transport­empfind­lich und nicht län­ger als einen Monat lager­fähig. Er ist bei Bäc­ke­reien ein gesuch­ter Kuchen­apfel.

Doppelter Aachener Hausapfel

Dr. Manfred Aletsee, CC By-SA 3.0

Beim Dop­pel­ten Aache­ner Haus­apfel handelt es sich um eine Sorte, die im Raum Aachen ent­stan­den ist. Es handelt sich um eine typi­sche Obsts­orte Aache­ner Streu­obstwie­sen mit über 20 siche­ren Stand­or­ten in der Stadt Aachen und wenigen in der Region. Sie ent­stand um 1800.

Der Baum ist von großem hoch­kuge­ligen und starken Wuchs. Die Frucht ist klein, 50 bis 80 Gramm schwer, regelmäßig geformt und flachkuge­lig. Die Grundfarbe der Schale ist gelb­lich-grün, spä­ter gelb, leuch­tend. Die Deckfarbe ist kräf­tig leuch­tend-rot bis dun­kelrot, fläc­hig, undeut­lich gestreift, Aus­deh­nung ¾ bis voll­stän­dig. Der Apfel hat eine typi­sche schol­lige Beros­tung der Sti­elgrube, sonst aber keine Beros­tung. Scha­len­punkte sind punkt-stern­chenför­mig. Die Frucht ist sehr fest und kaum dru­ck­empfind­lich. Der Kelch ist klein und flach. Die Kelchgru­ben­umge­bung ist eben bis wel­lig, die Kelchblät­ter sind mit­telbreit und -lang und berüh­ren sich am Grunde. Der Stiel ist mit­tel­lang bis lang, die Sti­elgrube mit­tel­tief.

Der Ertrag ist früh ein­setzend, hoch, aber alter­nierend. Pflück­reif Anfang bis Mitte Oktober, haltbar bis circa März.

Das Fruchtfleisch ist hell gelb­lich weiß, ver­ein­zelt fein röt­lich geädert, fest, deut­lich ver­bräu­n­end, mit­telf­ein­zel­lig, markig, süßsäuer­lich, leicht gewürzt, gering saf­tig.

Die klei­nen bis mit­tel­großen Äpfel wer­den heute vor allem als Wirt­schafts­apfel in der Küche ver­wen­det. Sie sind wenig dru­ck­empfind­lich und las­sen sich gut einla­gern. Die Früc­hte wur­den früher ent­kernt und gestovt und z. B. mit Marzi­pan gefüllt als ganzes ver­zehrt.

Goldparmäne

Sven Teschke, CC By-SA 4.0

Die Goldparmäne ist eine Sorte des Kulturapfels. Der Apfel galt über viele Jahrhunderte als eine der bes­ten Tafel­obsts­or­ten. Die hohe Wert­schätzung die­ser Sorte drückt sich auch in der franzö­si­schen Sor­ten­bezeich­nung Reine des Reinet­tes (Kön­igin der Renet­ten) aus. Aus dem Sorti­ment des moder­nen Erwerbs­anbaus ist die Goldparmäne jedoch nahezu ver­schwun­den, da sie sehr krankheits- und schädlings­an­fäl­lig ist und nur mit großem Sachver­stand bei Schnitt und Pflege zu pro­du­zie­ren ist. Die Goldparmäne ist eine der ältes­ten Apfelsor­ten. Sie ent­stand wahr­schein­lich um 1510 in der Normandie.

Der Apfel ist kuge­lig bis hoch­ge­baut mit einer brei­ten oder fast ebe­nen Kelch­fläche. Die Grundfarbe ist Grüngelb bis Gelb. Die Deckfarbe Orange geht in Rot über. Es sind leichte Strei­fen erkennbar. Die Blüte beginnt in der zwei­ten Aprilhälfte und endet Anfang Mai. Die Früc­hte haben ein typi­sches nuss­ar­tiges Aroma und sind rela­tiv säur­e­arm. Die Früc­hte sind anfäl­lig für Gla­sigkeit und Stippe. 

Bei der früher übl­i­chen rela­tiv frühen Ernte ab Ende Sep­tember muss­ten die Äpfel vor dem Ver­zehr einige Wochen gela­gert wer­den und waren dann von Oktober bis Januar genuss­reif. Wenn die Lagerzeit im Natur­la­ger (im Gegen­satz zum heute übl­i­chen CA-Lager) weit fortge­schrit­ten war, fiel die Schale ein, was damals aber nur als Schön­heits­feh­ler ange­se­hen wurde. Es ist auch mög­lich, die Äpfel bis zur Genuss­reife am Baum zu belas­sen, es kommt dann jedoch, wie bei man­chen ande­ren Sor­ten auch, in beschränk­ten Maße zu einem natür­li­chen Fruchtfall. Bei der Nachreife im Lager schei­den die Früc­hte, wie etwa Bana­nen auch, natür­li­cherweise Ethy­len aus, was die Fruchtreife bei mangeln­der Belüf­tung stark beschleu­nigt.

Gravensteiner

Von Sven Teschke - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Der Graven­stei­ner (dänisch: Grås­ten æble) ist eine Sorte des Kulturapfels (Malus domestica). Die Sorte ist sicher seit 1669 in Däne­mark und Nord­deutsch­land bekannt. Der Graven­stei­ner wurde 2005 zu Däne­marks Natio­nalfrucht gekürt.

Sie ist eine der wohlschme­ckends­ten euro­päi­schen Apfelsor­ten mit typi­schem, aroma­ti­schem Geschmack und stark duf­ten­den Früc­h­ten. Die Schale ist zart wachsgelb mit kar­me­sinro­ten Tupfen und Stri­chen, doch gibt es auch stärker rote Typen. Diese als Roter Graven­stei­ner bezeichnete Sorte ist eine „Knos­penmuta­tion“, die jedoch ein weni­ger starkes Aroma ent­wi­ckelt.

Das Fruchtfleisch ist sehr saf­tig, kna­ckig im Biss, fein würzig und von erfri­schen­der Süße. Die Pflück­reife ist von Ende August bis Ende Oktober, geges­sen wird der Apfel vom Pflü­cken bis in den November.

Der Baum fällt durch kräf­tigen Wuchs mit steil auf­wärts streben­den Ästen auf. Er bean­sprucht zum Gedeihen einen aus­ge­spro­chen feuch­ten Boden, der auch im Som­mer nicht tro­cken wird, aber trotzdem nicht stau­nass ist. Zudem sind eine gute Ver­sorgung mit Nähr­stoffen und ein aus­ge­g­li­che­nes Klima in einer gegen Wind geschütz­ten Lage notwen­dig. Anfäl­ligkeit besteht gegenüber Schorf und Mehltau, die Blü­ten sind frost­empfind­lich. Die Sorte ist triploid und des­halb kein guter Pollenspen­der. Junge Bäume tra­gen noch nicht, der Ertrag ist unregelmäßig und gering bis mit­tel.

Hedelfinger Riesenkirsche

Die Hedelfin­ger Rie­sen­kir­sche, auch Wah­ler Kir­sche, Spiegelkir­sche, Nußdorfer Schwarze, Abels Späte, Froschmaul, Glem­ser, Bigar­reau von Oerdin­gen oder auch kurz Hedelfin­ger genannt, ist eine Süßkir­sche aus Deutsch­land. Sie gehört zu den Knor­pelkir­schen.

Die Sorte Hedelfin­ger Rie­sen­kir­sche ist ver­mut­lich um 1850 in Hedelfin­gen als Zufallssämling ent­deckt wor­den. Sie ist eine der häufigs­ten Kirschsor­ten und wird vor allem in Deutsch­land, aber auch in Frank­reich, Öst­er­reich, Ungarn und den USA ange­baut.

Der Baum ist sehr starkwüch­sig, gesund, wider­standsfähig und sehr anpassungs­fähig und daher sowohl für son­nige als auch für kühle Lagen geeig­net.

Der Frucht­stiel ist mit etwa 50 mm mit­tel­lang und kräf­tig. Die Steinfrucht ist mit­tel­groß bis groß, je nach Behang 23 bis 28 mm hoch und 20 bis 23 mm dick, oval, herzför­mig, die Bauch­naht als dunkle Linie sichtbar, bei einem Gewicht bis zu etwa 13 Gramm. Die für Knor­pelkir­schen typi­sche zähe und matt­glänzende Haut wech­selt die Farbe von zunächst bra­u­nrot zu violett-schwarz im vollrei­fen Zustand. Das Fruchtfleisch ist fest kna­ckend und saf­tig bei zunächst hellro­ter und je nach Reifegrad immer dunk­ler wer­den­der Farbe – zuletzt bei­nahe schwarz. Der Stein ist mit etwa 11 mm × 7 mm mit­tel­groß und schlan­koval. Die Frucht neigt zum Plat­zen bei Regen und reift in der 5.–6. Kir­sch­wo­che.

Die Blütezeit ist spät. Die Sorte „Hedelfin­ger Rie­sen­kir­sche“ braucht, da sie selbstste­ril ist, einen pas­sen­den Befruch­tungs­partner. Geeig­net sind andere spät­blüh­ende Kirschsor­ten wie zum Bei­spiel Schnei­ders späte Knor­pelkir­sche, Büttners Rote Knor­pelkir­sche, Regina, Schat­tenmorelle.

Juffernbirne

Die Herkunft die­ser im Rhein­land vor allem in den Krei­sen Düren, Eus­kir­chen, Aachen und Ahrweiler im Streu­obst anzu­tref­fen­den Sorte ist unbe­kannt. Die Juf­fernbirne scheint jedoch noch wei­t­räu­mi­ger ver­brei­tet gewe­sen zu sein. Ver­mut­lich ist sie mit einer im Saar­land unter dem Namen Rotbirne oder Wen­delsbirne bekann­ten Sorte iden­tisch. Hingegen ist sie nicht iden­tisch mit der ähn­li­chen Mar­tinsbirne.

Ende des 19. Jh. taucht die Juf­fernbirne in einer Liste der am bes­ten zum Dör­ren geeig­ne­ten Bir­nensor­ten auf. Der Name „Juf­fern“ ist ein mund­art­li­cher Aus­druck für alte Jungfern, aber auch die Bezeich­nung für die Eif­ler Matro­nengöt­tin­nen. Diese bewach­ten und beschütz­ten die Obstwie­sen. Heute noch exis­tie­ren – vor allem um Mecher­nich herum - Bestände von oft über einhundertjäh­rigen Bäu­men.

Ver­wendung fand die Juf­fernbirne überwiegend als Wirt­schafts­birne, vor allem zum Dör­ren. Die gehälf­te­ten Bir­nen wur­den im Steinback­ofen gedarrt. Gekocht mit viel Was­ser und Zucker wurde hier­aus gerne eine Eife­ler Bir­nen­torte („Birretaart“) herge­stellt.

Die Erträge sind überwiegend reich und regelmäßig. Pflück­reif etwa Anfang bis Mitte Oktober. Ver­wendbar bis Dezember.

Das Fruchtfleisch ist grün­lich-weiß, reif beige-weiß, fest, mäßig saf­tig. Der Geschmack ist süß­l­ich mit geringem Aroma. Die Schale ist hart, etwas herb.

Linnicher Bohnapfel

Die genaue Herkunft des Lin­ni­cher Bohnapfels, auch Schöner von Lin­nich genannt, ist nicht bekannt; sie dürfte aber in der Stadt Lin­nich ent­stan­den und dort regio­nal ver­brei­tet wor­den sein. Bis in die 1950er Jahre wur­den Bäume der Sorte von den Baum­schulen Morjan und Plum (Kreis Heinsberg) ange­bo­ten. Auch heute noch ist die Sorte in den nörd­li­chen Teilen des Krei­ses Heinsberg gelegent­lich anzu­treffen, vor allem in den Streu­obst­be­stän­den um Was­senberg, Heinsberg und Waldfeucht. Die Bäume las­sen sich schon von wei­tem an ihren roten Äpfeln und dem säulenför­migen Wuchs erken­nen. Ver­wendung fin­det der Lin­ni­cher Bohnapfel vor allem als Wirt­schafts­apfel für die Küche.

Neben der Her­stel­lung von Kompott oder ein­ge­koch­ten Apfel­stü­cken wurde er einst gern auch als „Beer­digungs­apfel“ ver­wen­det, da sich aus den getrock­ne­ten Apfel­stü­cken die­ser Sorte ein fast schwarzes Apfelmus her­stel­len ließ, das als Kuchenbe­lag für einen besonde­ren Rhei­ni­schen Apfelku­chen („Schwazze Flaa“) diente. Geern­tet wird der Lin­ni­cher Bohnapfel Ende Sep­tember bis Anfang Oktober, die Früc­hte las­sen sich bis Ende Dezember/ Anfang Januar lagern.

Rheinischer Krummstiel

Sven Teschke, CC BY-SA 3.0

Der Rhei­ni­sche Krumm­stiel ist eine Sorte des Kulturapfels. Die alte robuste Streu­obst-Sorte, ist seit über 200 Jah­ren bekannt und stammt ver­mut­lich aus dem Raum Köln/Bonn.

Der Win­terapfel ist geeig­net für die Dauer­la­ge­rung. Der Apfel kann von Mitte bis Ende Oktober geern­tet wer­den, genuss­reif ist er allerdings erst ab Dezember und kann bis in den Mai ver­zehrt wer­den. Der mit­tel­große Apfel ist etwas höher gebaut und hat bei einer hell­grü­nen Grundfarbe eine braun-rote Marm­o­rie­rung. Die Schale ist ver­gleichs­weise hart.

Die Sorte fin­det als Tafel- und Wirt­schafts­apfel Ver­wendung, Der Geschmack ist feinsäuer­lich bis süß­l­ich, mit einem ange­neh­men Apfela­roma. Die Sorte besitzt allerdings einen ver­gleichs­weise nied­rigen Vit­amin-C-Gehalt.

Die Sorte ist als Befruchter­sorte geeig­net.Der Baum ist in ganz Deutsch­land, vor allem noch im Wes­ten und Südwes­ten, ver­brei­tet. Die Sorte ist anfangs stark wach­send und bil­det eine große und über­hän­gende Krone. Der Ertrag ist spät ein­setzend, liefert dann aber spä­ter große Ern­ten. Der Rhei­ni­sche Krumm­stiel ent­wi­ckelt sehr große Bäume die bevor­zugt als Hoch­stamm Ver­wendung fin­den und hierbei einen aus­rei­chen­den Baum­ab­stand benö­tigen.

Der Rhei­ni­sche Krumm­stiel ist eine sehr robuste Sorte und ent­wi­ckelt kaum Krankhei­ten.

Rheinischer Winterrambur

Sven Teschke, CC BY-SA 3.0 de

Der Rhei­ni­­sche Win­ter­rambur (auch Jägerapfel, Teu­rin­­ger oder Menznauer Jäger) ist eine Sorte des Kulturapfels (Malus domestica).

Die Äpfel sind groß bis sehr groß und flach­rund. Die Früc­hte wei­sen häufig Unregelmäßigkei­­ten auf, auch sind die Hälf­­ten der Frucht meist ungleich gebaut. Die glatte, fet­­tige Schale ist zunächst hell­­grün, wird spä­­ter goldgelb bis hellrot und auf der Son­­nen­­seite dun­kelrot marm­o­riert bis ver­­wa­­schen, wenn der Apfel aus­­gereift ist. Helle Scha­len­­punkte sind weit­­läufig auf der Frucht ver­­­teilt. Das gelb­­lich-weiße bis weiße Fruchtfleisch schmeckt süß­l­ich, schwach gewürzt, ist säur­­e­arm und reich an Vit­amin C. Die Früc­hte duf­­ten inten­siv. Der Stiel sitzt in einer tiefen und wei­­ten Höhle, die zart beros­­tet sein kann.

Die Sorte stellt keine hohen Ansprüche an Boden und Klima, feuch­­ter Boden ist jedoch von Vor­­­teil. Der Baum ist wider­­standsfähig gegen Krankhei­­ten und Schädlinge, ledig­­lich für Mehltau und Baumkrebs ist er etwas anfäl­­lig. Der Anbau ist in windge­­schütz­­ten Lagen bis zu Höhen von 1000 m mög­­lich. Der Wuchs ist mit­­tel­­stark bis stark.

Der Rhei­ni­­sche Win­ter­rambur ist Mitte Oktober pflück­reif und von Dezember bis März, bei geeig­ne­­ter Lage­rung bis Mai, genuss­reif.

Die Sorte kann als Wirt­schafts­­apfel, Tafe­l­apfel und für die Her­­stel­­lung von Frucht­saft und Brand genutzt wer­den, wobei einige Quel­len in Zweifel zie­hen, ob die Sorte die nötige Güte für einen Tafe­l­apfel erreicht. Hingegen zei­gen sich zum Bei­­spiel erst durch das Backen, als Brat­apfel oder im Kuchen, die wah­ren geschmack­li­chen Vor­­züge mit einem sor­­ten­ty­­pisch feinsäuer­li­chem Aroma.

Rheinische Schafsnase

Trollfreie Zone, CC-BYSA 3.0

Als Schafs­nase wer­den meh­rere in Deutsch­land, Öst­er­reich, Belgien und den Nieder­lan­den ver­brei­tete Apfelsor­ten bezeichnet.

Kennzeich­nend ist die Kegel­form, wobei die Frucht sich in Rich­tung des Kel­ches ver­jüngt, im Gegen­satz zur Form der Bir­nen. Ein alter­na­tiver Name ist für gewisse Sor­ten des­halb auch „Quit­ten­apfel“.

Der Baum erreicht eine Höhe von 10 m. Die Frucht ist groß und hat einen sehr süßen und aroma­ti­schen Geschmack. Die Form gleicht einem Kegel mit Ver­jüngung in Rich­tung des Kel­ches (umge­kehrte Bir­nen­form) und erklärt den Namen Schafs­nase durch die Ähn­lichkeit mit einem Schafskopf. Die Schale ist sehr fest, gelb mit oft auch roten Fle­cken. Beim Rei­fen des Apfels kön­nen die Samen im Kern­ge­häuse ein klappern­des Geräusch machen, wel­ches den Namen Schlot­te­rap­pel erklärt.

Die Schafs­nase ist eine robuste Sorte, die besonders auf leh­migen Böden gut gedeiht. Die Blüte ist rela­tiv früh im April, geern­tet wird dahingegen spät, gegen Oktober. Die Frucht wird als Tafe­l­apfel genos­sen und wurde früher auf­grund ihrer Süße auch für die Saft- und Apfel­kraut­pro­duk­tion benutzt. Die Sorte ist sehr lage­rungs­fähig.

Rheinisches Seidenhemdchen

Trollfreie Zone, CC BY-SA 3.0

Sei­den­hemdchen gab es in der Geschichte der Obsts­or­ten­kunde schon einige, die aber alle nicht iden­tisch mit der hier beschriebe­nen Apfelsorte waren, deren genaue Herkunft heute unbe­kannt ist. Schon der Pomo­loge Knoop beschrieb 1763 ein aus Hol­land stam­men­des „Ech­tes Sei­den­hemdchen“, spä­ter tauch­ten in der pomo­logi­schen Lite­ratur ver­schiedene weitere Sei­den­hemdchen auf, unter so unter­schied­li­chen Namen wie „Syden­hämchen“, ein „Apfel aus Sydenham“, „Syden Hemdje“, sowie ein „Weißes“ und ein „Rotes Sei­den­hemdchen“, bei denen es sich aber um ganz ver­schiedene Sor­ten aus ver­schiede­nen Regio­nen handelt. Erschwerend kommt hinzu, dass das hier beschriebene Sei­den­hemdchen sogar von den rhei­ni­schen Baum­schulen unter ver­schiede­nen Namen geführt wurde.

Um Ord­nung in diese Viel­zahl von Bezeich­nun­gen und Sor­ten zu brin­gen, erhielt „unsere“ Sorte den Namen „Rhei­ni­sches Sei­den­hemdchen“. Das Rhei­ni­sche Sei­den­hemdchen ist wohl um 1900 aus dem Raum Aachen ins Bergi­sche Land gelangt, wo es noch heute auf einigen alten Apfelbäu­men zu fin­den ist. Auch um Aachen ste­hen noch Bäume die­ser Apfelsorte auf Obstwie­sen und in Hausgär­ten. Außer­halb des Rhein­lan­des wurde die Sorte dage-
gen fast nicht ver­brei­tet.

Obwohl das Rhei­ni­sche Sei­den­hemdchen eine Viel­zahl guter Eigenschaf­ten besitzt, die es zu einer erhal­tens­wer­ten Apfelsorte machen, ist es heute selbst in sei­ner Heimat­region sel­ten gewor­den.

Die Bäume blühen mit­telfrüh. Sie tra­gen reich, nei­gen aber auch zur Alternanz, so dass sich Jahre mit hohem und nied­rigem Ertrag abwech­seln kön­nen.

Das Rhei­ni­sche Sei­den­hemdchen ist eine genüg­same und gesunde Apfelsorte, die an die Stand­ort- und Bodenver­hält­nisse nur geringe Ansprüche stellt und selbst an Stand­or­ten über 400 m ü. N. N. noch gut gedeiht. Sie ist sehr wider­standsfähig gegenüber Frost sowie den im Obstbau ver­brei­te­ten Pilzer­krankun­gen Schorf, Mehltau und Obstba­umkrebs. Die Apfelsorte eig­net sich des­halb sehr gut für den Streu­ob­st­anbau auf Hoch­stäm­men und ver­di­ent wegen ihrer guten Baumge­sundheit und des meist guten Ertra­ges eine Erhal­tung
und Ver­brei­tung.

Das Fruchtfleisch grün­lich-weiß, fest, mit­telf­ein­zel­lig, nach dem Anschnitt wenig bräu­n­end, mit­tle­rer Saftge­halt, spä­ter mürbe, süßsäuer­lich, ohne aus­gepräg­tes Aroma. Pflück­reif ist der Apfel im Oktober, genuss­reif von Oktober bis Dezember.

Rheinlands Ruhm

Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau

Die Sorte Rhein­lands Ruhm wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von einem Herrn Wilms in Myhl (Kreis Heinsberg) aus einem Kern der Goldparmäne gezogen und in der Folgezeit von der Baum­schule F.J. Krings in Mil­lich in den Handel gebracht. 1913 wird sie in der „Rhei­ni­schen Monats­schrift für Obst-, Gemüse- und Gar­ten­bau“ erwähnt, erstmals beschrie­ben in der „Deut­schen Obstbau-Zei­tung“ vom Februar 1914.

Trotz sehr posi­tiver Erwäh­nun­gen in der Lite­ratur hat sich Rhein­lands Ruhm nie großräu­mig durch­set­zen kön­nen. Im Rhein­land scheint sie auch heute noch auf den Kreis Heinsberg beschränkt zu sein. Für die geringe Ver­brei­tung könnte auch der schwa­che Wuchs der Sorte ver­antwort­lich sein. Für Haus- und Klein­gär­ten stellt dies umge­kehrt jedoch einen Vor­teil dar.

Die Früc­hte von Rhein­lands Ruhm kön­nen als säuer­lich erfri­schen­der Tafe­l­apfel genos­sen wer­den, sie kom­men auch für eine Ver­arbei­tung als Wirt­schafts­apfel in Betracht.

Früher Ertrags­ein­tritt, reich tra­gend, neigt bei hohen Erträgen zur Kleinfrüc­h­tigkeit. Pflück­reif Oktober, genuss­reif bis etwa Februar.

Das Fruchtfleisch ist weiß, fest, mit­telf­ein­zel­lig, gering ver­bräu­n­end, mit­tle­rer Saftge­halt, süßsäuer­lich, schwach gewürzt, nach Lage­rung mürbe wer­dend.

Roter Berlepsch

Von Sven Teschke - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 de

Der Ber­lepsch, Freiherr von Ber­lepsch oder Gold­renette Freiherr von Ber­lepsch ist eine Sorte des Kulturapfels (Malus domestica).

Er ist ein Tafe­l­apfel (also für den Rohver­zehr bestimmt), der seine geschmack­li­chen Quali­tä­ten mona­te­lang hält und daher sehr gut lagerbar ist. Der Geschmack des fes­ten, gelb­lich-weißen Fruchtflei­sches ist „sehr saf­tig, erfri­schend, außer­or­dent­lich kräf­tig gewürzt“. Mit sei­nem hohen Vit­amin-C-Gehalt von 23,5 mg je 100 g gehört der Ber­lepsch zu den zehn Apfelsor­ten mit den höchs­ten Vit­amin-C-Anteilen. Die Früc­hte sind mit­tel­groß: 5–6 cm hoch und 6–7 cm breit. Ihre Grundfarbe ist grün­lich-gelb bis gelb, die Deckfarbe geht bis ins Bra­u­nrote. Auf­fäl­lig ist die Marm­o­rie­rung, die zahlrei­chen hell­brau­nen Punkte (Len­ti­zel­len) auf der Schale sind jedoch eher unscheinbar.

Der Ber­lepsch ist eine alte Apfelsorte: Er wurde 1880 von Died­rich Uhlhorn junior gezüch­tet und gilt als eine sei­ner bes­ten Apfelsor­ten. Benannt wurde sie nach dem dama­ligen Düs­seldorfer Regie­rungs­präsiden­ten Hans Hermann Freiherr von Ber­lepsch. Im Handel ist er auch als „roter Ber­lepsch“ ver­tre­ten.

Im Anbau gedeiht er am bes­ten in sehr milden Lagen; in ungüns­tigen Lagen ist der Baum anfäl­lig für Krebs, Spitzen­dürre (Monilia) sowie Kra­genfäule. Anfangs hat er eine starke Baum­entwick­lung, so dass jähr­li­cher Schnitt notwen­dig ist. Die Blütezeit ist von Ende April bis Mitte Mai. Die Ern­tereife der Äpfel beginnt Ende Sep­tember bis Mitte Oktober. Die Genuss­reife läuft von Anfang Januar bis Ende März.

Roter Boskoop

Von Markus Hagenlocher - GFDL

Der Schöne aus Boskoop, kurz Boskoop oder Boskop (ver­al­tete Bezeich­nung: Schöner von Boskoop), ist eine zu den Renet­ten zähl­ende Sorte des Kulturapfels und den Win­te­räpfeln zuzurech­nen. Sein ursprüng­l­i­cher Name war Renette von Montfort.

Die großen Äpfel, die häufig über 200 g wiegen, rei­fen Ende Sep­tember bis Mitte Oktober und sind bis März haltbar. Er hat einen säuer­li­chen Geschmack, der hohe Säur­e­an­teil über­deckt sei­nen hohen Zucker­an­teil.

Der Baum hat eine sehr starkwüch­sige, weit aus­la­dende Krone. Er bevor­zugt einen Stand­ort auf schwe­rem, feuch­tem und kalkhal­tigem Boden und ist dann lang­lebig. Die Sorte hat sich als sehr robust gegen Feuer­brand erwie­sen.

Der Schöne aus Boskoop ist 1856 als Zufallssämling von dem Pomo­logen Kor­ne­lis Johan­nes Wilhelm Otto­lan­der als fruch­ten­der Trieb eines Wildlings in Boskoop, Nieder­lande, ent­deckt wor­den. Er ist seit 1863 eine weit ver­brei­tete Stan­dardsorte.

1923 wurde im Rhein­land vom Obstba­umzüch­ter Otto Schmitz-Hübsch eine Knos­penmuta­tion ent­deckt, die seitdem als Roter Boskoop bekannt ist. Außer der Farbe hat die­ser die glei­chen Eigenschaf­ten wie die Aus­gangs­form.

Der Apfel kann viel­sei­tig ein­ge­setzt wer­den. Auf­grund des hohen Säu­r­ege­hal­tes ist der Boskoop für die Zuberei­tung von Apfelmus oder Apfel­pfannku­chen sowie als Back- oder Brat­apfel gut geeig­net; für Liebha­ber säure­be­ton­ter Äpfel ist er ein aus­gezeichne­tes Tafel­obst. Des Weite­ren wird der Boskoop für die Her­stel­lung von Säf­ten und Obstbrän­den ver­wen­det.

Rote Sternrenette

Von Sven Teschke - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 de

Die Rote Sternrenette ist eine alte Sorte des Kulturapfels. Sie wird als Streu­obst ange­baut und für erhal­tens­wert ange­se­hen. Syn­onyme sind: 'Calville Etoilée', 'Pomme de Coeur', 'Herzapfel', 'Rote Herb­strenette' und 'Weih­nach­ts­apfel'.

Ältere Men­schen ver­bin­den mit die­ser Sorte noch Kindheit­ser­in­ne­run­gen, weil der dun­kelrot gefärbte Apfel früher als „der klas­si­sche Weih­nach­ts­apfel“ galt und sehr weit ver­brei­tet war. Die Rote Sternrenette ist auch heute noch in den meis­ten größe­ren Baum­schulen erhält­lich.

Das untrüge­ri­sche Kennzei­chen des Apfels sind sternför­mige prä­gn­ante rost­ar­tige Len­ti­zel­len auf der meist dun­kelro­ten Fruchtschale.

Die Äpfel sind mit­tel­groß, etwa 115 g schwer, rund­lich und wach­sen besonders ebenmäßig. Die Schale ist glatt, tro­cken, zäh und von der Farbe pur­pur, schar­lachrot bis dun­kelrot ver­wa­schen. Die Früc­hte hän­gen nicht sehr wind­fest, so dass bei Herbst­s­tür­men ein Vor­ern­tefruchtfall zu beob­ach­ten ist. Glück­li­cherweise ist das Fall­obst rela­tiv unempfind­lich und fault kaum.

Pflück­reife ist etwa ab Anfang Sep­tember. Der Apfel reift dann noch nach und ist bis etwa Mitte Januar lager­fähig, bevor er meh­lig wird.

Das Streu­obst ist gut für die sor­ten­r­eine Ver­wer­tung (Saft, Wein, Mus) geeig­net.

Die Sorte ist wahr­schein­lich in der Umge­bung von Maa­s­tricht ent­stan­den. 1830 wurde sie erstmals beschrie­ben. Zunächst war die Sorte am Niederrhein ver­brei­tet.

Schicks Rheinischer Landapfel

Die Sorte ist spä­tes­tens Anfang des 19. Jahrhunderts ent­stan­den. Ver­mut­lich geht ihr Name auf den Baumzüch­ter Johan­nes Schick aus Mecher­nich-Lücke­rath (Kreis Eus­kir­chen) zurück. Die pomo­logi­sche Erst­be­schreibung von Schick’s Rhei­ni­scher Land­apfel erfolgte erstmals durch den Pomo­logen Diel im Jahr 1832.

Die Sorte war bereits damals im Großraum Bonn/Köln stark ver­brei­tet. Vor allem aber auch im Gebiet um Mecher­nich und Bad Münstereifel (Kreis Eus­kir­chen) gehörte Schick‘s Rhei­ni­scher Land­apfel einst zu den vor­herr­schen­den Sor­ten im Apfe­l­anbau. Ihre Früc­hte wur­den u.a. auf den Märk­ten feilge­bo­ten. Ver­brei­tet war die Sorte dar­über hin­aus regio­nal auch in den Krei­sen Düren, Ahrweiler sowie im Rhein-Sieg-Kreis (Sie­bengebirge). In die­sen Regio­nen ist die Sorte auch heute gelegent­lich noch in den Streu­obst­be­stän­den anzu­treffen.

Ört­lich ist die Sorte auch unter den Namen „Schick Johan­nes“‚ „Land­apfel“ oder „Rhei­ni­scher Land­apfel“ bekannt. Schick’s Rhei­ni­scher Land­apfel gilt als sehr guter Wirt­schafts­apfel und auch noch als brauchba­rer Tafe­l­apfel, des­sen Früc­hte auf­grund ihrer Dru­ck­empfind­lichkeit allerdings sehr sorg­sam gepflückt wer­den müs­sen.

In der Jugend kommt die Sorte mit­telspät in den Ertrag. Die­ser ist meist mit­telhoch und regelmäßig. Pflück­reif Anfang bis Mitte Oktober, genuss­reif bis etwa Januar.

Das Fruchtfleisch ist grün­lich-gelb­lich-weiß, fest. Kein aus­gepräg­tes Aroma, ange­neh­mes Zucker-Säurever­hält­nis.

Schöner von Boskoop

Hermann Hammer, CC BY-SA4.0

Der Schöne aus Boskoop, im Deut­schen zumeist kurz Boskop, ist eine zu den Renet­ten zähl­ende Sorte des Kulturapfels und den Win­te­räpfeln zuzurech­nen. Sein ursprüng­l­i­cher Name war Renette von Montfort. In Öst­er­reich und Bayern wird er zu den Lede­räpfeln gezählt.

Die großen Äpfel, die häufig über 200 g wiegen, rei­fen Ende Sep­tember bis Mitte Oktober und sind bis März haltbar. Sie haben einen säuer­li­chen Geschmack, der hohe Säur­e­an­teil über­deckt den hohen Zuckerge­halt.

Der Baum hat eine sehr starkwüch­sige, weit aus­la­dende Krone. Er bevor­zugt einen Stand­ort auf schwe­rem, feuch­tem und kalkhal­tigem Boden und ist dann lang­lebig.

Der Apfel kann viel­sei­tig ein­ge­setzt wer­den. Auf­grund des hohen Säu­r­ege­hal­tes ist der Boskoop für die Zuberei­tung von Apfelmus oder Apfel­pfannku­chen sowie als Back- oder Brat­apfel gut geeig­net; für Liebha­ber säure­be­ton­ter Äpfel ist er ein aus­gezeichne­tes Tafel­obst. Des Weite­ren wird der Boskoop für die Her­stel­lung von Säf­ten, Apfelwein und Obstbrän­den ver­wen­det.

Für einige Apfel­all­ergiker ist diese alte Apfelsorte auf­grund des nied­rigen All­ergen­ge­halts genießbar.

Weißer Klarapfel

Helge Klaus Rieder, CC BY-SA 4.0

Der Weiße Klarapfel (kurz: Klarapfel oder regio­nal auch Kor­napfel) ist eine alte Tafel­obsts­orte des Kulturapfels. Er zeichnet sich durch eine außergewöhn­lich frühe Genuss­reife aus, die bereits Mitte bis Ende Juli erreicht wird. Auf­grund sei­nes von einigen als wenig anspre­chend wahrgenom­me­nen Geschmacks und sei­ner gerin­gen Haltbarkeit wird er heutzu­tage kaum noch wirt­schaft­lich ange­baut.

Die Früc­hte sind mit­tel­groß bis groß, 45 bis 55 mm hoch sowie 58 bis 73 mm breit und nei­gen zu unsym­me­tri­scher Gestalt. Die Schale ist dünn und glatt, sie hat eine sehr gleichmäßige grün­lich-weiße Farbe, die mit der Reife in ein weiß­l­i­ches Gelb übergeht. Die Schale ist bepunk­tet und leicht bewachst. Das Fruchtfleisch ist von weißer bis hellgelber Farbe, mildsäuer­lich und saf­tig. Nach der Ernte wird es jedoch schnell meh­lig und tro­cken. Der Vit­amin-C-Gehalt ist mit­telmäßig. Die Sti­elhöhle ist mit­tel­tief und häufig leicht beros­tet, der Stiel ist lang und dünn. Der Kelch sitzt eben­falls in einer tiefen Höhle, von der Rippen aus­ge­hen, die sich über weite Teile der Frucht zie­hen.

Der Baum blüht früh bis mit­telfrüh und lang­an­hal­tend. Der weiße Klarapfel ist ein Sommerapfel, die Äpfel rei­fen bereits Mitte bis Ende Juli. In man­chen Gegen­den wird er des­halb auch als „Jakobia­pfel“ bezeichnet, weil bereits um den Fest­tag des Hei­ligen Jako­bus am 25. Juli die ers­ten Früc­hte rei­fen.

Die Sorte eig­net sich gut für Apfelmus und Apfel­strudel, aber auch als Tafe­l­apfel. Da der Apfel sehr dru­ck­empfind­lich und nur etwa zwei bis drei Wochen lager­fähig ist, ist er heute im Erwerbs­anbau unbedeu­tend, weil seit der Einfüh­rung von moder­nen Obst­la­gern wesent­lich bes­ser schme­ckende Äpfel aus dem Vor­jahr vor­han­den sind. Apfelsaft aus Kla­räpfeln ist eher ungewöhn­lich, aber mög­lich.

Weißer Winterglockenapfel

Markus Hagenlocher, CC BY-SA 4.0

Der Glo­cken­apfel (auch „Weißer Win­ter­glo­cken­apfel“, „Alt­län­der Glo­cken­apfel“, „Schwei­zer Glo­cken­apfel“, „Ech­ter Glo­cken“) ist eine alte Apfelsorte mit guten Lager­ei­genschaf­ten, die sich zum Frischver­zehr wie auch zur Ver­arbei­tung eig­net. Sie ist Mitte des 19. Jahrhunderts ver­mut­lich in der Schweiz / in Süd­deutsch­land oder im Alten Land (Nieder­elbe) oder vielleicht auch in Tsche­chien als Zufallssämling ent­stan­den und heute über ganz Deutsch­land ver­brei­tet ist. Die Sorte wurde 2024 Streu­obsts­orte des Jah­res in Nord­deutsch­land.

Der Glo­cken­apfel war früher sehr ver­brei­tet und wird heute noch gelegent­lich als Erwerbs­obsts­orte ange­baut. Aus einer Kreuzung mit Red Deli­cious ging die 1969 ein­geführte Sorte Glos­ter hervor.

Die kurz gesti­el­ten, großen Früc­hte sind im Oktober pflück­reif und ab Dezember genuss­reif – womit sie zu den Win­te­räpfeln gehören –, und kön­nen im Kühlla­ger sechs Monate (bis Juni) gela­gert wer­den. Der Geschmack ist besonders aroma­tisch, etwas herb mit aus­gepräg­ter, etwas scharfer Säure. Das fast weiße Fruchtfleisch ist wenig saf­tig, sehr fest und zer­fällt auch beim Kochen kaum.

Wiesenapfel

Trollfreie Zone, CC BY-SA 3.0

Der „Wie­sen­apfel“ ist für alle Böden und Lagen geeig­net. Besonders gut geeig­net ist er jedoch für Höh­enla­gen bis 500 m. Die Frucht ist mit­tel­groß, das Fruchtfleisch fest. Die Schale ist fest und glatt. Der Ertrag setzt früh ein, ist hoch und regelmäßig. Die spritzige Säure bestimmt den Cha­rak­ter die­ser Sorte, so dass sie für Frischver­zehr weni­ger geeig­net ist.

Der Baum besitzt eine gute Pol­len­ei­genschaft und ist auch als Pollenspen­der geeig­net. Die Anfäl­ligkeit gegen Krankhei­ten und Schädlinge ist sehr gering, auch Frost­schäden an Holz und Blüte tre­ten kaum auf. Wegen der sehr hohen Saf­t­ausbeute handelt es sich um eine bevor­zugte Sorte zur Most­ver­arbei­tung; sie ist aber auch für Brennzwe­cke geeig­net.